Wie zukunftssicher ist Euro5 (vs. Euro6) beim Diesel PKW?

3 Antworten

Es erscheint es sehr zweifelhaft ob die Kaufentscheidung für einen älteren Diesel die Richtge ist, da gerade diese von Fahrverboten in Innenstädten betroffen sein werden und ihr Wiederverkaufswert entsprechend stetig sinkt. Möchtest Du ein Auto mit dem Du nicht nach Düsseldorf, Hamburg Stuttgart rein fahren darfst?

Wozu Diesel für eine Privatperson??? Nehmen wir einen Durchschnittsdiesel. Dieser verfügt über folgende Bauteile, deren Austausch im Schadenfall sehr teuer werden kann: Hochdruck-Einspritzumpe, Injektoren, Abgasturbolader, Ladeluftkühler, Rußfilter. Nehmen wir zum Vergleich eien älteren Kia Ceed mit Benzinmotor: Dieser hat all diese im Alter repapaturanfälligen Bauteile überhaupt nicht!!! Vom Standpunkt des Risikomanagements bei schmalem Geldbeutel ist ein Diesel mit hoher Laufleistung daher unterste Schublade. Beispiel: Ford Fokus TCDi mit Turboladerschaden. Neuer Turbolader: 2000 Euro. Nach einem Dreiviertel Jahr wieder Turboladerschaden, wie der Erste durch den mit Asche zusitzenden Rußfilter verursacht...ein Faß ohne Boden.

Die legendären hohen Laufleistungen von Dieselfahrzeugen von einer halben Million Kilometer, die heute noch in den Köpfen herumspuken wurden meist mit niedrig belasteten Motoren ohne jede aufwendge Technik erzielt.

Dieselfahrzeuge sind heute etwas fürs Flottengeschäft von Konzeren, wo sie 50.000 im Jahr bei hohem Tempo abreißen und tatsächlich über die Kraftstoffersparnis den Mehrpreis gegenüber Benzinern locker reinholen.

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Fakt ist: Es werden die RDE - Fahrten (also Messfahrten im öffentlichen Verkehr) ausgeweitet werden. Aktuell gibt es eine ganze Reihe von Euro 6 - Dieselmotoren, die - obwohl die Grenzwerte die gleichen sind - auf der Straße erheblich mehr Schadstoffe emittieren. Spitzenreiter laut ADAC Ecotest beispielsweise: Renault Captur dCi mit sagenhaften 725 mg NOx pro Kilometer. Am anderen Ende: Mercedes E220 d mit 24 mg/km. 30 Fahrzeuge von Renault emittieren also die gleiche Menge an Stickoxid, obwohl beide die exakt gleichen Euro 6 - Grenzwerte haben. Derlei schlechte Motoren werden in Zukunft also anhand der RDE - Prüffahrten sicherlich Probleme bekommen, und das ist auch gut so. 

Man sollte versuchen, nur Dieselmotoren mit der sog. "SCR" - Technologie zu kaufen. Man erkennt diese Technik daran, dass es einen separaten Tank für ein Additiv ("Ad Blue", das ist Harnstoff) gibt, welches die Abgasreinigung erheblich verbessert (und übrigens auch noch den Verbrauch senkt, weil der Motor effizienter laufen kann). Zwar gibt es auch Fahrzeuge mit schlampig abgestimmten SCR - Systemen (und somit ebenfalls hohen NOx - Praxiswerten), jedoch ist auf diese Weise wenigstens eine brauchbare Technik an Bord, um Dieselmotoren im gesamten Lastbereich schadstoffarm betreiben zu können. 

Autos mit Euro 5 Diesel Motoren sollte man heute nicht mehr kaufen, da ich vermute das in 2-3 Jahren die blaue Plakette kommt, welche eben genau diese verbietet. Euro 6 Diesel bzw. allgemein Diesel würde ich nur noch nehmen wenn die Anforderungen stimmen also wenn du wirklich deine 30000 oder 40000km im Jahr fährst. Aber bei 15-20000 Kilometer im Jahr würde ich mir das mit Blick auf zukünftige Verbote dreimal überlegen. Aber auch bei Benzinern muss man aufpassen, da diese heute oft mit Direkteinspritzung funktionieren und auch so mehr Schadstoffe ausstoßen, als Benziner mit Saugmotor. Ich denke problemlos empfehlen kann man Hybridautos, Plug-in Hybride und Elektroautos. 

Hier noch weitere Infos zur blauen Plakette: http://www.blaue-plakette.de/de/info-blaue-plakette/blaue-plakette/wer-bekommt-die-blaue-plakette.html