Welche Versicherungen konnte man in der DDR abschließen?

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Es gab in der DDR für die allermeisten Belange von Privatpersonen und -haushalten nur eine Einheitsversicherung, was bei der Schadensregulierung besonders von Haftpflichtschäden sehr praktisch war. Dies war die Deutsche Versicherungs-Anstalt ('Herkunft und Entwicklung unklar'), die im Jahre '(?)' in Staatliche Versicherung der DDR umbenannt wurde. Diese Einrichtung mit dem Staat als haftendem Part versicherte zu moderaten Preisen

  • Gebäude und Wohnhäuser,
  • Kraftfahrzeuge,
  • Haftpflichtrisiken;
  • Lebensversicherungen (auch als so genannte "Aussteuerversicherung")
  • Unfallversicherungen
  • Krankenversicherung (nur für Selbständige)

Für die Kranken- und Rentenversicherung der Arbeiter und Angestellten war die Sozialversicherung (SV) ? der Gewerkschaft FDGB zuständig. Der Beitragssatz für Lohn-/Gehaltsempfängers zur Sozialversicherung war 20 % des Bruttoverdienstes, höchstens 120 Mark/Monat. Der Geitrag wurde je zur Hälfte vom Beschäftigten und dem "Arbeitgeber" getragen. Da die daraus berechnete Rentenhöhe maximal 600 Mark/Monat betragen konnte, wurde 1972 die Freiwillige Zusatzrente FZR in zwei Stufen eingeführt: bis 1400 Mark und bis zum gesamten Monatseinkommen versicherbar. Außerdem existierten weitere betriebliche und behördliche Zusatzrentenversicherungen sowie eine Intelligenz-Rente (für Hochschullehrer und Mediziner).

http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Versicherung

elektrofuzzi49  25.04.2011, 14:49

Ich war in einer PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) mitglied und angestellt. Galt deshalb als Unternehmer und war deshalb bei der DVA versichert.Dafür war ich nicht in der Einheitsgewerkschaft FDGB, sondern Handwerkskammer - Mitglied und habe da Beiträge entrichtet.

Übrigens gab es genauso wie heute Versicherungsvertrater die gerne einen Abschluß machten.

Berufspsycho  26.04.2011, 20:29
@nonentity

Intelligenz- Rente? Wie genial, das würde heute vermutlich vom AGG gefressen... :D

Claud18  08.05.2011, 04:23
@elektrofuzzi49

@elektrofuzzi 49:Ja, stimmt! Nur dass diese von einer einzigen Versicherung kamen und einem etwas aufschwatzen wollten, was man nicht brauchte bzw. auch die Hausratversicherung höherstufen wollten.

Hallo,

vielleicht helfen diese Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Staatliche_Versicherung_der_DDR

ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Versicherung

einestages.spiegel.de/static/authoralbumbackground/5847/wie_wir_die_ddr_versicherung_abwickelten.html

 Gruß

RHW

Erdbeer2011 
Fragesteller
 25.04.2011, 08:36

Oh, das ist gut. Danke!

Hat hier jemand Erfahrung damit, ob sich das gelohnt hat? Meine Verwandten können sich an nix mehr erinnern.

Wurde das Auto so wie heute versichert? Also wurde man höher eingestuft, wenn man angefangen hat?

War es schwer, Geld von der Versicherung zu bekommen, wenn das Haus abgebrannt ist?

Wussten Sie, dass es bereits 5.000 vor Christi in China und etwa 500 Jahre später in Babylon die ersten Versicherungen gab? Damit sollten damals die Risiken der Händler eingegrenzt werden.

 

Kurz zur Geschichte der Lebensversicherungen: Diese Form der Versicherungen entstanden im antiken Rom und wurden zu jener Zeit noch von Beerdigungsvereinen geführt. Die neuzeitliche Form der Lebensversicherung („Handelsversicherung“) gibt es seit dem 17. Jahrhundert. Ab 1827 wurden Lebensversicherungen auch in Deutschland verkauft.

In der DDR war die „Staatliche Versicherung der DDR“ für alle Versicherungen zuständig, u.a. auch für die Lebensversicherungen.

Welche Versicherungen konnte man der DDR abschließen? / Alle

Welche waren Pflicht? / Auto

Waren sie sinnvoll? / Alle