Weideunfall! Wie läuft das mit der Versicherung?
Mein Pferd wurde vor einigen Wochen von der Weide geholt und konnte kaum laufen, hat dauernd geflehmt und zeigte Verschlagsymptome. Er stand mit einem weiteren Pferd auf der Koppel. Am selben Abend kam ein Tierarzt und behandelte ihn dementsprechend auch auf Verschlag. Sein Zustand verbesserte sich, doch es bildeten sich rechts und links über den Schultern am Wiederrist Hämatome. Wir holten einen anderen Tierarzt und dieser meinte, er hätte nichts. Nun haben wir den Stall gewechselt und der Besitzer fragte uns nach diesen 'Hämatomen'. Wir holten einen dritten Tierarzt, der röntge die Schulter und nun soll mein Pferd in die Klinik und operiert werden. Er vermutet, mein Pferd habe vom Koppelgenossen ein Schlag auf den Rücken bekommen. Da die Kosten der Behandlungen der ersten beiden Tierärzte quasi Schwachsinn waren und nur unnötig teuer sind, ist meine Frage, ob man das Geld zurückverlangen kann und wie das mit dem Weideunfall und Versicherung aussieht. Trägt die Besitzerin des anderen Pferdes auch einen bestimmten Anteil der Kosten und müssen wir das alles übernehmen oder gibt es Versicherungen die das übernehmen?
4 Antworten
Für Weideunfälle, die nicht mit der direkten Fahrlässigkeit des Betreibers zu tun haben (sagen wir mal: Zaun defekt und anschließender Unfall deines Pferdes), haftest du selbst, ausser du kannst dies glaubhaft und mittels Beweisen/fachlichen Beurteilungen widerlegen. Das sollte normal auch aus deinem Einstellvertrag zu entnehmen sein.
Beim Arzt ist es ähnlich, er kann haftbar gemacht werden, aber du bist wieder in der Beweispflicht mittels Gutachten.
Ein Widerrist ist schnell gebrochen, das Pferd muss nur ausgerutscht und ungünstig gefallen sein, kann aber auch ein kräftiger Tritt eines Koppelkollegen gewesen sein, ob man da auf Verdacht was reißen kann, wage ich zu bezweifeln ehrlich gesagt.
In deinem Fall schwierig, da der jetzige Doc sich sehr wahrscheinlich den Schuh nicht anzieht und gegen zwei Kollegen aussagen wird.
Wie beurteilt denn der behandelnde Arzt die derzeitige Sachlage?
Gutachten erstellen lassen und sehen, was es bringt ausser Aufwand und Ärger.
Habt ihr keine finanziellen Rücklagen für das Pferd geschaffen? Ich mein, es ist nicht immer jeder bereit, einfach was zu bezahlen, was man vorher schon mitein kalkulieren sollte.
Deine Versicherung bezahlt hier eh nichts, ausser evtl. die OP, falls du eine OP-Vers. hast, welche diese Leistung beinhaltet.
Für alle anderen Kosten müsstest du dich an die/den Besi von dem Pferd wenden, welches den Schaden vermutlich verursacht hat. Aber auch hier ganz schlechte Karten, Weideunfälle sind von der normalen Pferdehaftpflicht nicht abgedeckt, dass muss man extra versichern, was aber die wenigsten tun. Nächste Krux: selbst wenn eine WV vorhanden wäre, auf bloße Vermutung zahlt keine Versicherung. Das müsste dann jemand gesehen haben der bezeugen kann, dass das andere dein Pferd verletzt hat.
Alles Gute für dein Hotti!
Vermutlich benötigst Du erst einmal ein Guthaben.
Allerdings frage ich mich, was da genau operiert werden soll?
Denn Hämatome gehen wieder weg, das sind ja "nur" Blutergüsse. Wenn er einen Schlag auf den Rücken bekommen hat, dann solltest Du vielleicht erst einmal ein Röntgenbild machen lassen, um auszuschließen, dass es dort Knochenabsplitterungen oder Ähnliches gibt. Und wenn dem nicht so ist, dann solltest Du da einen meiner chiropraktischen Berufskollegen ein Auge drauf werfen lassen.
Röntgenbilder wurden gemacht, er hat knochenabsplitterungen.
Asena2110, dann musst Du Dich mit Deiner Versicherung in Verbindung setzen. Dürfte aber schwierig werden. Ob Du Chancen hast die Behandlungskosten des 1.) bzw. 2) Tierarzt erstattet zu bekommen, darf angezweifelt werden.
Keine Versicherung zahlt etwas auf Grund von "Vermutungen". Wenn du eine Leistung haben willst, muss das schon durch ein Gutachten belegt werden. Das wirst du dann auf jeden Fall erst einmal selbst bezahlen müssen.
Sieht sehr schlecht aus und eine OP ist wohl dringend notwendig. Die Klinik schaut sich die Röntgenbilder an und beurteilt das dann auch nochmal. Den tierarzt der als 2 gekommenist kennen wir privat relativ gut, da denk ich mal bekommen wir das geld wieder. Aber beim ersten weiß ich es nicht. Habe viel im Internet gelesen und eigentlich hat man da wenig chancen, aber es gibt halt auch Zeugen, die bestätigen können, dass der TA sich das pferd gar nicht richtig angeguckt hat. Da setz ich ein wenig meine Hoffnung drauf.