Was zahlt ein Blumenhändler an Steuern

5 Antworten

Dein Mann hat 2 Möglichkeiten:

1. Sofort schließen um weiteres Geld verbrennen zu verhindern

2. Einen Berater aufsuchen und sich ausführlich informieren und fit machen zu lassen.

Er/Ihr habt es versäumt Euch vor der Gründung vernünftig beraten zu lassen.

     Mein Mann ist seit 1 Jahr Markthändler für Schnittblumen und Gartenpflanzen. Er kauft die Ware netto in Holland ein und verkauft sie auch netto.

Hier liegt schon ein teurer Stolperstein. Der Kauf der Blumen in den Niederlanden ist ein "innergemeinschaftlicher Erwerb" dafür muss er die Umsatzsteuer aentrichten (die er aber wieder als Vorsteuer abziehen kann). Für den Verkauf (4.000,- Einnahmen) sind 7 % Umsatzsteuer zu entrichten (im hundert gerechnet) 261,68 Euro.

Euer erster Jahresabschluss wird ein Desaster und die Nachzahlungen an Umsatzsteuer können das Geschäft umbringen.

Das können wir uns nicht leisten. Versuchen es selber zu machen. Danke.

Ist das im 1 Jahr nicht auch normal....das man nichts zurücklegen kann? Immerhin muss mann auch ein Gefühl für die Menge der Blumen entwickeln? Ich weiß auch nicht weiter. Ich habe die Buchhaltung an eine Bekannte gegeben. Sie hat Steuerfachgehilfin gelernt. Wir haben Montag ein Gespräch mit ihr.

"Was könnt ihr dazu raten?"

Ab zu einem Steuerberater!

Was soll man für Tipps geben? Du beschreibst Deinen Mann als "in seiner Meinung gefestigt". Da helfen keine Argumente.

Als Ferndiagnose kann ich nicht mal erkennen warum er meint berechtigt zu sein netto zu verkaufen. Mir fällt dazu keine Begründung ein. Wenn es nämlich tatsächlich falsch ist, dann lauert da eine enorme Nachzahlung.

Unverständlich ist auch warum er keinen Gewinn machen will. Da ist mit Sicherheit dieser Aberglaube dran Schuld, dass das Finanzamt alles weg nimmt. Oder diese kernige Überzeugung, dass man nicht für das Ginanzamt arbeiten will. Ebenso ein ausgemachter Blödsinn.

Der Eindruck entsteht oft, wenn man Erklärungen viel zu spät einreicht. Und dann für mehrere Jahre Zahlungen fällig werden.

Habt ihr niemanden im Freundeskreis, den Dein Mann achtet? Dann kann der vielleicht mal ein Gespräch mit ihm führen.

Einnahmen wie in Deinem Beispiel führen zwar zu einem Rohgewinn, doch trotzdem gibt es noch weitere Betriebsausgaben, die daraus gedeckt werden müssen. Also könnte er vermutlich jetzt schon mehr verkaufen ohne Steuern zahlen zu müssen.

Wenn Du Deinen Mann nicht auf einen vernünftigen Weg bringen kannst, dann gibt es nur noch die ganz harte Variante. Mache eine Anzeige beim Finanzamt wegen Steuerhinterziehung. Dann muss er sich damit auseinander setzen. Hat er bisher keine Grenzen verletzt und es kommt keine Steuer dabei raus, dann gibt es auch keine Steuerhinterziehung.

Oder nimm seine Geschäftsunterlagen und gehe damit zum Steuerberater. Dann schleifst Du ihn zur Abschlussbesprechung. Da kann er dann mal aufgeklärt werden, über den Grad seiner exorbitanten Dummheit. Anders kann man das wohl nicht nennen. Allerdings wird es kaum einen Berater geben, der in so einem Fall ohne Abschläge arbeitet.

Viel Erfolg.