Wie stehst du zur Todesstrafe?

Das Ergebnis basiert auf 53 Abstimmungen

Sollte überall verboten sein, finde ich unmenschlich. 58%
Würde ich wieder einführen bei uns. 32%
Bin dafür und dagegen ... 9%

22 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Sollte überall verboten sein, finde ich unmenschlich.

Sie hat ja keinen wirklichen Effekt:

  • Sie macht die Tat nicht ungeschehen
  • Der Täter lernt nichts daraus
  • Der Täter "leidet" viel kürzer, als bei einer lebenslangen Freiheitsstrafe
  • Sie schreckt nicht ab (sonst hätte sie in anderen Ländern Wirkung)
Sollte überall verboten sein, finde ich unmenschlich.

So lange ich Menschen nicht das Leben auch geben kann würde ich mir niemals das Recht nehmen eins zu nehmen. Kein Mensch wird "böse" geboren sondern dazu gemacht - demnach ist auch jeder Mensch wieder zu resozialisieren. Todesstrafe ist Mord, billig und einfach.

wikinger66  10.01.2020, 13:59

jeder Mensch wieder zu resozialisieren was ei Blödsinn, siehe IS Kämpfer

phiLue  10.01.2020, 14:10
@wikinger66

Untermauert eher meine These da es durchaus welche gab die davon abgekommen sind. Es gibt keine Gehirnwäsche welche nicht durch eine weitere manipuliert/ausgehebelt werden könnte.

Sollte überall verboten sein, finde ich unmenschlich.

So etwas dürfte es nirgendwo geben.
Das ist unmenschlich und hat auch keinen Sinn.

Würde ich wieder einführen bei uns.

Es kommt auf das Verbrechen an und auf die Beweislage. In vielen Fällen ist es eine Verhöhnung der Opfer wenn deren Mörder nach 15 Jahren wieder frei rumlaufen.

Ollil1979  15.01.2020, 02:50

Die zweckfreie Vergeltung darf in unserem Rechtssystem keine große Rolle spielen.

Strafen dienen in Deutschland der Kriminalitätsbekämpfung.

Wenn es um Vergeltung von Schuöld ginge, dann müsste man ja Diebstahl und Sachbeschädigung gleich bestrafen.

Natürlich wurde schon immer in der Menschheitsgeschichte der Diebstahl höher als die Sachbeschädigung bestraft.

Das die Zahl der potentiellen Ladendiebe sehr hoch ist (das würde ja jeder machen, wenn es erlaubt wäre), wird mit Schildern vor Diebstahl gewarnt und nicht vor Sachbeschädigung.

Und damit fängt alles doch nur an.

In der Kriminalitätsbekämpfung muss man die Delikte hoch bestrafen, wo die Zahl der potentiellen Täter hoch ist.

Das widerspricht natürlich dem, was man unter "Gerechtigkeit" versteht.

Gerechtigkeit wäre ja : je schlimmer die Tat, desto höher die Strafe.

Klingt schön, geht aber nicht.

Die hohe Strafandrohung für Mord

Allgemein gilt: Strafen dienen der Abschreckung potentieller Täter.

Buhujo  15.01.2020, 13:41
@Ollil1979

Ich bitte dabei nur zu bedenken:

Ein Fall ganz aktuell, Ein Mann tötet seine Frau indem er ihr die Kehle durchgeschnitten hat. Welche Strafe hat der Mann bekommen?

10 lächerliche Jahre! Das heißt bei guter Führung ist der Mann in 8 Jahren raus! Er war bei der Tat knapp 40 Jahre alt. Seine Frau gleichaltrig.

Der ist mit unter 50 Jahren raus aber seiner Frau hat er die Hälfte ihres Leben genommen.

Ich empfinde das als Verhöhnung des Opfers.

Ollil1979  15.01.2020, 15:11
@Buhujo

Wenn das Opfer einer Vergewaltigung ein junges Kind ist, danm muss der Täter Strafmilderung bekommen, da die Zahl der potentiellen Täter, die durch die Strafe abgeschreckt werden muss, geringer ist.

In der Zeitung dürfen alle 80 Millionen Menschen folgendes lesen.

Der Mann drückte das junge Kind auf den Boden und vergewaltigte es, während es weinte.

Der Täter bekam 2 Jahre Freiheitsstrafe. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Das bedeutet aus Sicht des Richters folgendes:

Diese unverständliche Tat versteht der Richter selber nicht.

Niemand versteht, warum es solche Taten geben kann.

Niemand muss durch irgend ein Urteil vor der Begehung einer so seltsammen, unverständlichen, rätselhaften Tat, für die es niemals irgendeine Erklärung geben kann, abgeschreckt werden.

Nicht der Mörder

Nicht der Bankräuber

Nicht die schlimmsten Strfgefangenen, die in den Gefängniszeitungen lesen.

Sie werden so eine unerklärliche Tat niemals nach der Entlassung begehen.

Sie können es gar nicht.

Es gilt ganz allgemein:

Bei jeder Straftat wird nach der Berechnung etwas dazuaddiert, um die potentiellen Täter (z.B. Zeitungsleser) abzuschrecken.

Ein Bankräuber würde normalerweise auf jeden Fall etwa 1 Jahr + 6 Monate auf Bewährung bekommen (Verstoß gegen das Waffengesetz ist dabaei schon mitgerechnet).

Der Handlungsunwert und Erfolgsunwert (Folgen für das Opfer) ist deutlich geringer als wenn jemand eine Frau vergewaltigt.

Dann würden aber alle 80 Millionen Menschen eine Bank überfallen und 30 Millionen Menschen die nächsten Jahre in der Karibik am Strand verbringen.

Wenn die Strafen für Bankräuber etwa 3 Jahre wären, dann wären nach einigen Jahren 100.000e Bankräuber in Gefängnissen.

Aus menschlichen Gründen darf man so etwas nicht zulassen.

Man muss die anständigen Menschen vor sich selbst und ihrer latenten Habgier schützen.

Niemals darf ein Richter einem Bankräuber 7 Jahre Haft geben, nur weil er eine extrem hohe Summe erbeutete.

Nur wenn er jemanden angeschossen hat.

Der Geldverlusst der Bank spielt nämlich gar keine Rolle.

Das Geld wirkt wie ein Magnet auf 80 Millionen potentielle Täter, die abgeschreckt werden müssen.

Die 1000 bis 2000 Bankräuber müssen im Gefängnissen sitzen, um 80 Millionen potentielle Täter abzuschrecken, bzw. vor sich selbst zu schützen.

Die Strfvervollstreckungskammer lässt nahezu alle Bankräuber nach 2/3 der Haftzeit wieder frei.

Das soll aber nicht in der Zeitung stehen.

Buhujo  15.01.2020, 15:22
@Ollil1979

Das ist alles starker Tobak!

Eine Strafe hat angemessen zu sein. Pünktlich.

Und Auge um Auge ist gar nicht mal so übel. Es war zu seiner Zeit eh eine Mäßigung.

Das ist auch dem Opfer gegenüber zu vertreten.

Ollil1979  15.01.2020, 15:37
@Buhujo

Mein Gerechtigkeitsgefühl sagt mir auch, dass 8 Jahre viel zu wenig sind.

Was mich besonders stört, dass Richter immer so tun, als ginge es ihnen um Gerechtigkeit.

Aber jeder Jurist weiß, dass es in Wirklichkeit um die effiziente Kriminalitätsbekämpfung geht.

Buhujo  15.01.2020, 16:02
@Ollil1979

Was aber stört den Abschreckungseffekt wenn gerechter gestraft wird?

Ollil1979  16.01.2020, 02:29
@Buhujo

Zunächst hast du im Prinzip zu 100 % Recht.

Und ich bin selber auch kein Jurist sondern Mathematiker.

Aber so wie ich dass sehe, muss bei allen beliebigen Straftaten eine Art Gleichgewichtslage zwischen dem Druck des Volkes (bzw. der potentiellen Täter des Volkes) und der Strafandrohung durch den Gesetzgeber und die Zeitungsberichte bestehen.

Bankräuber bekommt 2 Jahre auf Bewährung:

80 Millionen Zeitungsleser rennen in die Bank um mit dem Geld in die Karibik zu fahren.

Die Gleichgewichtslage zwischen den verstänlicherweise vielen potentiellen Bankräubern ist bei etwa 5 1/2 Jahren erreicht.

Kein Richter darf oder will einem Bankräuber nicht 7 Jahre geben.

Das wäre unangemessen hoch.

Es gibt ja nicht so sehr viele Banküberfälle,

und es wäre gegen die Menschenwürde des Bankräubers, ihn zu hoch zu bestrafen, nur um vielleicht noch geringfügig mehr potentielle Bankräuber (Zeitungsleser) abzuschrecken.

Die Geldmenge darf kein Argument für die Strafhöhe sein.

Nur wenn der Bankräuber z.B. dem Bankangestellten ins Bein schießt, dann bekommt er eine deutlich höhere Strafe.

Eine Vergewaltigung wird anstatt mit mindestens 2 Jaheren mit mindestens 5 Jahren bestraft, falls der Vergewaltiger ein Messer oder eine Schusswaffe verwendet (zur Drohung), weil das eine besonders schwere Vergewaltigung ist.

Aber ohne das Messer darf die Mindeststrafe von 2 Jahren nicht angehoben werden, da der Druck des Volkes (der potentiellen Vergewaltiger) viel geringer ist als der Druck des Volkes (der potentiellen Bankräuber).

Das Volk ist hinter dem Geld her und nicht hinter des Frauen, und schon gar nicht hinter den Kindern.

Natürlich ist z.B. der Ladendiebstahl trotz des Druckes von 80 Millionen potentiellen Dieben gering, weil folgendes gilt:

Auch unbewaffnete Räuber, wie etwa Handtaschenräuber, werden höher bestraft als ein Dieb.

Ollil1979  16.01.2020, 02:38
@Buhujo

https://de.wikipedia.org/wiki/Strafzwecktheorie

Die "gerechtere Bestrafung hat natürlich Vorteile und Nachteile.

Auf den ersten Blick sieht wohl jeder zunächst die Vorteile.

Nur oft kann man bei 2 Straftaten gar nicht sagen, was jetzt schlimmer ist.

Das aller Wichtigste ist aber, dass für jeden Menschen die gleiche Strafandrohung gilt.

Sollte überall verboten sein, finde ich unmenschlich.

1.) Leider gab es schon viele Fälle wo man herausgefunden hat, dass die Person doch unschuldig war. Allein deshalb.

2.) Ewig hinter Gittern und vermissen was man nicht mehr hat ist eh schlimmer, als wenn man für immer "Schläft" und gar nichts mehr mitbekommt.

3.) Es ist nachgewiesen, dass böse Leute a) krank sind (Hirnschädigung) und somit nichts dafür können oder b) die Gesellschaft sie dazu erschaffen hat. Diese und somit wir alle sind also mitschuldig, was aus diesem Menschen wurde. Daher müssen wir auch mit dafür zahlen (Gefängniskosten).