Was muss ich machen, wenn ich mit 16 rausgeschmissen werde?

8 Antworten

Die beste Prävention gegen den Rausschmiss ist wohl, dass du deinen Teil zum Familienleben angemessen beiträgst. Das heißt, dich an Regeln hälst und ebenfalls Pflichten/Aufgaben erfüllst, die erledigt werden müssen (davon gibt es in einer Wohngruppe übrigens mehr). So funktioniert Familie: Alle müssen etwas geben, damit jeder auch etwas nehmen kann - das ist ganz einfach.

Wenn du der Meinung bist, zuviele Aufgaben zu haben oder zu harte Regeln etc., hilft es, diese mit deiner Mutter zu verhandeln - bzw. mal ein ruhiges Gespräch darüber zu führen, bei dem Wünsche (keine Vorwürfe!) formuliert werden können - eventuell mit einem Außenstehenden dabei. 

Wenngleich Eltern gerne damit drohen, entscheiden sie nicht darüber ob ihr Kind in eine Wohngruppe kommt - es sei denn, sie bezahlen diese Wohngruppe komplett selbst. In dem Fall sollte deine Mutter finanziell in der Lage sein, pro Tag ca. 80-200 Euro zu zahlen - frag sie beim nächsten Mal einfach, wenn sie dir damit droht ;). DIese Entscheidung wird vom JA getroffen und selbst wenn dies sich für eine Wohngruppe entscheidet, muss deine Mutter dafür einen monatlichen finanziellen Beitrag blechen.

Dieser Weg funktioniert dann über einen Antrag von ihr, beim Jugendamt oder du kannst zum Jugendamt gehen, wenn du tatsächlich obdachlos werden solltest. In beiden Fällen wird das Jugendamt eine Wohngrupp ablehnen bzw. nicht gewähren, wenn nur die Gründe vorliegen, die du hier beschreibst. Wenn sie Dich vor die Tür setzen sollte und du dich ans Jugendamt wendest, werden sie deine Mutter an ihre Fürsorgepflicht erinnern und ein Gespräch mit euch beiden führen, darüber wie es weitergehen kann bzw. ob ihr eventuell ambulante Hilfen braucht um wieder miteinander klar zu kommen. D.h. Jemand der regelmäßig zu euch kommt und versucht gewisse Dinge mit euch zu regeln/ zu vemitteln etc..

Aber selbst das ist bei euch, auf Basis deiner Schilderungen hier, zu hoch gegriffen. Wenn ihr euch alleine, oder mit einem privaten Außenstehenden, nicht aussprechen könnt, wendet euch doch zur Not mal an eine Familien- oder Erziehungsberatungsstelle. Einfach mal für deinen Wohnort googeln und deiner Mutter vorschlagen. Für Dich kann zunächst auch das kostenlose Kinder- und Jugendtelefon (Nr. gegen Kummer) ein Ansprechpartner sein: 116111

Wenn deine Mutter dich rausschmeissen sollte - was sie nicht darf, da du noch nicht volljährig bist - dann wird das Jugendamt sicher aktiv, wenn es davon Wind bekommt. Dann werden sie dich wieder nach Hause verfrachten und deiner Mutter Hilfe anbieten. Eine Wohngruppe ist die letzte Option.

Idealerweise löst ihr euren Konflikt schon, bevor es so weit kommt.

Alles Gute.

Ja, das reicht. Solange musst du aber nicht warten. Geh zu einem Jugendnotdienst (oder rufe an) oder wende dich ans Jugendamt. Da hilft man dir weiter, auch mit einem Platz in einer Wohngruppe.

TrudiMeier  05.06.2015, 08:53

Aber ncht wegen so einem Kinderkram. Da gibts Jugendliche, die richtige Probleme zuhause haben, wo die Unterbringung in einer betreuten Wohngruppe tatsächlich notwendig ist. Da reichen ein paar Kommentare von Mama nicht aus. Wäre zudem noch interessant zu wissen, was die FS dazu beigetragen hat....

brennspiritus  05.06.2015, 08:54
@TrudiMeier

Das kenne ich ganz anders. Oft geht es um die Wahrnehmung wie wohl man sich noch fühlt.

HobbyPianistin  05.06.2015, 13:08
@brennspiritus

Das stimmt teilweise - wenn "Coco" in eine Wohngruppe möchte, wäre das natürlich auch ein zu berücksichtigender Punkt. Aber wenn sie nur die hier aufgeführten Gründe angibt,  wird selbst dann versucht ihr klar zu machen, dass sie in einer Wohngruppe noch weniger Freiheiten hätte als zu Hause und noch mehr Regeln etc., es würde versucht werden sie umzustimmen und ein Gespräch mit ihr und ihrer Mutter geführt werden. Sie müsste schon sehr belastet wirken oder partout auf eine Inobhutnahme bestehen (Coco), um in eine Wohngruppe zu kommen. Möchtegern Schauspieler, die Tränchen rausdrücken, weil sie zu Hause nicht genügend Taschengeld bekommen und einmal pro Woche das Bad putzen müssen, erkennt das JA ;) .

brennspiritus  05.06.2015, 13:10
@HobbyPianistin

Der wichtige Punkt ist, dass sie Hilfe von außen suchen soll. Wie die dann aussieht, können wir doch hier gar nicht schreiben. Schließlich kennen wir nur eine Seite.

HobbyPianistin  05.06.2015, 13:11
@brennspiritus

Ja das stimmt, die Kommentare von TrudiMeier und mir bezogen sich auch auf deine Aussage zur Wohngruppe ;)

Ich hab einen anderen Vorschlag: wie wäre es, wenn du deine anfängst, deine Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen? Warum z.B. muss deine Mutter deine Aufgaben machen, die du schon am Vortag hättest machen sollen? Dann kommt ihr auch besser miteinander aus und deine Mutter ist weniger frustriert. Sicherlich arbeitet sie nämlich auch!  

In JEDER betreuten Einrichtung gibt es strenger Regeln und Pflichten als zuhause, da kannst du sicher sein.

Du kannst natürlich zum jugendamt... ivh weiß ja nicht wie es normalerweiße so ist oder wie lange das schon geht aber laut deiner schilderung macht sich deine mom nur lustig über dich und "droht" mit einem heim weil du was nich gemacht hast etc... für mich klingt das eher wie ein scherz von deiner mom...wenn auch einer der nicht sondelrich lustig ist.... jedenfalls kannst du bevor es zu spät ist jederzeit das jugendamt kontaktieren... Liebe grüße