Warum ist es umweltunfreundlich lange zu duschen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist umweltunfreundlich, am Wasser zu sparen! Und die Bestätigung falscher Behauptungen gehört nicht zu meinen Leidenschaften.

Wenn Du lange warm duscht, erhöhst Du natürlich den Energieverbrauch, aber das ist offensichtlich hier gar nicht Dein Thema. Du befasst Dich mit dem Wasserkreislauf. Und zur Wasserversorgung machst Du Dir sehr vernünftige Gedanken (Dafür gebe ich Dir noch einige Argumente)! Du hast dabei nur übersehen, dass die Wassersparer umweltfeindliche Egoisten sind. Die schaden (wenigstens in Deutschland) der Umwelt und zugleich den Wasserverbrauchern, weil sie die für die Erhöhung der Wasserpreise sorgen. Die sparen vielleicht ein paar Groschen für ihren privaten Geldbeutel, falls sie überhaupt einen eigenen Wasserzähler haben. Für die meisten Mieter wird das Wasser gar nicht individuell abgerechnet. Die haben also nicht einmal etwas von diesem Unfug! (Siehe dazu meinen letzten Abschnitt)

Wasser lässt sich gebrauchen, aber nie verbrauchen. Kohle und Öl lässt sich verbrauchen, das wird durch die Nutzung weniger, Wasser nicht. Wasser kann schlimmstenfalls verschmutzt werden. Die Reinigung erledigt im globalen Kreislauf die Natur selbst seit Urzeiten. Wo das örtlich nicht reicht, reinigt oder entsalzt man Wasser technisch zum örtlichen Gebrauch. Selbst aus Meerwasser lassen sich für Energiekosten von etwa drei Cent 100 Liter Trinkwasser gewinnen, Bier ist 5 000 Mal teurer. Wo es örtlich an Kohl oder Öl mangelt, transportiert man die Güter eben dorthin, wo man sie gerade wünscht und versucht nicht Öl oder Kohle zu „machen“.

Wo es also in regenarmen Regionen Menschen an Wasser mangelt, haben die nur ein Transportkostenproblem. Könnte man Wasser selbst zum Bierpreis „machen“, würde sich dort keiner darauf einlassen angesichts der Transportkosten.

Politiker, Geschäftsleute, Diplomaten und Touristen haben nirgendwo auf der Welt ein Problem mit den Wasserkosten, selbst auf der Touristeninsel Lanzarote nicht, wo fast das gesamte Trinkwasser aus dem Meer gewonnen wird. Menschen, die Mühe haben ihr Wasser zu bezahlen, werden eher verhungern als verdursten. Die Verkleisterung solcher sozialpolitischer Skandale als „Wassermangel“ ist ein menschenverachtender Zynismus. Das solltest Du Deinem Lehrer sagen (mit dem Ausdruck meiner Antwort), falls der Euch das Märchen vom globalen Wassermangel erzählt. Wie anders kommst Du auf eine so eigentümliche Frage?

Und jetzt zum Schaden, den die Wassersparer hierzulande anrichten: Weil bekanntlich „stehend Wasser stinkt“, muss das Trinkwasser in den Versorgungsleitungen ständig in Fluss gehalten werden, sonst verkeimt es viel schlimmer als das Flaschenwasser im Handel. Zugleich muss auch das Abwasser ständig in Fluss gehalten werden, damit die Abwasserrohre nicht verstopfen. Deshalb müssen die Wasserwerker immer öfter aufwändig zubereitetes Trinkwasser direkt in die Abflusskanäle spülen, um den gesamten Kreislauf in Gang zu halten. Wegen des zunehmenden Wassersparwahns müssen die Energie verschwenden für Wasserpumpen und unnötige Wasseraufbereitung. Diese sinnlosen Kosten werden auf die Wasserpreise umgelegt. Und diese Verschwendung ist viel verrückter als warm duschen. Das ist schließlich ein zivilisatorisches Erfordernis wie Seife und Zahnbürste.

McRadde 
Fragesteller
 17.06.2013, 15:57

Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort, die Frage stellte sich mir als ich mir diese Dokumentation anschaute, welche eigentlich auch eine sehr gelungene ist ( youtube : /watch?feature=player_detailpage&v=4OBsRkauqZM)

Beim Gucken dieser Dokumentation habe ich nicht verstanden, wie es denn zu den prognostizierten Wassermangel kommen kann, vor allem da ja der Meeresspiegel steigt durch die (angeblich) menschenverursachte Klimaerwärmung. Auch der Selbstversorger Gottfries Stollwerk löste die Frage bei mir aus ( 25:40 youtube : /watch?v=n1cJTODlYB4)

Die Frage stellte ich mir aber schon öfters, besonders da ich das Fachgymnasium für Ökotropholiogie (Ernährung) besuchte, wo jedoch auch nie einer meiner Lehrer eine Antwort auf dieses Thema wusste.

Facepalm erstmal vorweg!!!

Das lernt man eigentlich in der Grundschule aber gut, ich weiß ja nicht wie alt du bist...

Also pass auf, um das ganze wasser erstmal in dein haus zu pumpen, braucht man stauseen (wo die Staumauer gebaut und gewartet werden muss), dann brauch man pump und reinigungswerke und das alles Verbraucht höllisch viel Energie und je mehr Wasser du verbrauchst, desto mehr Energie wird dafür benötigt und Energie wird zum größten Teil noch aus Kohle und Gas gewonnen weil die Grüne Energie noch nicht ausreicht und man die Atomkraftwerke abschaltet/vom Netz nimmt bevor man auf grüne Energie umsteigen kann... (Facepalm)

Aber dazu kommt: Du duscht warm, und um das Wasser zu erwärmen braut deine Heizung wieder sehr viel Energie! SO

Alles nicht grade umweltfreundlich!!!

McRadde 
Fragesteller
 16.06.2013, 22:48

In meiner Region befindet sich aber z. B mit Sicherheit kein Stausee in den umliegenden 100 km. Ich weiß wo unser regionales Wasser herkommt und zwar aus mehreren Kiesgruben. Ok der Energieverbrauch ist natürlich ein Grund, aber mein Thema bezieht sich eher auf Wasserknappheit, da ja oft behauptet wird, dass das Wasser knapper wird.

Also palme zurück Mr Lonleyboy :D

Flupp66  16.06.2013, 23:14
@McRadde

Global gesehen, wird es das auch.

dompfeifer  17.06.2013, 15:06

Wo betreiben die Wasserversorger ausgerechnet Stauseen? Da lachen ja die Hühner! Mit Stausseen wird Energie zwischengespeichert und kein Trinkwasser! Trinkwasser wird fortwährend aus natürlichen Ressourcen gepumpt (Grundwasser, Flüsse, Seen und gelegentlich auch Meerwasser mit Ensalzungsanlagen). In Mitteleuropa haben wir selbst in Trockenperioden Wasser im Überfluss! Im Stausee würde ein erheblicher Teil versickern und verdunsten. Das wäre Verschwendung!. Vielleicht hältst Du daheim ständig einen Wasservorrat in Eimern bereit.

Man verbraucht Energie wenn du duscht. Du musst das Wasser hochpumpen, du musst es erwärmen usw. Das sind alles Kosten die größer werden wenn du länger duscht. Außerdem kommt wohl mehr Seife ins Wasser was wieder gefiltert werden muss.

Dann hast du mehr Wasser das du in der Kläranlage wieder reinigen musst. Das sind alles kosten. Auch wenn du immer die selbe Menge an Wasser hast musst du mehr Energie aufwenden wenn du mehr Wasser nutzt.

Das siehst Du richtig: Deutschland ist kein Wassermangelgebiet! Wassersparen bei uns nützt den Wassermangelgebieten nichts. Dompfeifer hat recht!: Unsere Wasser -Infrastruktur ist für viel größere VErbräuche ausgelegt als wir heute haben (weil die Gebühren eben die HAushalte zum Wassersparen bringen- obwohl das keinerlei Betrag zum Umweltschutz ist!

Dreh- und Angel-Punkt deiner Frage ist, ob Du Kalt- oder Warmduschen meinst - Warmduschen kostet Energie - das ist per se heute umweltschädlich! Also je länger Du warm duscht, wird mehr schadest du Umwelt... KLima - heruntergebrochen.

Je länger man duscht, desto mehr Wasser wird verbraucht, das heißt mit Seife versetzt. Hinzu kommt (wie schon von anderen hier erwähnt) der höhere Energieaufwand für das Warmwasser.

Beim Reinigen des Wassers werden in den Klärwerken Chemikalien eingesetzt. Vielerorts geschieht dies mit Hilfe von Chlor, was eigentlich ein giftiges Gas ist, was dir aber offensichtlich schon bekannt ist.

Nun ist es aber so, dass das Reinigen des Wassers einige Zeit dauert. In dieser Zeit steht es einer Nutzung nicht zur Verfügung.

In Regionen mit großer Trockenheit herrscht entsprechend großer Wassermangel. Daher muss es dort dem Boden (manchmal auch der Luft) mühsam abgerungen werden und fehlt dadurch woanders (z.B. in der Pflanzen- und Tierwelt) um so mehr.

Worauf ich hinaus will: Es mag zwar in etlichen (nicht in allen) Regionen genügend Wasser geben, doch ist dies nicht zu jeder Sekunde verfügbar. Und wenn zu viel auf einmal verbraucht wird, fehlt es anschließend, jedenfalls teilweise und muss dann unter noch größerem Energieaufwand mit noch mehr Chemikalien gewonnen werden. Das gilt auch für Deutschland, nur das woanders die Bedingungen noch weitaus drastischer sind.

McRadde 
Fragesteller
 17.06.2013, 00:14

Dankeschön, vielleicht war meine Frage auch etwas ungünstig formuliert. Um die Energiekosten wie auch die Chemikalien bezog sich meine Frage eigentlich gar nicht., da Kosten für den Menschen ja nicht unbedingt Schäden für die Umwelt bedeuten (Zumindest auf den ersten Blick betrachtet).

Also wenn ich das richtig verstehe wird das Wasser nicht unbedingt weniger, sondern es steht nur für einen längeren Zeitraum nicht zur Verfügung. Ich kann das natürlich sachlich nachvollziehen, aber wo verschwindet das Wasser denn hin? Die Wassermenge auf der Erde ist doch eigentlich stets konstant und kann sich nicht ändern, so dass man von Wasserknappheit sprechen könnte, da es ja immer wieder kommt.

Laut einer Studie werden 2025 zwei Milliarden Menschen an Wassermangel zu leiden haben. Wird dies nur in Regionen passieren in denen sowieso stets mit Wasserkmangel zu kämpfen ist (z. B Wüsten) oder wird sich dies auch auf Regionen wie z. B Mitteleuropa beziehen?

gerechttigkeit  18.06.2013, 23:40
@McRadde

Also mit der Aussage, dass Wasser einen gewissen Zeitraum nicht zur Verfügung steht, meinte ich, dass es z.B. eine Weile dauert, bis das Wasser geklärt worden ist. Vorher darf es eben noch nicht wieder der Nutzung durch die Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden, da es noch verunreinigt ist (Abwasser). Wird mehr Wasser verbraucht als gereinigt, sind irgendwann die Vorräte erschöpft. Es kommt zu Engpässen.

Auch der natürliche Kreislauf des Wasser (Verdunstung, Kondensation, Fließbewegung unter der Erde, usw.) dauert seine Zeit.

Ein weiteres Problem ist der Umstand, dass das Wasser nicht immer dorthin zurückkehrt, von wo es entnommen wurde. Besonders bemerkbar macht sich dies in Gebieten, wo z.B. der Wüste neue Anbaugebiete für Nahrungsmittel abgerungen werden. Die dafür nötige Feuttigkeit wird andernorts dauerhaft entzogen. Das Austrocknen ehemaliger Feutzonen droht (siehe stark gesunkener Wasserspiegel des Aralsees).

Letztendlich ist es mit dem Duschen ähnlich, da das hierfür benötigte Wasser meist ebenso wenig wieder in die Seen und Flüsse gelangt, denen es ursprünglich entstammte, sondern stattdessen in den Klärbecken landet.

Sicherlich gibt es noch weitere Aspekte der Umweltunfreundlichkeit eines höheren Verbrauches, doch das würde jetzt zuviel Text werden.

Wasserknappheit kann es künftig auch in Mitteleuropa geben, da auch hier (eines Tages) Versteppung drohen könnte. Südeuropa hat ja bereits Wüsten.