Vorteile und Nachteile wenn man (nicht) in der Kirche ist?

21 Antworten

Die Sache verhält sich so: es gibt keine Kirchenmitgliedschaft, denn die Kirche ist kein Verein. Taufe ist etwas, was Gott tut - er nimmt dich in seine Kirche auf, und es gehört zu den Eigenschaften Gottes, dass er etwas, das er erst mal getan hat, nicht zurück nimmt. Also bleibt deine "Mitgliedschaft", wie du das nanntest, trotzdem erhalten. Da hilft selbst ein Kirchenaustritt nichts.

Deine Eltern haben bei der Taufe versprochen, dass sie dich im Glauben erziehen werden. Wenn du nun sagst, du glaubst überhaupt nicht an Gott etc., passt das nicht gut zusammen. Entweder deine Eltern haben ihr Versprechen nicht gehalten oder du hast dafür gesorgt, dass sie grandios gescheitert sind.

Die Zugehörigkeit zur Kirche ist entscheidend für die Zukunft des Lebens, Stichwort Auferstehung. Da der Tod für dich momentan weit weg ist, mag das für dich kein so furchtbar wichtiger Aspekt sein. Die Erfahrung zeigt aber, dass man es gerade in Situationen, wenn ein guter Freund stirbt, gerne hätte, er könnte weiterleben und man könnte sie wiedersehen.

Ansonsten ist die Zugehörigkeit zur Kirche nur wichtig, wenn man bei einem kirchlichen Arbeitgeber beschäftigt ist und vielleicht noch, wenn eigene Kinder kommen und getauft werden möchten bzw. wenn du Pate werden möchtest.

Ferner freut sich die Kirche sicher über die Kirchensteuer, die du ihr abgibst. Denn die Kirche unterhält diverse Einrichtungen wie Kindergärten, Krankenhäuser, Schulen, Altenheime. Dort fließen zwar auch staatlichen Zuschüsse, weil die Kirche hier staatliche Aufgaben übernimmt. Aber was nicht von Zuschüssen aufgefangen wird, sowie das Geschäftsrisiko trägt die Kirche.

Mein Tipp wäre also dieser: du glaubst nicht an Gott, das Christentum etc. Versuche, dich anzunähern und zum Glauben zu finden. Dass du nicht glaubst, muss ja nicht in Stein gemeißelt sein. Es ist eine Momentaufnahme, und das kann sich - das kannst du! - jederzeit ändern.

rubicon66  23.09.2014, 16:12

.....wenn jemand, nach seiner oktroyierung, anfängt nachzudenken, dann wirfst du seinen eltern grandioses scheitern vor....??? grandios!!!

religionsfreiheit hat man in deutschland schon mit 14 jahren.. nicht erst mit 18 :)

aber auch egal.. bin selbst 18 und auch kurz nach der geburt getauft worden.. mit 14 dann ausgetreten.

nunja, vorteile einer kirchenmitgliedschaft gibt es schon. zum beispiel kann man in einrichtungen arbeiten die konfessionell gebunden sind (caritas etc..).. ohne kirchenmitgliedschaft hat man da keine einstellungschancen.

ein weiterer vorteil "könnte" sein, dass man dann auch kirchlich heiraten kann und nach dem tod am grab dann ein zampano (ääh pfarrer^^) ne rede hält wie toll es einem im himmel bei gott gehen wird.

nachteile sind ganz klar die kirchensteuern, falls man genügend einkommen oder kapital besitzt. ich hatte damals mit 14 auch noch keine bezahlen müssen, aber da ich da ohne mein einverständnis reingetauft wurde, wollte ich dann wieder raus (hat mich 30€ bearbeitungsgebühr gekostet was für einen 14-jährigen damals noch recht viel war).

zur frage genau: wenn du austritts, tritts du aus! die kirche lehrt zwar dass man eine taufe nicht aufheben kann usw. aber das kann dir egal sein. die mitgliedschaft ist dann auf jeden fall aufgehoben!!!!!!!!!! folglich bist du offiziell auch kein christ mehr! :)

unter kirchenaustritt.de findest du alles wissenswerte für dein bundesland..

Hallo, ich bin auch in deinem Alter und ebenfalls Atheist. Viele meiner Freunde haben schon als sie noch nicht volljährig waren angekündigt aus der Kirche auszutreten, um keine Kirchensteuer zu bezahlen. Ich persönlich habe nicht vor auszutreten, einfach weil mich nunmal meine Eltern taufen lassen haben, und weil für mich das Christentum schon irgendwie zu unserer Kultur gehört, auch wenn ich weder gläubig bin noch in einer christlichen Gemeinschaft. Also Vorteile habe ich keine, aber ich sehe nunmal keinen Grund, den Status Quo zu ändern. Und was den offensichtlichsten Nachteil, den "Kirchenbeitrag", betrifft: Es ist ja nicht so, dass es der Kirche nur um Bereicherung geht, auch wenn es einige Beispiele dafür gibt. Ein großer Teil des Geldes wird für die Instandhaltung von (denkmalgeschützten) Gebäuden und für karitative Zwecke wie Obdachlosenversorgung verwendet, es ist also nicht so, dass der Beitrag hinausgeschmissenes Geld ist.

Nordseefan  23.09.2014, 10:12

Eine tolle Antwort, besonders da sie von einem Atheisten kommt. Hut ab, wenn mehrer so denken würden.

Aber viele schimpfen ja nur und noch schlimmer BEschimpfen die Christen, Moslems Juden als "Dummköpfe, die an "sowas" glauben"

gejaf  23.09.2014, 21:39

Ein Sammelsurium von Falschinformation - die meisten der genannten Tätigkeiten werden zwar durch die Kirchen getätigt aber mit zusätzlichen Steuermitteln finanziert

scatha  28.11.2014, 17:57
@gejaf

Ist aber das, was allgemein geglaubt wird.

Vorteile: Keine signifikanten, es sei denn, du hast vor, dich mit Religion zu befassen. Ich werde auch demnächst austreten, hab mit Gott eh nichts am Hut.

Wenn du Konfirmiert bist, bist du vollwertiges Mitglied der Kirche. Das schließt auch Kirchensteuer mit ein, wenn dein Verdienst hoch genug ist.

Kannst du dich wirklich nur an das Basteln von Kerzen erinnern? Gab es denn gar nichts Schoenes in deiner Kirche? Kein Orgelspiel, keine erhebenden, aufmunternden oder troestenden Worte? Keine Freundschaft und netten Zusammenkuenfte? Das tut mir sehr leid fuer dich, denn dann hast du vieles versaeumt.

Du kannst natuerlich ohne Weiteres austreten, denn sonst bleibt deine Mitgliedschaft auf jeden Fall erhalten! Aber du kannst eigentlich nicht behaupten, dass du deiner Taufe nie zugestimmt hast, denn mit deiner Firmung oder Konfirmation hast du sie selbst bestaetigt und warst in dem Moment alt genug, bewusst ein vollwertiges Mitglied der Kirchengemeinschaft zu werden.

Animus1643 
Fragesteller
 23.09.2014, 12:24

Wir mussten uns jede Woche ein oder zwei mal treffen und verschiedene Dinge machen. Ich fand das immer extrem langweilig und wollte lieber daheim sein, bzw. was mit Freunden machen in dem alter. Ich habe es gehasst in der Kirche zu sein und ständig aufzustehen,knien wieder hinsetzten und nochmal aufstehen zu müssen. Am schlimmsten war das Singen von irgendwelchen Texten die absolut unverständlich sind für ein Kind. Welches 8 jährige Kind versteht denn den Sinn von dem was ein Pfarrer sagt. Das schönste in der Kirche war die Obladen die man am Ende bekommen hat.

Ich bin froh, dass ich kein Messdiener geworden bin, sonst hätte ich vieles andere versäumt.

Getauft wurde ich nur aus dem Grund, dass ich in der Grundschule nicht mehr im Ethik unterricht sein musste, da ich den Lehrer nicht mochte der diesen führte.

Zu der Konfirmation wurde ich "gezwungen". Ich habe keine Ahnung was das eigentlich ist, ich weiß nur dass es sehr gutes Essen bei uns gab. Meine Eltern haben mich einfach dazu überredet, aber mit 12 oder 10 Jahren kann man eben nicht viel ausrichten, wenn behauptet wird man soll/muss das machen.

pinkyitalycsb  28.11.2014, 18:25
@Animus1643

Mir hatte es in der Kirche, zu der wir in Berlin gehoerten, auch nicht sehr gefallen, und ich habe ausser dem Gesang und dem schoenen Orgelsspiel keine besonders schoenen Erinnerungen daran. Das hat aber meinem Glauben keinen Abbruch getan, denn Gott war fuer mich auf jeden Fall mit oder ohne diese Kirche immer da! Allerdings hatte ich das Glueck, in der Schule immer besonders gute Religionslehrer zu haben, die mir die Bibel, die Gebote und das gesamte Evangelium sehr nahegebracht haben!

Es tut mir leid fuer dich, dass du so gar nichts davon mitbekommen hast! Versuch doch mal, Gott von deiner Kirche zu trennen, vielleicht in eine andere einzutreten oder auf jeden Fall weiterhin an Ihn und Seine in der Bibel enthaltenen Worte zu glauben!

Ich weiss nicht, ob du das hier nach so langer Zeit noch lesen wirst. Aber ich wuensche dir von Herzen alles Gute und Gottes Segen!