Meine Freundin bekommt 3 Euro pro stunde?
Da kann was nicht stimmen, 2 Ausbildungsjahr, (Medizin Zahnmedizin) 3,05€ was ist das bitte
7 Antworten
Sie ist in der Ausbildung, richtig? D. h. sie bekommt keinen Lohn, sondern ein Ausbildungsentgelt. Da es bei den Zahnärzten keinen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag gibt, ist das je nach Bundesland etc. recht unterschiedlich und liegt irgendwo zwischen 700 und 900 Euro. Von dem Entgelt gehen die Sozialversicherungsbeiträge ab, das sind für sie ungefähr 20%. Bleiben also 560 bis 720 Euro. Bei einer Monatsarbeitszeit von 178 Stunden sind das je Stunde 3,14 bis 4 Euro. Sie liegt also am unteren Rand, aber nicht massiv drunter.
Man darf ein Ausbildungsentgelt nicht mit einem Gehalt verwechseln. Natürlich ist das wenig, und ein höheres Entgelt wäre sicher nicht unangemessen, aber viele andere Auszubildende bekommen auch nicht mehr - es sei denn, sie sind z. B. bei der Bank oder auf dem Bau.
Kann sein. Was ist hier jetzt die Frage? Wir sind nicht ihr Arbeitgeber.
Im zweiten Ausbildungsjahr bei einer bundeseinheitlich geregelten Ausbildung gilt eine Mindestausbildungsvergütung von 649€ brutto pro Monat (bei Ausbildungsbeginn in 2021, wenn sie 2020 angefangen hat, nur 607,70€). Wenn sie darunter liegt, stimmt etwas nicht, und das wäre unverzüglich mit dem Arbeitgeber zu klären. Einen stündlichen Mindestlohn gibt es während der Ausbildung nicht.
Und damit liegt man netto gerade mal knapp über 3 Euro je Stunde. Passt.
Also Problem gelöst. 👍😊
Ob das gerecht ist, ist eine ganz andere Frage. Aber darum ging es hier ja nicht. Wer eine schulische Ausbildung macht oder studiert, der bekommt oft gar nix.
Das Problem des Fragestellers wurde gelöst!
Das gilt aber nur für Ausbildungen, die 2022 angefangen wurden. Wenn die Freundin des Fragestellers im 2. Ausbildungsjahr ist, wird sie kaum in 2022 angefangen haben, außer sie ist Zeitreisende... :)
Deswegen sollte man sich die Tabelle unterm Link anschauen. Nicht umsonst hab ich diesen noch mit eingefügt. 😉
Und von den 649 brutto geht halt die Sozialversicherung ab. Das sind rund 20%, bleiben also rund 520 Euro. Rechnet man das auf Stunden um (178 Wochenstunden), dann liegt man sogar noch unter 3 Euro.
Ist halt eine Ausbildungsvergütung - kein Gehalt.
Unter dem Link sind die Mindestausbildungsvergütungen festgelegt, falls kein Tarifvertrag vom Ausbildungsbetrieb abgeschlossen wurde.
Azubis werden meistens ausgenutzt.
Lehrzeit ist aber keine Herrenzeit, das wird sich somit nie ändern können.
Ein Lehrling nimmt ja auch die Zeit seines Ausbilders in Anspruch, somit fällt bei dem auch Produktionszeit weg.
Trotzdem ist es ausnutzen, vom finanziellen her.
Das kann ich so nicht zustimmen, denn durch meinem Betrieb gingen ueber 30 Lehrlinge als Facharbeiter hervor.
Ich glaube die 12 Euro Mindestlohn gelten für Azubis nicht?!?
stimmt
Genau - und im Gegenzug müssen sie ja auch nicht so produktiv arbeiten, wie die anderen in der Firma.
Ab 2022 beträgt die Mindestausbildungsvergütung 690,30 €.
Quelle: https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/fachkraefte/aus-und-weiterbildung/berufsbildungsgesetz/mindestausbildungsverguetung-fuer-auszubildende-festgelegt-16536