Kann ich mir ein Pferd leisten? Was kostet es ?

18 Antworten

Hallo, 

es kommt drauf an, wie viel du nach der Ausbildung verdienst und ob dein Betrieb dich sicher behält bzw ob du gleich nach der Ausbildung was Neues hast. In Pflegeberufen findet man z.B immer was, als Tierpfleger oder im Büro hingegen kaum. 

Dann ist da auch noch die Frage, ob du von Zuhause ausziehen möchtest oder ob du bei deinen Eltern wohnen bleiben möchtest. Wenn du mal eine eigene Wohnung haben möchtest, dann ist es schwierig da du die Miete noch nicht mit einkalkulieren kannst. 

Hast du denn ein Ersparnis von mehreren 1000 Euro? Die brauchst du nämlich für Anschaffung und evtl. anstehende Tierarztkosten (da auch nach dem Pferdekauf monatlich 100 Euro bei Seite legen). 

Es kommt auch noch drauf an, ob alle Ställe in deiner Gegend etwas günstiger sind. Wenn nur dieser Stall 200 Euro kostet, dann wäre das ziemlich unsicher. Was wenn du plötzlich in einen teureren wechseln musst?

Kommt drauf an, wie du die Gegenfragen beantworten kannst. Letztlich musst du es selber wissen. 

Mit freundlichen Grüßen

VanyVeggie

Ich würde abwarten, bis du einen sicheren Job hast, das heißt deine Ausbildung abgeschlossen - einen festen Job - Probezeit vorbei. Dann siehst du, wie viel Geld dir im Monat übrig bleibt. Evtl. möchtest du ja auch eine eigene Wohnung haben, dafür brauchst du dann auch irgendwann Geld.

Die Anschaffungskosten für ein Pferd sind erstmal am höchsten, da kommt es natürlich darauf an, was du dir aussuchst.

Dann brauchst du vllt. noch Ausstattung, die dem Pferd fehlt oder erneuert werden muss.

Du brauchst einen Stallplatz, den du zahlen musst & evtl. kommen noch Zusatzkosten auf dich zu ( Futter... )

Hufschmied wirst du auch immer in regelmäßigen Abständen kommen lassen müssen.

Der Tierarzt kann auch mal teuer werden, neben Impfungen, Wurmkuren usw. müssen dem Pferd auch die Zähne gemacht werden & es kann auch mal krank werden & braucht vllt. auch einen Klinikaufenthalt.

Außerdem brauchst du noch Versicherungen, welche und in welcher Höhe du diese abschließt bleibt hierbei dir überlassen, eine Haftpflicht muss allerdings sein.

Also momentan reicht dir das Geld hierzu auf keinen Fall, später kommt es eben darauf an, was du verdienst und was für Ausgaben du hast.

Also ich weiß das ich nach meiner Ausbildung übernommen werde mit sicherheit und dann je nach Abteilung 2500€ - 2800€ Brutto verdiene. Meine Eltern besitzen ein großes haus welches in zwei separate Wohnungen unterteilt ist. In der oberen wohne ich und unten meine Eltern ich werde keine Miete zahlen müssen an meine Eltern.

Davon ab arbeiten viele in meiner Familie bei Versicherungen. Mein Onkel der Leiter einer Versicherungsagentur ist hat mir ein sehr gutes Angebot gemacht über eine Krankenversicherung des Pferdes wo wirklich alles übernommen wird von der Wurmkur bis zum Klinik Aufenthalt. Diese Kosten der Versicherung würde er übernehmen.

Es gibt hier in der Umgebung auch Höfe die nur 135€ nehmen welche mich ansprechen würden.

Die Anschaffungskosten übernehmen meine Großeltern.

Pauliwauly  18.07.2017, 17:30

Du weißt offenbar schon, dass du dir ein Pferd leisten möchtest, warum fragst du dann noch ? 

Allerdings finde ich, dass du dich in deiner Finanzierung ganz schön auf andere verlässt: Dein Onkel zahlt deine Versicherung, du wohnst miet- und unkostenfrei im Haus deiner Eltern, hättest auch noch günstigere Unterbringungsmöglichkeiten für das Pferd - hast dir die Unterhaltskosten also ganz schön "schöngerechnet". 

Ich würde es an deiner Stelle dennoch nicht tun, weil ich mich von zu vielen Leuten abhängig fühlen würde. Erst wenn ich in der Lage wäre, wirklich alle Kosten alleine zu tragen, würde ich mich wohl und bereit genug für ein Pferd fühlen. Und wenn es nicht darauf ankommt, ob mein Pferd jetzt für 135 oder 220 Euro eingestellt ist. 

Nein, Du kannst Dir kein Pferd leisten. Absolut nicht. Und tust du es doch, gehörst du in die gleiche Schublade, wie all die anderen, die mit klammer Tasche ein Pferd kaufen und sich dann überschulden, wenn es krank wird, bzw. ihm die notwendige Hilfe untersagen, weil sie es sich nicht leisten können.

Zanora  19.07.2017, 08:59

Okay, dann gehöre ich wohl auch in diese Schublade. Ich habe mir mein erstes Pferd mit ca diesem Gehalt gekauft. Mußte zwar oft auf einiges verzichten aber das habe ich für meine Leidenschaft gerne getan. Musste nie Schulden deswegen machen. Ich habe zwar bei meinen Eltern damals noch gewohnt, hatte auch ca 800€ Ausgaben für mich persönlich, brachte aber trotz allem noch was auf die Seite. Ich legte auch sehr viel Wert auf Qualitativ hochwertige Sachen, hatte zwar nicht jetzt 100 Sachen die ich eigentlich nicht bräuchte aber ich hatte meine Sachen Jahre lang. Dies ist ein Gehalt was ganz viele gute Besitzer haben. Nur wird darüber wenig gesprochen. Möglich ist es durchaus. Ein fester Job ist natürlich Grundvoraussetzung. Also ich Rede jetzt nicht als jemand der keine Erfahrung hat, sondern seid 17 Jahre selbst Besitzer ist seid 30 Jahren tätig im Reitsport ist und dazu als Reitlehrerin noch sehr viel Kontakt zu anderen hat ;) und bitte keine Aussagen wie "dann hast ja Glück gehabt" weil Nein hatte ich nicht immer.

Johulmer  26.07.2017, 11:45
@Zanora

Reitlehrer bin ich auch. Und Stallbesitzer - und als solcher kann ich Dir versichern, dass ich im Laufe meiner Vita schon genug überschuldete Pferdebesitzer kennengelernt habe. Und solche, die für ihr Pferd auf eigene Bedürfnisse komplett verzichten und alles dem Pferd opfern. Die ich nur in ollen Klamotten sehe, auch wenn sie ihr Nichtstalloutfit tragen, auf Schminke/ Pflege und Friseur weitestgehend aus Kostengründen verzichten, olle Dreckschleudern mit überfälligen Reparaturen fahren, nie in Urlaub fahren, nicht ins Kino, Theater oder Restaurant gehen können, aber dann noch mindestens 2 Hunde, 3 Katzen und anderes Viehzeugs durchfüttern. Gerade im Moment stottern gleich 4 dieser absolut und wirklich wunderbar netten und engagierten Frauen ihre aufgelaufenen Stallmieten bei mir ab. Bei der einen gab es eine Kolikoperation. Bei der nächsten hat die Schrottmühle komplett ihren Geist aufgegeben. Die Dritte musste ihr Pferd szintigrafieren lassen und anschließend operieren und Nummer 4´s Tochter wollte mit auf Klassenfahrt. Alle vier sind echt kompetente Pferdemenschen. Eine davon arbeitet bei mir auch als Reitlehrerin. Aber alle leben dauerhaft am Limit und verzichten ständig auf alles Mögliche ihren Pferden zuliebe und bleiben selber sehr oft auf der Strecke. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass sie dieses Defizit selber erkennen und beginnen darunter zu leiden. Es muss nicht jede Frau eine aufgebrozelte aufgemachte Tussi sein. Natürlichkeit ist auch wunderschön. Und Klamotten und Schuhe haben auch nicht für jede Frau den gleichen Stellenwert. Trotzdem taucht bei jedem Menschen irgendwann der Wunsch auf, auch sich selbst mal etwas Gutes tun zu wollen. Sich auch mal gönnen zu wollen. Un lebt man permanent am Limit, dann geht das sehr oft nicht und zurück bleiben frustrierte Menschen. 

Also jetzt mal abgesehen von den Anschaffungskosten. Die kannst Du Dir ja selbst ausrechnen. Kommt halt immer drauf an was Du möchtest. Ganz klar um so Qualitativ hochwertiger um so teurer!
Aber man kann da in Gewissen Dingen schon sparen man muß ja nicht jeden Sch..... haben ;)

Ich verdiente damals 1200€. Mußte so keine Miete bezahlen oder hatte sonstig große Ausgaben was Haushalt bzw eigene Wohnung angeht.
Ich mußte einen Kredit abzahlen da is damals was ganz blöd gelaufen! Da gingen 400€ jeden Monat weg. Insgesamt hatte ich monatliche Ausgaben von ca 600-800€. Mal mehr mal weniger!
Stallmiete habe ich 150€ bezahlt + sonstige Ausgaben ca 250€ im Monat fürs Pferd. Da ist jetzt aber kein Hifschmied, Tierarzt usw dabei.
Aber ich habe das mit meinem damaligen Gehalt durchaus gut hin bekommen. Es waren schon manchmal Monate dabei wo ich ganz arg sparen mußte. Aber das ging auch vorbei ;)

Ich habe meine Sachen auch ganz arg gepflegt und hatte die auch Jahre lang. Also mußte ich auch nicht ständig was neues kaufen. Bin da sehr eigen und lege darauf sehr viel Wert!

Also ich sage das könnte mit dem Gehalt schon hin hauen wenn man etwas auf den eigenen Luxus verzichtet.

Das ist so der Gehalt was viele haben und trotzdem ein Pferd haben.
Vom finanziellen her sehe ich da weniger ein Problem.

Meine persönliche Empfehlung ist, noch ein ganz spezielles Konto extra fürs Pferd auf der Bank zu machen.
Da monatlich nen kleinen Betrag rein zu bezahlen oder wenn mal etwas Geld übrig bleibt.
Ist etwas ob Tierarzt oder sonstige nötige teure Anschaffungen ist man froh drum. Kleine Beträge tun dem Geldbeutel nicht so weh aber da rappelt sich auch was zusammen mit der Zeit.

Ich finde es gut wenn man sich vorher wirklich Gedanken darüber macht und es real sieht. Und nicht in einer Traumwelt lebt wo irgendwann das böse Erwachen kommt.

Egal welchen Weg Du gehst, alles gute :)