Hi Leute, was passiert wenn mich die Polizei mit meinen Sommerreifen durch den Winter fahren sieht?

9 Antworten

Erst mal nichts, man kann bei einem fahrenden Auto nicht die Bereifung erkennen.

Tatsächlich ist man gar nicht verpflichtet im Winter Winterreifen zu haben. Wer definiert was Winter ist und was nicht? Nach Kalender funktioniert nicht, es gibt oft auch Schnee im Frühling.

Was definitiv vorgeschrieben ist, ist geeignete Reifen zu haben wenn Schnee liegt. Eierst Du also auf Schnee herum, wirst Du mit höchster Wahrscheinlichkeit angehalten und bekommst eine Geldstrafe und einen Punkt in Flensburg. Hast Du also keine Winterreifen, dann darfst Du nicht fahren wenn Schnee liegt (muß nicht auf der Straße liegen) bzw. die Fahrt sofort abbrechen wenn es anfängt zu schneien.

Kommt es zum Unfall, dann ist es egal wer den eigentlich verursacht hat, dann geht man davon aus, dass Du mit Winterreifen hättest viel besser ausweichen und bremsen können, der Unfall also entweder vermeidbar war oder nicht so schlimm wäre wenn Du Winterreifen gehabt hättest. Dann zahlt zwar erst mal die Versicherung, verlangt dann aber von Dir das Geld zurück. Zudem kriegst Du dann noch "normal" Punkte und Geldstrafe oben drauf.

Wenn Du Dir also keine Winterreifen leisten kannst, geh zum Schrottplatz und schau da nach ob die noch vernünftige Winterräder haben die passen. Denn oft werden Fahrzeuge komplett mit Sommer und Winterbereifung verschrottet wenn der Besiter sich ein neues Auto gekauft hat wo die alten nicht mehr drauf passen. Diese Reifen sind dann in einem sehr guten Zustand. Normal werden die Räder dann zum "Schrottpreis" der Felgen agegeben (aber ohne Garantien, fahr also vorsichtig), denn die sparen sich die Entsorgung des Gummis.

Winterreifen unterscheiden sich in zwei Dingen von Sommerreifen.

Die sind "grobstolliger" und können besser Wasser verdrängen. Dazu ist die Gummimischung weicher und bleibt bei niedrigen Temperaturen geschmeidiger.

Schon unter 7°C ist der Bremsweg durch die andere Gummimischung erheblich kürzer und man fliegt nicht so schnell aus Kurven heraus.

Der Nachteil ist, dass die im Sommer bei 20°C und mehr viel zu weich werden und schneller abrubbeln.

Deswegen fahren die in der Formel 1 bevorzugt weich und wechseln oft, das Geld ist denen egal, es zählt der Grip.

Also hat es vorteile jetzt umzustellen, denn wenn es öfter naß und kalt ist, ist der Unterschied erheblich und dient Deiner Sicherheit. Im Sommer würden die viel zu schnell kaputt gehen, deswegen fährt man im Sommer auch Sommerreifen. Auch haben die Winterreifen mehr Reibung bei Trockenheit, verbrauchen ein kleinwenig mehr Sprit.

Also nicht lange nachdenken was die Polizei sagen könnte, tu Dir selbst einen Gefallen und besorg Dir Winterreifen. Kann viel Geld sparen, nicht nur wegen dem "Knöllchen" sondern weil Dein Auto und Du selber eher heil bleiben!

@Funship

Super, auf trockener Straße sind Slicks, also Reifen mit gar keinem Profil optimal und da haben die getestet, kein Wunder, dass die Winterreifen die dazu geschaffen sind besser Wasser zu verdrängen im Nachteil sind.

Übermäßig lange Bremswege oder "aus der Kurve fliegen" passiert nicht beim normalen, verantwortungsbewusstem Fahren auf trockener Strecke, das passiert eher auf nasser Strecke, auch wenn der Fahrer eher vorsichtig ist.

Dieser eine Versuch, auch wenn er der Wahrheit entspricht hat kaum Aussagekraft da unter "Laborbedingungen". Wie sagte Konrad Adenauer mal so schön "Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe!"

Wer definiert was Winter ist und was nicht?

stimmt. aber es gibt diese "richtlinie": winterreifen von O bis O (oktober bis ostern). damit liegt man eigtl immer richtig (je nach region natürlich). aber auch bei typischen herbstwetter ist ein tieferes profil nicht das schlechteste und unnötigen ärger vermeidet man so auch.

@jaliya22

Das ist keine Richtlinie sondern eine Empfehlung, sonst nichts.

Natürlich ist es gut sich daran zu halten, aber zwingen kann einen keiner dazu, Geldstrafen, Punkte oder sonstwie Ärger gibt es nicht wenn man sich nicht daran hält.

@Commodore64

sei doch nihct so knausrig, hab richtlinie doch in anführungsstriche gesetzt ;-)

nein, zwingen kann einen keiner. aber auch blöd, wenn in der zeit dann plötzlich doch schnee fällt. wenn man dann erwischt wird, gibts nämlich ärger. hast du ja selbst geschrieben. so ist man definitiv auf der sicheren seite. ich erinnere nur ungern daran, dass wir dieses jahr(oder wars letztes jahr?) weiße ostern hatten, was zumindest hier, in mitteldeutschland, nicht so üblich ist.

@jaliya22

Vor genau 3 Jahren lag bereits Schnee. Nur die letzten beiden Jahre waren halt schwach.

Wenn du damit bei winterlichen Verhältnissen herumfährst (Schnee, Eis, Matsch), dann wird das bei einer Kontrolle oder bei einem Unfall Konsequenzen haben. Vom Vorbeifahren kann das auch die Polizei nicht sehen, sie müsste dich tatsächlich erst einmal kontrollieren. Aber du solltest alleine aus eigenem Interesse schon dafür sorgen, mit guten Winterreifen unterwegs zu sein. Soviel sollte einem das eigene Leben und das Leben anderer schon wert sein! Und bei einem Unfall sieht es für dich ganz schlecht aus, besonders wenn andere zu Schaden kommen

In Deutschland gibt es keine generelle, sondern eine sogenannte situative Winterreifenpflicht. Konkret bedeutet dies, dass die Bereifung stets dem Straßenzustand angepasst sein muss. Bei guten Wetterverhältnissen kann auch ein Sommer- oder Ganzjahresreifen ausreichend sein, bei winterlichen Straßenverhältnissem sind aber Winterreifen unerlässlich. Wer auf Winterreifen ganz verzichten will, muss auf sein Auto bei widrigen Straßenverhältnissen verzichten. Wer sich nicht an diese Regelung hält und bei widrigen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen unterwegs ist, muss mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen. Besonders teuer wird dies bei einem Unfall, zumal dies dann auch versicherungsrechtliche Konsequenzen haben könnte. Die wichtigsten Fragen zum Thema haben wir hier => http://www.adac.de/infotestrat/reifen/winterreifen/winterreifenpflicht/winterreifenpflicht_FAQ/faqs-winterreifenpflicht.aspx?ComponentId=188604&SourcePageId=57210 zusammengestellt.

Garnichts. Erst wenn du einen Unfall hattest, dann wird auch mal nach den Reifen gesehen. Ist die Bereifung nicht angepasst, so bekommst du evtl. eine Teilschuld oder deinen eigenen Schaden nur teilweise ersetzt.

1 Punkt ins Flensburg und 50 € Strafe. Bei der Probezeit wirst du dich wohl wieder von deinem Führerschein verabschieden können aber das weiß ich nicht genau.