hat man mit 56 Jahren noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt

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Wenn man nach den Kriterien der Wirtschaft geht - hat man mit Vierzig schon erhebliche Probleme, vor allem dann wenn man einen " perforierten Lebenslauf " hat (O-Ton mein Ex-Sachbearbeiter).

Hängt man an der Nadel des JC's, so bleibt oft nur der Weg in prekäre Beschäftigung von Befristung bis einschließliche Sklavenarbeit und Lohndumping. Auf der AfA im Gegensatz zum JC zählt deine Qualifikation noch was - da wird schon versucht dich qualifikationsnah zu vermitteln - beim JC zählt einzig und alleine, dass du vermittelt wirst, egal wohin - Hauptsache die Zahlen werden erfüllt. und du bist raus aus der Statistik, denn die ist wichtiger als deine persönlichen Interessen.

Wenn man dann auch noch etwas labil ist und schnell entmutigt ist, dann sitzt man schnell in der Spirale die nur einen Weg kennt - nach unten....

Es wird viel gefaselt von wegen Fachkräftemangel oder das fehlen von erfahrenen Mitarbeitern - das ist alles Propaganda und Augenwischrei... es fehlen keine Fachkräfte, sondern es fehlen JUNGE Fachkräfte und das auch nur, weil die Wirtschaft mittlerweile Kriterien verlangt, die quasi kein Gestandener mehr erfüllen kann. Wenn schon für die "gemeine" Reinigungskraft Mittlere Reife verlangt wird, oder Studium der Betriebswirtschaft für die Bürokauffrau - am besten nicht älter als 22 Jahre unverheiratet und bloß keine Kinder - dann muss man sich nicht wundern, wenn für die gehobenen Stellen sich erst recht kein Aas findet.

Ich habe zwei Ausbildungen, Qualifikationen zur Genüge und gute Arbeitszeugnisse und trotzdem fragt man mich als fast Fünfziger noch immer nach schulischen Leistungen und dem erreichten Schulabschluss... Hallo? ich habe nun über 30 Jahre Berufserfahrung, was interessiert da eine Vier in Matte und eine Fünf in Englisch oder die Drei in Deutsch? Solange die Personaler auf diesem Ross sitzen, wird sich für die Älteren sich grundlegend nichts ändern. Ein Mitarbeiter mit vielseitiger und guter Berufserfahrung ist mehr wert als ein Abi-Schnösel mit Bestnoten im Zeugnis und sich anschließend als Fachidiot erweist...

Für mich bleib nur der Weg in die Selbstständigkeit - und das war auch gut so... ich scheffele keine Reichtümer, aber ich Lebe und Arbeite wie ich das mag und nicht wie man das mit vorschreiben will...

Mit Niederlagen umgehen zu können ist eine ganz grosse Kunst, die nicht jeder Mensch beherrscht.

Die Chancen sind mit 56 auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr die selben wie sie für Dich vor 20 Jahren noch waren. Mittlerweile sind die Aussichten graduell besser, da es endlich einen Diskriminierungsparagraphen gibt, aber immer noch nicht überragend.

Wenn Du eine echte Chance haben willst, solltest Du sehr flexibel sein. Alternativ dazu würde Dich die ARGE irgendwann in eine Massnahme stecken, die Dir vielleicht noch weniger Spass macht oder noch weniger mit Deiner Ausbildung zu tun hat, als das was Du jetzt erreichen kannst.

Insofern empfehle ich Dir, die Situation so positiv wie möglich zu sehen und zu überlegen, wo Du jetzt gute Chancen haben könntest.

Du solltest nicht unterschätzen, dass wir alle irgendwann im Leben einmal eine Situation als Niederlage empfinden. Wir sind gekränkt, wir schämen uns für etwas, was uns zugemutet wird, wir sind zornig und wütend.

Diese Empfindungen gehören zu den ganz wenigen menschlichen Emotionen, die einem überhaupt nicht weiterhelfen, sondern einem etwas verbauen. Ich empfehle Dir, die Augen zu öffnen, Deinen Groll herunterzuschlucken und darauf zu vertrauen, dass die jetzige Situation für Dich Möglichkeiten bereithält.

Diese Einstellung wird es Dir ermöglichen, an anderer Stelle einen kühlen Kopf zu bewahren, so dass Du nicht deswegen jeden Unsinn mit Dir machen lassen musst, nur weil Du 56 Jahre bist.

Ich wünsche Dir viel Erfolg.

hat man mit 56 Jahren noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Kommt auf verschiedene Umstände wie zum Beispiel auf den Beruf an, aber allgemein sind die Chancen heutzutage eher schlecht, aber das ist wohl allgemein bekannt.

muß man jegliche Arbeit von der Arge annehmen

Jede die zumutbar ist, das werden die meisten auch sein.

oder kann man auf seine letzte Arbeit mit Qualificationen und Schulungen bestehen?

Nein.

von vorn herein sagen, man habe mit 56 ohnehin keine berufliche Chance mehr, ist fatal.

Grundsätzlich muss ein ALG II-Empfänger jedes ihm angebotene, zumutbare Arbeitsangebot annehmen. Von der Zumutbarkeitsregelung ausgenommen sind nur sittenwidrige Arbeitsangebote oder -bedingungen.

Alter, Qualifikation und bisherige Tätigkeiten sind keine Ablehnungsgründe.

Quelle: http://www.ratgeber-recht24.de/Arbeitslosengeld/Zumutbarkeit.html

ja siche zb beim merkur.viel gesundheit