Geätzte Schrift-Christentum

12 Antworten

Das Christentum ist keine Religion, in der es um die Einhaltung bestimmter Gesetze geht. Komischerweise verstehen das auch viele nicht, die sich selber für Christen halten. Man kann sich den Himmel nicht durch gute Taten und Gesetzestreue verdienen, man kommt auch nicht in die Hölle, weil man ein Gesetz bricht. Man erbt das ewige Leben durch den Glauben, der im Herzen ist. Man glaubt zuerst und läßt gute Taten folgen, weil man liebt und sich an der Lehre Jesu freut, das praktiziert, was er praktiziert hat. Kein Gesetz macht Dich gerecht vor Gott. Dein Herz spricht Dich frei oder schuldig.

Und jetzt kannst Du Dich fragen, WARUM Du ein Tattoo möchtest. Ist Dein Motiv ein gutes, wird auch Dein Tattoo eins sein, mit dem Du nicht sündigst. Ist Dein Motiv ein schlechtes, nutzloses oder sündiges, sündigst Du auch mit dem Tragen des Tattoos. Ein einfaches Beispiel: Wenn Du Dir etwas stechen läßt, um sexy zu sein und mögliche Abenteuer aufzureißen, ist das sicher nicht im Sinn des Glaubens. Wenn Du Dir etwas stechen läßt, um Dich als Christ zu bekennen und sozusagen ein wandelndes Zeugnis zu sein, dann ist Deine Absicht ehrenhaft und das Tattoo ist es auch, selbst wenn es manchen Leuten nicht gefällt. Ist gar nicht schwer zu verstehen, oder? Gruß, q.

Enzomatic 
Fragesteller
 22.08.2012, 11:30

Das klingt plausibel, aber dennoch muss ich dir widersprechen. Natürlich geht es nicht ausschließlich um die Einhaltung von irgendwelchen Gesetzen und natürlich muss man wahrhaftig Glauben um vor Gott gerecht zu werden, aber Jeschua sagte selbst in Matthäus 5:17 das die Gesetze nicht aufgehoben sind, sondern er gekommen ist um zu erfüllen. Das heisst für mich, dass die Gesetze trotz allem noch gültig sind und man aber seine Einstellung zum Glauben ändern muss... Was mich aber verwirrt ist, dass man in den viel zitierten 3. Mose 19:28 lediglich einen Kontext und kein generelles Verbot dran steht.

Evangelisto  22.08.2012, 11:41
@Enzomatic

Nein, wir Christen sind dem tot vor dem Gesetz

(Gal 2,19): Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt.

quopiam  24.08.2012, 10:49
@Evangelisto

Es ist richtig, daß das Verbot von Körpermarkierungen einen Kontext hat, nämlich einen ganz bestimmten, der vor dem Hintergrund ägyptischer, babylonischer und anderer altorientalischer Bestattungs-, Trauer- und Tempelriten bewußt gesetzt wurde. Es geht nicht um reinen Körperschmuck dabei, sondern um kultische Markierungen. Aber dennoch: Das Gesetz gilt für uns nicht (mehr), es IST bereits erfüllt durch Jesus Christus, wir sind daher dem Gesetz gestorben. Wäre es anders, wäre Christus umsonst gestorben, wie Paulus sagt. Bedenke: Es kann nicht ein Teil des Gesetzes in Kraft sein! Das ganze Gesetz oder nichts davon. Wenn man also postuliert, daß das Gesetz Moses in seiner Gänze in Kraft ist, kann man nicht selektiv einen Teil des Gesetzes erfüllen und andere Teile nicht. Und das hätte nicht nur politische Konsequenzen sondern würde auch die Lehre Christi ad absurdum führen. Gruß, q.

Nun weiß ich aber nicht, ob ich das als Christ tun darf

1.Kor 6,12 Ihr sagt: »Mir ist alles erlaubt!« Mag sein, aber nicht alles ist gut für euch. Alles ist mir erlaubt; aber das darf nicht dazu führen, dass ich meine Freiheit an irgendetwas verliere. 13 Ihr sagt: »Die Nahrung ist für den Magen und der Magen für die Nahrung. Gott wird ja doch allen beiden ein Ende machen.« Aber unser Körper ist deshalb noch lange nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn, der auch der Herr über unseren Körper ist. 14 Denn so wie Gott Christus, den Herrn, vom Tod auferweckt hat, so wird er durch seine Kraft auch uns vom Tod auferwecken. 15 Wisst ihr nicht, dass ihr samt eurem Körper Glieder am Leib von Christus seid? ...

Da du nicht nach Unzucht gefragt hast: Ich kenne keine Bibelstelle, die ein Tatoo strikt verbietet (Stellen aus dem AT, die da zuweilen angeführt werden, meinen etwas anderes), aber ich seh auch keine Empfehlung in der Richtung.

Das musst du in Verantwortung vor Gott schon selber entscheiden.

Verboten ist es im Christentum nicht. Ich selber finde es nicht so toll, aber das ist Geschmacksache. Man soll seinen Körper nicht ohne Not zerstören ist so eine christliche Ethik. Das betrifft dann eher größere und lebensgefährliche Eingriffe die nicht aus medizinischen Gründen stattfinden. Ein Beispiel wäre ein Brustvergrößerung. Das kann im schlimmsten Fall tödlich enden und ist absolut unnötig. Ein Piercing, ein Ohring, ein Tattoo ist kein lebensgefährlicher Eingriff. Christen dürfen selber mitdenken.

Selten so gelacht! Bist du soeben - nach 2000 Jahren Winterschlaf - aus einer Höhle nächst Qumran gekrochen und hast dir bei einem judenchristlichen Fanatiker einer frühchristlichen Sekte der Antike mal eben einen Crashkurs in Sachen "Christentum" geben lassen?

Aber ganz abgesehen von Religion würd' ich von Tattoos die Finger lassen! Für mich sehen sie einfach nur Sch...limm aus und ihre Träger wirken wie primitive Eingeborene, die soeben dabei sind, sich wieder zum Affen zurückzuentwickeln. Dies umso mehr, wenn sie älter werden und 10 kg zugenommen haben, sodass die "Pracht" ekelig "aus dem Leim" geht und formlos herumschwabbelt.

Mythsbuster7  22.08.2012, 21:25

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Mal im Ernst, wenn du nichts gescheites zu der Frage antworten kannst, warum tust du das? Habe ich dich um deine Meinung oder allgemein um irgendwelche Meinungen gefragt oder was meine Frage eher für eine fundierte Antwort ausgelegt? Ich denke es war doch eher letzteres... Trotzdem Danke für deine Meinung, ich werde sie natürlich beherzigen...

Mythsbuster7  22.08.2012, 21:30
@Mythsbuster7

Ja, wie soll man da ernst bleiben, wenn du "als Christ" (angeblich) 'Leviticus' zu einer Sammlung konkreter Handlungsanweisungen erklären willst und nicht als historischen Auftakt zur Heilsgeschichte interpretierst?

Wenn du beginnst, das AT für wörtlich gültig zu nehmen, dann aber auch das Buch "Genesis" - und damit hättest du dich genauso hoffnungslos ins "Off" manövriert wie die Muslime mit ihrem Koran.

Denn dann müsstest du auch für verbindlich ansehen, dass die Welt in 6 Tagen erschaffen wurde und die Sonne erst am vierten Tag davon, nach der Erde und dem Meer. Das wäre aber dann kein Christentum sondern lediglich astronomisch längst als falsch widerlegter Blödsinn! Da wären heutige Christen ja alle Narren, wenn sie im 21. Jahrhundert an solchen antiken Irrlehren noch festhielten!

Mythsbuster7  22.08.2012, 21:32
@Mythsbuster7

Richtlinienkonforme Antwort von Enzomatic (von intoleranten "Zensoren" gelöscht)

Darf ich dich was fragen?

Mythsbuster7  22.08.2012, 21:33
@Mythsbuster7

In einem Forum namens "Gute Frage" immer! Das ist ja hier der Sinn und Zweck.

Mythsbuster7  22.08.2012, 21:35
@Mythsbuster7

Richtlinienkonforme Antwort von Enzomatic (von intoleranten "Zensoren" gelöscht)

Schon klar, aber ein gewisses Maß an Anstand muss man doch haben oder soll ich dich einfach nur befragen?=) Weisst du, wie kann ich der Wissenschaft zu 100% glauben, wenn ich mich darin selber nicht zu 100% auskenne? In manchen Angelegenheiten ist es doch so, dass wir die Wissenschaft zu einem gewißen Glauben erhoben haben. Findest du nicht?

Mythsbuster7  22.08.2012, 21:51
@Mythsbuster7

Das Schicksal der Unwissenden wird es immer sein, letztlich alles glauben zu müssen.

Aber in der Naturwissenschaft läuft es genau anders herum. Hier muss gar nichts geglaubt, hier darf alles hinterfragt, dürfen Daten nachgeprüft, müssen Experimente sogar wiederholt werden.

Freilich musst du, um all dies tun zu können, dich ständig weiterbilden und, wenn du es wirklich ernst meinst, ein naturwissenschaftliches Hochschulstudium absolvieren.

Ich bin in der glücklichen Lage, dies getan zu haben - und auch, wenn die Wissenschaftsgeschichte voller später widerlegter Irrtümer ist, so kann man dann doch beurteilen, was zum gesicherten Wissen gehört und wo noch Unsicherheiten drinstecken.

So gilt seit mehr als 50 Jahren die Urknalltheorie als sehr wahrscheinliche Hypothese über die Entstehung des Weltalls. Aber, die gemessenen Daten, wie z.B. die Rotverschiebung des Lichtes ferner Galaxien oder die 2,7K Hintergrundstrahlung, liessen möglicherweise auch eine ganz andere Interpretation zu. Das Alter des Universums von 13,7 Milliarden Jahren ist daher keineswegs unumstösslich und auch den Urknall könnte es womöglich gar nicht gegeben haben.

Im Zeitalter der Weltraumfahrt, wo die Erde vom Mond aus photographiert worden ist und Flugzeuge täglich über die Polroute von New York nach China fliegen, ist die (vereinfacht ungefähre) Kugelgestalt der Erde und deren Position im Sonnensystem als 3. Planet, der die Sonne 1x im Jahr umrundet, absolut gesichertes Kernwissen.

Da fährt sprichwörtlich "die Eisenbahn drüber"! Nie wieder, auch in 1000 Jahren nicht, wird die Erde "zur Scheibe werden". Auch ihr Alter mit rund 4,6 Milliarden Jahren ist durch die radioaktiven Zerfallsreihen und das der Sonne durch die Kenntnis der dort ablaufenden Kernfusionsprozesse über jeden Zweifel erhaben festgelegt, plus/minus 300 Millionen Jahre allerhöchstens.

An diesen Fakten kommt selbst Gott nicht mehr vorbei, wenn er nicht alles neu machen möchte, ja ganz im Gegenteil, er hat sie ja selbst als Tatsachen geschaffen und drückt sich in ihnen - als seiner Schöpfung - aus, sofern wir an eine Schöpfung durch einen Gott glauben, wogegen die Wissenschaft bisher keine prinzipiellen Gegenbeweise gefunden hat. Eine Schöpfung durch Gott ist, wissenschaftlich gesehen, also durchaus möglich, wollen wir nicht an völlig jenseitige Zufälle glauben, aber, es kann nur diese Schöpfung sein, deren Plan wir doch bereits mehr als nur erahnen können, denn Experimente und Messungen können nicht lügen, sofern sie wiederholbar, überprüfbar und reproduzierbar in ihren Ergebnissen sind.

Enzomatic 
Fragesteller
 23.08.2012, 13:10
@Mythsbuster7

@Mythbuster7: Erstmals Vielen Dank das du die gelöschten Antworten von mir wieder sichtbar gemacht hast (kannst du mir auch den Zensor nennen? Ich würde diesen Vorfall gerne dem Support melden) Prinzipiell gebe ich dir vollkommen Recht. Es ist mir bewusst, dass die Erde rund ist, dass sagt auch die Bibel. Mich stört aber, dass Leute der Wissenschaft blind vertrauen und damit gegen das Christentum wettern, obwohl sich, da bin ich überzeugt von, Wissenschaft und Christentum sehr wohl miteinander in Einklang bringen lassen würde, sofern man beide Lagern dazu bringen könnte. Weisst du, es fällt mir schwer als Laie, der Wissenschaft vollkommen blind zu vertrauen, weil ich mich nicht damit auskenne. Albert Einstein gilt ja als Genie in der Physik und Mathematik, aber seine Gleichungen wurden teilweise widerlegt. Wie oft galt etwas in der Wissenschaft als belegt und ein paar Jahre später wurde eben dies widerlegt? Ich jedenfalls vertraue nicht der Wissenschaft blind, aber deshalb heisst es doch nicht, dass diese vollkommen falsch ist. Das wollte ich eigentlich zum Ausdruck bringen.

Enzomatic 
Fragesteller
 23.08.2012, 13:10
@Mythsbuster7

@Mythbuster7: Erstmals Vielen Dank das du die gelöschten Antworten von mir wieder sichtbar gemacht hast (kannst du mir auch den Zensor nennen? Ich würde diesen Vorfall gerne dem Support melden) Prinzipiell gebe ich dir vollkommen Recht. Es ist mir bewusst, dass die Erde rund ist, dass sagt auch die Bibel. Mich stört aber, dass Leute der Wissenschaft blind vertrauen und damit gegen das Christentum wettern, obwohl sich, da bin ich überzeugt von, Wissenschaft und Christentum sehr wohl miteinander in Einklang bringen lassen würde, sofern man beide Lagern dazu bringen könnte. Weisst du, es fällt mir schwer als Laie, der Wissenschaft vollkommen blind zu vertrauen, weil ich mich nicht damit auskenne. Albert Einstein gilt ja als Genie in der Physik und Mathematik, aber seine Gleichungen wurden teilweise widerlegt. Wie oft galt etwas in der Wissenschaft als belegt und ein paar Jahre später wurde eben dies widerlegt? Ich jedenfalls vertraue nicht der Wissenschaft blind, aber deshalb heisst es doch nicht, dass diese vollkommen falsch ist. Das wollte ich eigentlich zum Ausdruck bringen.

Mythsbuster7  23.08.2012, 16:31
@Enzomatic

Hallo, Enzomatic, zunächst, was das Wiedereinstellen unserer Beiträge angeht, gern geschehen! Ich bin der Meinungsfreiheit absolut verpflichtet und empfinde jede Form von Zensur als widerwärtig und abstoßend. Wer die schändlichen "Zensoren" waren, weiss ich als gewöhnlicher user hier aber nicht. Fast immer sind es intolerante Zeitgenossen, die den etwas undurchsichtigen, sog. "Fraganten"-Status grob mißbrauchen, um mißliebige Beiträge einfach verschwinden zu lassen.

In der Sache: die Wissenschaft verlangt niemals blindes Vertrauen, aber stets gute Argumente oder gar Beweise. Wenn du dir echt Mühe gibst, kannst du prinzipiell alles nachprüfen. Ein direkter Widerspruch zwischen Aufgeklärtem Christentum und der Wissenschaft existiert auch nicht, habe ich oben ja schon geschrieben. Es darf halt nur keiner kommen und das "6-Tagewerk der Schöpfung" wieder wörtlich einfordern - oder das Geozentrische Weltbild, denn wir können uns nicht mehr hinter Galilei zurückbewegen. Gesicherte Erkenntnisse lassen sich, wie Zahnpaste, nicht mehr in die Tube zurückdrücken.

Was nun Einstein angeht, so ist mir von widerlegten Gleichungen nicht das geringste bekannt, da müßtest du schon konkret werden: Wer hat welche Gleichung wo widerlegt?

Übrigens habe ich unten, ich weiß nicht, ob du's gesehen hast, noch einen Kommentar zum Thema "Juden-Christen" geschrieben.

Es wird gestochen und nicht geätzt, und das ist Lebensmittelfarbe .Warum nicht, Jesus hat sich Eisen durch Hände und Füße treiben lassen, Da wird so ein Kleines Nadelstichbild ja wohl nichts Verboenes sein.

Enzomatic 
Fragesteller
 22.08.2012, 09:29

Kaum zu glauben: Bisher eine gute Antwort :-D Danke, Vielen Dank!