ETFs und Aktien selbst verwalten oder Vermögensverwalter einer Bank beauftragen?
Ich möchte gerne Geld in Aktien und ETFs anlegen, um meine Rente später aufzubessern. Ich bin nun auf diverse Seiten gestoßen, wie z. B. "Aktien für Frauen", die einem erklären, wie man vorgeht und auch Fragen beantworten. Allerdings ist es auch riskant auf irgendwelche Instagrammer zu hören, weil diese Art von Beratern auch selbst immer wieder fehlinvestieren und eine Menge Geld verlieren, wie z. B. während der Corona-Krise. Ich denke, dass solche Leute auch durch ihre Beratung Geld verdienen, indem sie kostenpflichtige Webinare, Coaching und Texte anbieten. Meine Frage, ob ich lieber zur Bank gehen soll, als selbst zu investieren, wird von solchen Leuten meist ignoriert.
Ist es besser, dass man lieber den Vermögensverwalter der Bank beauftragt, weil der mehr Ahnung hat, oder sollte ich mein Depot selbst eröffnen und verwalten, weil ich dann auch mehr Risiko eingehen und mein Vermögen mit Aktien boosten kann?
12 Antworten
Da ein Bankberater immer irgendwie mit an der ganzen Sache verdient, ist die Eigenverwaltung natürlich sinnvoller, was die Rendite angeht. Natürlich sollte man sich dazu hier etwas auskennen. Wenn man einen ETF Sparplan anlegt und vor hat diesen 10-20 Jahre laufen zu lassen, kann man das selbst koordinieren und verwalten. Mit einem eingerichteten Freistellungsauftrag, fallen hier dann auch erstmal keine Vermögensabgaben an. Hat man vor, den Sparplan länger laufen zu lassen (mit folglich mehr Renditen), sollte man dies ggf eher über eine Bank des Vertrauens mit fähigem Bankberater machen. Hier aber bitte auch nicht einfach zur nächsten Hausbank laufen. Hier gibt es auch unter den Banken weite Unterschiede der Konditionen.
Kennst Du noch Lou Bega, den Musiker, dessen einziger Hit der "Mambo Number 5" gewesen ist? Der hat schnell erkannt, dass er kein Dauerstar werden wird und daher aus dem Geld was machen muss, das er mit dem einen Lied gescheffelt hat. Und er hat erzählt, dass alle Promis, die er kannte und die irgendwann pleite waren, einen Vermögensverwalter beauftragt hatten.
Also hat er sich hingesetzt, selbst ein paar Bücher zu Geldanlage und Vermögensaufbau gelesen und dann sein Geld selbst investiert und nebenbei eine kleine Studiofirma gegründet, von der er ab da gelebt hat.
Vertraue niemals Bankberatern. Die wollen Produkte ihres Hauses verkaufen und im übrigen Provision machen. Es ist auch widersinnig, auf ETFs zu setzen und zugleich einen Vermögensverwalter zu beauftragen. Es gibt gemanagte Fonds, um die sich Profis (hoffentlich gut) kümmern, dafür aber auch entsprechend Gebühren nehmen. Und dann gibt es Fonds, die starr nach einem festen Prinzip quasi automatisiert betrieben werden, so dass nur sehr wenig Gebühren anfallen. Das sind ETFs. Jetzt ETFs zu kaufen und das Ganze dann doch wieder von einem eigenprofitorientierten Vermögensverwalter betreuen zu lassen, ist nicht Fisch und nicht Fleisch.
Wissen und Nichtwissen: Der Vermögensberater deiner Bank weiss auch nicht mehr als du. Man kennt das ja von den Fondsmanagern , wo auf Dauer keiner den Markt schlägt.
Wenn du ETF hast , dann brauchst du eigentlich keine Aktien mehr.
Du hast sehr richtig erkannt, dass solche Seiten nur Dein Bestes wollen: Dein Geld nämlich. Finger weg von dem Heer der Dummschwätzer.
Ob Du es selbst machst oder auslagerst, kommt darauf an, wieviel Geld Du zur Verfügung hast. Reicht es, Aktien gut zu mischen, dann mache es selbst.
Ansonsten Vermögensverwalter. Beachte allerdings, dass die Einstiegsspesen und die jährlichen Verwaltungsspesen oft zu gigantisch sind, dass es Jahre dauern kann, bis Dein "Gewinn" wieder von einem Minuswert auf Null gestiegen ist.
"Finger weg von dem Heer der Dummschwätzer" besser kann man es nicht ausdrücken ;)
Ich rate zur Selbstverwaltung.
Einerseits lassen sich verwalter genüßlich bezahlen und andererseits werden diese Dich zu zahlreichen (vermeidbaren) Tades drängen, was alles zu Lasten der Rendite geht.
"Ich rate zur Selbstverwaltung." Das sagt ein Champion ;)