Dachbodendämmung bei gedämmter oberster Geschossdecke?

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Hallo Desperada, hast du schon mal was von Dämm-Sack-System gehört? Damit kann man wunderbar die Dachschrägen dämmen. Vorausgesetzt ist natürlich, dass du vom Dachboden aus in die Dachschrägen "runter" gucken kannst. Dämm-Sack-System ist so aufgebaut, dass da eine Dampfsperre mit eingebaut ist, so dass du keine Probleme mit der Feuchtigkeit bekommst. Das ist so ein "Schlauch" der mit Hilfe der Einblasdämmung mit Zellulose vollgemacht wird. Vorteil der Zellulose ist, dass sie durch ihre Zeltstruktur die Hitze im Sommer von dem Wohnbereich "abhält" und sich die Räume nicht so schnell aufheizen. Und der zweite Vorteil ist, dass die Zellulose im Vergleich zu anderen Dämmstoffen, sehr günstig ist.

Hier ist ein Link, da steht einiges zum Thema Dachdämmung drin. http://www.daemmconcept.de/einblasdaemmung/dach/

 - (Haus, Dach, Dämmung)

Grundsätzlich sollte der bewohnbare Teil, also vermutlich bis zur obersten Geschossdecke sowie die Dachschrägen von Fuss- bis Mittelpfetten gedämmt sein. Der eigentliche Spitzboden braucht nicht gedämmt zu sein. Wozu auch?


deine Antwort ist leider nicht hilfreich. Wie dämme ich denn die Dachschrägen nachträglich? Ist eine Einblas oder Schüttdämmung hier möglich???? Sollte die bereits gedämmte Geschossdecke in diese Maßnahme mit eingebunden und eine Aufwertung der Dämmung bekommen?

@desperada

Nein. Einblasdämmung ist hier schlecht möglich. Sowas empfiehlt sich nur bei 2 festeren Wandungen. Von innen ist es auch schlecht, du willst ja nicht die Gipskartonplatten an der Schrägen abmachen. Da geht nur was von aussen: Ziegel oder Betondachsteine abdecken, dann zwischen den Sparren dämmen (hoffentlich sind die dick genug um Platz für Dämmung und Hinterlüftung zu haben). 


Den U-Wert der bereits vorhandenen Geschossdecke kannst du auf www.u-wert.net selber durchrechnen.

@pharao1961

Das Dach abdecken? Ein unverhältnismäßiger Aufwand! Das kostet ja nicht mal eben 1000€ sondern 40.000!! Wir sind Mitte 50, wir denken nicht in einer Zeitspanne von 30 oder 40 Jahren. Die Verhältnismäßigkeit sollte gewahrt beiben. Also werden wir uns wohl für eine Innendämmung der Schrägen mit Holzfaserplatten entscheiden. Danke für deinen Rat.

@desperada

40.000 kostet es ganz sicher nicht, aber es ist ein Aufwand, das ist richtig. Man muss aber bei einer Innendämmung darauf achten, dass sich der Taupunkt nicht zu weit nach innen verlagert und Schimmel entsteht. Aber auch das kann man bei u-wert.net prüfen. Ob Holzfaserplatten eine geeignete Dämmung darstellen ist zweifelhaft. Aber eine nachträgliche Dämmung der Dachschrägen ist leider grundsätzlich immer eine kostspielige Sache.

@pharao1961
* dass sich der Taupunkt nicht zu weit nach innen verlagert und Schimmel entsteht.*

Neulich gab es bei uns in der Zeitung ein Beiblatt, indem als Innendämmung Holzfaserplatten hoch angepriesen wurden. Unsere Handwerker wollten Mineralwolle und Rigipsplatten nehmen, aber wir haben uns von dem Beiblatt (Firmenneutral) überzeugen lassen. Von drohender Schimmelbildung stand da nichts. Jeder Handwerker erzählt uns etwas anderes, aber wirklich jeder. Wie soll man sich da nur zurechtfinden? Unser Ziel ist natürlich eine Verbesserung des Ist-Zustands, aber keine komplette energetische Sanierung. Neue Fenster, neue Heizkörper, sinnvoll isolieren mit gemäßigtem Aufwand. Für die Dämmindustrie und die Handwerker ist die EnEV wirklich eine Goldgrube, den Verdacht habe ich langsam

@desperada

Es kommt darauf an, welche Dämmung die Holzfaserplatten haben. Ich kenne die nicht, da ich nur mit Styropor oder Neopor arbeite. Wenn die Dämmeigenschaften gut sind, kann man selbstverständlich auch die Holzfaserplatten nehmen. Aber grundsätzlich ist (nicht nur beim Dach, sondern auch bei Wänden) eine Innendämmung immer kritisch.

Es ist schon klar, dass für einen Laien dieser Dschungel schlecht zu durchschauen ist. Dennoch muss man auch bei diesen "firmenneutralen" Beiblatt immer vorsichtig sein. Wenn ich als Unternehmer genügend Werbung in den Printmedien schalte, kann ich mir SELBER einen "neutralen" Bericht verfassen der abgedruckt wird. Also: KEIN Beiblatt ist "firmenneutral" :-)))

@pharao1961

Als Laie, der lediglich bemüht ist, eine sinnvolle und gute Entscheidung zu treffen, wird es einem nicht leicht gemacht. Mein Eindruck ist, jeder Handwerker arbeitet mit bestimmten Materialien lieber als mit anderen und jeder schwört auf die ihm vertrauten. Dadurch werden natürlich die fremden Materialien heftig kritisiert. Aber der Laie steht davor, irgendetwas muss er machen, nur was? Egal, wofür er sich entscheidet, irgendjemanden wird es immer geben, der diese Entscheidung heftig kritisiert. Ich beschäftige mich jetzt seit wenigen Wochen erst damit und könnte durchdrehen. Vom Gefühl her hätte ich am liebsten den Dachboden bis in die Schrägen rein mit Isofloc gedämmt. Per Einblasdämmung. Aber mir wurde ja versichert, so etwas geht nicht. Also muss eine Innenwanddämmung her. Die Beilage der Tagezeitung klang firmenneutral, es wurde keine Firma, kein Produktname genannt, nur der Dämmstoff Holzfaserplatten. Deswegen haben wir uns für diese Dämmung entschieden. Ich hoffe, es war richtig

Ihr werdet euern Dachboden nicht verändern, indem Ihr Eure Frage ein zweites Mal ins Forum stellt.

Denkt daran, wenn Ihr etwas dämmt, muß es i.d.R. auch beheizt werden. Falls Ihr die Dachschräge doch noch korrekt dämmen wollt, gibt es dafür durchaus günstige Varianten, nämlich Dachdämmplatten für die Innenseite. Dann sollte evtl. an die innenseitige Dampfbremse gedacht werden und der Dachboden müsste beheizt werden.

Zur Feuchteaufnahme von expandierten Polystyrolschaumkügelchen: PS-Fassaden sind infolge falscher Einbauten auch schon durch ihr Eigengewicht herunter gefallen. Wieso? Sie hatten zuviel Wasser drin!

Die Deutschbau in Villseck hatte es 1990 getroffen.


ich habe schon die Absicht, unseren Dachboden zu optimieren. Die Tatsache, dass sich unter dem Fußboden eine Dämmung befindet, ist ja neu, von gestern! 

Aber der Dachboden soll gar nicht beheizt werden, kein Gedanke! Es geht nur darum, die oberen Räume in der Schräge im Sommer vor der Hitze und im Winter vor der Kälte etwas zu schützen und eine bessere Dämmung als biher zu erzielen. Polystrol ist doch längst vom Tisch. Wenn, dann geht es um Zelluloseeinblasdämmung, also Isofloc z.B. Aber wenn man die Dachschrägen nicht nachträglich auf diese Weise dämmen kann, müssen wir es von innen machen, also haben wir uns ja für eine Innendämmung der Schrägen mit Holzfaserplatten entschieden.

@desperada

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Die tatsächliche Bauphysik kann allerdings die Hölle sein.

Viel Glück!

@desperada

Pardon, hätte ich beinahe vergessen: 

Die dämmenden Holzfaserplatten sind B 2, also normal entflammbar!

@willimatt

genau wie die Möbel, die Gardinen und andere Wohngegenstände auch, vermute ich

@desperada

Die haben allerdings mit der baulichen Hülle nichts zu tun!

@willimatt

es geht doch darum, dass man mit Holzfaserdämmplatten brennbares Material im Zimmer hat? In diesem Fall an der Wand unter den Tapeten. Die anderen brennbaren Materialien befinden sich vielleicht nicht an der Wand, wohl aber im gesamten Raum. Von daher erscheint mir der Einwand nicht so plausibel. Aber ich bete inständig, dass nie Feuer ausbrechen wird...

Eine Einblas- oder Schüttdämmung ist sicherlich durchführbar. Es gibt noch weitere Schüttdämmstoffe mit besseren Dämmwerten und weiteren zusätzlichen Eigenschaften http://www.ecofibre.de/einblasdaemmung/anwendung/dachboden-geschossdecke-daemmen/ wo der Aufbau nicht so dick sein muss und die EnEV trotzdem erfüllt wird.

Konntet Ihr schon eine Umsetzung durchführen? Für welche Maßnahme habt Ihr Euch entschieden?