Arbeitgeber will mich zum Aufhebungsvertrag drängen - was nun?
Bin seit 9 Monaten bei einer Leiharbeitsfirma beschäftigt und werde wegen meiner Qualifizierung nur in einem Unternehmen eingesetzt. Mit diesem habe ich am 23.04.12 einen festen und unbefristeten Arbeitsvertrag zum 01.06.12 geschlossen und meiner Leihfirma am 25.04.12 zum 31.05.12 fristgemäß gekündigt. Nun will mich diese zu einem Aufhebungsvertrag zum 30.04.12 drängen! -Und dies auf eine sehr gemeine und fiese Weise! Vier "Mann" tutterten heute auf mich ein und der Chef verlangte eine Unterschrift und drohte mir mit fristloser Kündigung, wenn ich diese nicht leiste! Habe NICHT unterschrieben und bin fluchtartig aus deren Büro gestürmt!!! Ich habe doch zuerst gekündigt und fristgemäß noch dazu. Doch die Leihfirma will diese Kündigung nicht anerkennen. Wie soll ich mich nun verhalten?
10 Antworten
Die sind nur sauer, weil sie einen Sklaven verloren haben.
Niemand kann Dich zwingen, einen Vertrag zu unterschreiben. Das verstößt gegen das Gesetz (allgemeine Vertagsfreiheit). Auch eine fristlose Kündigung für den Fall, dass Du nicht unterschreibst, ist nicht rechtens. Du hast fristgemäß gekündigt und bereits eine neue Stelle sicher.
Ich würde es drauf ankommen lassen und nicht unterschreiben. Da Du schon fristgerecht gekündigt hast, muss auch die Zeitarbeitsfirma die Frist einhalten und Dich entweder weiter vermitteln, bis Deine Arbeitszeit endet oder Dir restlichen Urlaub und Stunden vom Arbeitszeitkonto gewähren oder auszahlen.
Deine Kündigung wird nicht anerkannt, aber Du sollst mit der Androhung der fristlosen Kündigung einen Aufhebungsvertrag unterschreiben? Die spinnen doch. Ich würde Anzeige wegen Nötigung erstatten, mir einen Anwalt nehmen und die Machenschaften dieser Firma zusätzlich bei der Agentur für Arbeit melden.
Die Firma heisst nicht zufällig Randstad? ;-)
Es gibt sowieso viel zu viele Zeitarbeitsfirmen. Gerhard Schröder und seine Gurkentruppe haben und das mit der Agenda 2010 eingebrockt. Jetzt weist Schröder jede Schuld von sich und schiebt den schwarzen Peter den Unternehmern zu. Die sind seiner Meinung nach schuld, dass es so viele Zeitarbeitsfirmen gibt.
Zm Glück wurde der AMP-Tarif (Christlicher Gewerkschaftsbund) abgeschafft. Genau die Firmen, die früher diesen "Verbrechertarif" hatten, verhalten sich heute so wie in Deinem Fall beschrieben. Sie wissen auch genau, warum sie im Rudel auftreten, wenn sie einen Mitarbeiter zum Gespräch bitten.
Ich hoffe, dass Dein Anwalt und das Gericht dieser Verbrecherfirma richtig eins auf den Deckel geben.
Wenn die Kündigung dem Vertrag entspricht, bist Du wohl im Recht. Die Drohung mit einer fristlosen Kündigung grenzt an Nötigung, die eine Straftat wäre, wenn sie beweisbar ist. Eine fristlose Kündigung muss rechtlich nachvollziehbar begründet werden. Zudem müsstest Du eine Auflösung Deines Arbeitsvertrages bei dem Arbeitsamt begründen. Sonst bekommst Du kein Arbeitslosengeld bzw. 3 Monate eine Sperre. Du solltest nicht einfach unterschreiben. Wirst Du widerrechtlich fristlos gekündigt, kannst du ebim Arbeitsgercht Schadenersatz einklagen.
Wenn du Mitglied einer Gewerkschaft bist und korrekten Beitrag zahlst, unterstützt Dich die Gewerkschaft und stellt Dir wohl auch einen Rechtsanwalt. Aber prozesse vor dem Arbeitsgericht sind weder teuer noch schwierig, wenn die Sachlage so ist, wie Du geschrieben hast.
Hoffentlich hast du die Kündigung per Einschreiben geschickt, damit du einen Nachweis hast, falls es zu weiterem Ärger kommen sollte. Falls nicht, schick sie einfach nochmal per Einschreiben mit Rückschein.
Lass dich zu nichts drängen. Falls es zu weiterem Psychoterror kommen, hilft nur der Weg zum Arzt. Wenn du dir nichts zu Schulden hast kommen lassen, können sie dir nicht fristlos kündigen.
Ich drück dir die Daumen!
Suche dir Rat bei einem Anwalt für Arbeitsrecht und beantrage aber am besten schon vorher Prozesskostenhilfe. Unterschrfeibe nichts bei deinem Chef. Ich wette, eine fristlose Kündigung wäre nichtmal rechtens, deswegen setzt er dich auch so unter Druck. Eine leere Drohung sozusagen. Ruhe bewahren, damit er nicht noch einen Grund findet, dir wirklich zu kündigen.
Erstmal Ruhe bewahren auch wenn das schwer fällt.
Erster Ansprechpartner in so einer Situation -> die zuständige Gewerkschaft - auch wenn dein Betrieb keiner Gewerkschaft angehört.
Zweite Anlaufstelle ist dann dein Anwalt der sich der Sache sicherlich gerne annimmt um weitere Schritte gegen deinen alten Arbeitgeber einzuleiten.
Danke an alle, die so schnell geantwortet haben! Habe heute nun noch schnell, vorsorglich auf dem Gericht einen Antrag auf Prozesskostenhilfe gestellt und mir im Telefonbuch schon mal einen Anwalt für Arbeitsrecht rausgesucht. Hatte auch ein sehr nettes Gespräch mit der Dame auf dem Gericht, die mir den Antrag ausgehändigt hat. Sie meinte auch, es wäre von der Leihfirma eine Unverschämtheit, mich so unter Druck setzen zu wollen und meinte, dass meine Chance einen Prozess gegen diese Firma zu gewinnen so gut wie sicher sind, da ich mir habe nichts zu Schulden kommen lassen und alle Vertragsbedingungen eingehalten habe. Außerdem ist es mein gutes Recht zu kündigen, besonders dann, wenn ich eine Festeinstellung in meinem jetzigen Einsatzbetrieb erhalten habe. Werde alle auf dem Laufenden halten, wie die Sachlage sich nun weiterentwickelt. Ach ja - noch was: wärend ich auf dem Gericht war, 4 Anrufe in Abwesenheit auf dem Handy und 3 auf dem Festnetz. Ratet mal von wem... Haben aber auf keiner Mailbox ihr Anliegen hinterlassen. Mmmmhhh...