Negative aspekte eines Arbeitszeugnis in Bewerbungsgespräch wie erklären?
Hallo!
Ich habe von meinem letzten Arbeitgeber ein Zeugnis erhalten, in dem meine Leistung als sehr gut dargestellt wird, mein verhalten gegenüber "Kollegen und Vorgesetzten" jedoch eher Note 5-6 entspricht. Ohne das ganze jetzt detailliert auszuführen, hat mir mein Anwalt damals geraten es bei diesem Zeugnis zu belassen, da ich sonst evtl. "Unschöne rechtliche Folgen" hätte erwarten können.
Da ich wenige Monate zuvor ein sehr gutes Zwischenzeugnis erhalten hatte , wo auch meine Teamfähigkeit sehr gelobt wurde, riet mir der Anwalt ich könne bei künftigen Bewerbungsgesprächen ja behaupten, dass mein AG nicht begeistert war, dass ich gekündigt habe und deswegen dann als unkollegial dargestellt werde.
Nun bin ich wieder in der Bewerbungsphase und überlege wie ich es sonst noch in den Gesprächen darstellen könnte, ohne meinen letzten AG schlecht aussehen zu lassen. Letztendlich war sich das gesamte Team dort spinnefeind und jeder hat jeden und den Chef gehasst, der Chef hat gebosst, die kollegen sich gegenseitig gemobbt usw. 🤷🏻♀️ Wie kann man das nett aussehen lassen im Gespräch, was will der neue AG da am liebsten hören? Dürfte ich zB im Gespräch behaupten, dass der Wunsch nach einem Aufhebungsvertrag von mir kam, auch wenn dies nicht stimmte? Und ich hab gelesen so Sätze wie "die Chemie stimmte nicht mehr so" kommt auch nicht so gut? Nochmal zur Betonung: das Zeugnis beanstanden ist keine Option.
Ich hoffe ihr versteht mein Problem und ich bedanke mich schon mal für eure Antworten!
LG
Nova
Ach ja, ich wäre übrigens fristlos gekündigt worden, hätte ich dem Aufhebungsvertrag nicht zugestimmt. Allerdings hatte ich damals schon eine neue Stelle in Aussicht und hatte eigentlich selbst eine Woche später kündigen wollen. Deswegen würde ich gerne behaupten, dass der Aufhebungsvertrag meine Idee war. Oder wäre das schon zu "gelogen" ?
2 Antworten
Ist natürlich für Aussenstehende ohne nähere Kenntnisse der Umstände sehr schwer zu beantworten. Noch dazu kennen wir auch nur deine Darstellung der Ereignisse.
Aber versuche es mal so:
Das Zwischenzeugnis nimmst du in das Gespräch mit und legst es vor.
Argumentiere, dass mit dem Zwischenzeugnis ein wesentlich längerer Zeitraum gegenüber den paar Monaten bis zum Endzeugnis beurteilt ist und der Unterschied aus deiner beabsichtigten Kündigung resultiert.
Du kannst andeuten, dass es deshalb in den letzten Monaten sachliche Differenzen mit dem Chef gab und dass er das in das Endzeugnis hineinformuliert hat, ohne dass deine tatsächliche Teamfähigkeit beeinträchtigt war.
Leider kann man zu ihrem Fragek8mmentar Mangels Beweise bzw nur ihrer schriftlichen Erklärung wenig sagen.
auch ein zugutes Zeugnis, absichtlich verfasst zwischen den Zeilen wertet sie bei einem neuen AG ab
Unterschätzen Sie die neuen AG nicht, wenn man dauernd Bewerbungen als AG bearbeitet, bekommt man eine Nase dafür ob sie da die Wahrheit sagen zb in Punkte Aufhebungsvertrag, sie müssten schon fast ein Schauspieler sein, um da glaubhaft zu sein, es gibt nämlich bei jedem Menschen unbewusste Handlungen, unbewusstes Auftreten und Bewegungen, was automatisch passiert, und sie nicht steuern können, es sei denn sie sind ein verdammt guter Schauspieler
Ich habe damals in der firmeninternen Weiterbildung sowas angelernt bekommen mit Videkamera und Bewerbungsschulungen, wo nachher man von der restlichen Schulungsgruppe analysiert wurde
Wie gesagt sie beschreiben hier nur vieles, leider posten sie kein anonymisierter Zeugnis, sonst könnte man ihnen genau aufzeigen, wo der falsche Hase da Langläufer
Und freiwillig argumentieren man hätte eh vor gehabt, selber einen Aufhebungsvertrag dem AG zuvor zu kommen, mag es zwar geben, aber wenn ihre Körperhaltung ggü dem neuen AG signalisiert, etwas stimmt da nicht, dann ist das ein Schuß nach negativ als positiv
Ich würde in so einem Fall beim letzten AG anrufen und dem sagen, das sie sich da beworben hatten, und etwas nicht stimmt.
Sie glauben nicht wo oft das vorkommt
Sollte man sie beim Lügen bzw schummeln erwischen, könnte ihnen eine Klage drohen, ausserdem könnte es sein, daß man sie übernimmt, und durch einen blöden Zufall kommt Monate später heraus, das sie zumindest gelogen, geschönt oder was verwechselt haben, auch das kommt oft vor.
Dann haben sie keinen Kündigungsschutz weil sie sagen wir mal sich geschönt beworben haben, was hinterher als gelogen oder geschönt haben
Ich würde ihnen vorschlagen, ergänzen sie hier ihr Zeugnis, dann kann man ihnen die grammatikalisch Fallstricke aufzeigen
Ansonsten kann ich Ihnen nur raten...bleiben sie bei der Wahrheit, sie unterschätzen die Kenntnis und Begabung eines Personaldisponenten
Ansonsten alles Gute ihnen