Immobilienfinanzierung trotz laufender Finanzierung?
Moin,
wir haben 2012 eine Doppelhaushälfte gekauft. Sind dabei noch in der Finanzierung, von 170000 Euro haben wir knapp 20000 Euro weg.
Nun ändern sich die Lebensumstände doch etwas mehr und wir müssten uns vergrößern. Daher haben wir überlegt, dass wir ein neues Objekt finanzieren. Bei einem Termin bei der Bank würde uns gesagt, dass man prinzipiell die Finanzierung unter Verkauf der jetzigen Immobilie mitnehmen kann.
Ich blicke jetzt nicht mehr ganz durch. Mal angenommen, wir bekommen die jetzige Immobilie für 160000 Euro verkauft (wir haben renoviert, die Heizung erneuert und andere Kleinigkeiten gemacht). Wir haben derzeit ein Objekt im Auge, welches vielleicht für 220000 käuflich wäre. Können die 160000 Euro so in die Finanzierung fließen, dass man einen Rest von 60000 Euro finanzieren muss?
Oder ist da irgendein Fehler in der Überlegung?
Wie sind die Erfahrungen mit soetwas?
Danke für die Antworten im Voraus.
Gruß Marko
Edit:
Ich bin Beamter auf Lebenszeit, meine Frau ist ebenfalls im öffentlichen Dienst.
3 Antworten
Hallo Marko,
wie LittleArrow auch schon gesagt hat, muss die Zeit bis der Verkaufspreis Eurer momentanen Immobilie fließt, in der Regel überbrückt werden.
Hierzu bieten Banken meist eine Zwischenfinanzierung an, die unterschiedlich gestaltet werden kann. Sobald der Verkaufserlös dann da ist, wird damit dieser kurzfristige Finanzierungsbestandteil zeitnah abgelöst und nur die kleine Restsumme langfristig weiterfinanziert.
Allerdings gibt es bei den Kosten große Unterschiede. Da Banken mit einer Zwischenfinanzierung zwar Aufwand haben, aber nur sehr kurz Zinsen einnehmen, sind die Konditionen für diesen Kreditteil oft ein ganzes Stück höher als für den langfristigen Teil. Das kommt ganz auf die jeweilige Bank an.
Ich empfehle Dir ein Gespräch mit Deiner Hausbank oder einem unabhängigen Berater, um Dir einen groben Überblick über die Möglichkeiten und Kosten zu verschaffen.
Ich hoffe, ich konnte Dir hiermit weiterhelfen.
Viele Grüße
Mario von Interhyp
Danke für die Antwort, das Gespräch mit der Bank steht auf jeden Fall an.
Hallo Fragling,
folgende Anmerkungen kam mir gerade noch beim lesen. Wenn du 2012 finanziert hast und einen Bankwechsel mit der Finanzierung in Erwägung ziehst, solltest du das Thema Vorfälligkeit im Auge behalten. Ich mag mal unterstellen, dass das Zinsniveau damals für dich höher war ...
Viel Erfolg
Es gibt zwei Aspekte, die diese einfache Rechnung korrigieren:
1. Das neue Objekt für € 220.000 verursacht noch Kaufnebenkosten (Notar, Grundbuch, Grunderwerbsteuer und Makler?), sowie "Anpassungskosten" für Umzug, Möbel, Renovierung etc. Diese Kosten kannst Du mit ca. 15 - 20 % schätzen, also ca. € 33.000 - 44.000.
2. In den seltensten Fällen klappt der finanzielle Übergang zwischen Verkaufspreiseingang und Kaufpreiszahlung nahtlos. Da gibt es eine Zeitdifferenz von x Tagen oder gar Wochen, selbst wenn es nicht zu einer echten Vertragsstörung kommt. Wie stellt sich Deine Bank die Überbrückungs- bzw. Zwischenfinanzierung vor?
Die Kaufnebenkosten sind klar, ohne die geht ja leider gar nix. Hatte ich vergessen zu erwähnen ;-)