ZWangseingewiesen werden?

9 Antworten

Einige Beiträge hier sind gut gemeint, aber zeugen von wenig Sachwissen. Rechtlich bräuchte es die Genehmigung eines Familiengerichts, wenn du gegen deinen Willen irgendwohin zur stationären Behandlung eingewiesen werden solltest.

Hier mal ein Zitat dazu:

"Soweit die Unterbringung Minderjähriger in § 7 Abs. 1 Ziffer 3 PsychKG nF im Raum steht, lässt die Rechtsprechung eine solche psychiatrische Unterbringung regelmäßig nur nach §§ 1631 BGB ff., etwa Erteilung einer familiengerichtlichen Genehmigung nach § 1631b BGB, der ein Antrag des aufenthaltsbestimmungsberechtigten Elternteils oder Pflegers
vorausgehen muss, zu."

Quelle: http://www.psychiatrierecht.de/stellungnahme_S-H.htm

In der Praxis hat das Ganze so wenig Sinn!
Jeder, der professionell mit Problemen zu tun hat, weiß, dass für eine erfolgreiche Behandlung deine (innere) Bereitschaft notwendig ist. Der Weg über das Familiengericht ist eigentlich nur bei lebensbedrohlichen Situationen sinnvoll.

Du scheinst ziemlich ängstlich zu sein - das macht es nicht gerade einfacher, dir zu helfen.

Bei Schulphobie ist es leider so, dass die Probleme eigentlich immer größer werden, je länger jemand der Schule fernbleibt. Von daher wäre es gut, wenn du nicht länger als absolut notwendig versuchst, die Schule zu vermeiden.

Da ist echt deine Mitarbeit gefordert! Und da musst du auch den Mut aufbringen, an deinen Ängsten zu arbeiten.

Im Grunde ist da eine Kinder- und Jugendpsychiatrische Abteilung, durchaus geeignet. Bei einer Tagesklinik sehe ich den Nachteil, dass dort voraussichtlich keine Gleichaltrigen da sein werden. Und gerade das wäre gut für dich.

Das waren mal ein paar Gedanken, die mir zu deiner Situation kamen.

Tamtamy  06.03.2017, 21:14

Einige Zeit später:
Schade. Über ein 'Danke' hätte ich mich gefreut. Eigentlich ein normaler Akt der Höflichkeit, wenn sich jemand die Zeit genommen hat, auf eine gestellte Frage vernünftig zu antworten.

Hallo Liv01,

Das einzige was du dagegen "versuchen" könntest, wäre mit deiner Psycholgin / deinen Psychologen noch einmal ausführlich darüber zu reden und versuchen zu klären warum du zwangseingewiesen werden sollst wenn du doch aber keine Selbstmord planungen oder Amoklauf etc planungen hast.

Eine Zwangseinweisung ist generell nicht toll. Das kann ich dir aus eigener erfahrung sagen.

Kliniken an sich werden und können dir helfen ( jedenfalls wen es keine 0815 is). Daher würde ich dir raten das angebot einer Klinik ruhig in Anspruch zu nehmen.

Bei einer Zwansgeinweisung allerdings wirst du halt wortwörtlich irgendwo in der Klinik dazwischen gesteckt. Es gibt nicht umsonst anmeldefristen von mindestens 3 monaten und sogar mehr. Du wirst dort mit einer Zwangseinweisung behandelt wie nen mensch, der jede sekunde ausnutzen würde, etwas an zu stellen. Zudem werden die versuchen dich so schnell wie möglich wieder los zu werden damit der Platz wieder frei bleibt.

LG

Ich habe mich grob durch Deine anderen Fragen gelesen und fasse mal zusammen:

Dein Vater ist also gestorben vor einigen Monaten. 

Davor hast Du schon angefangen mit 13 Jahren abnehmen zu wollen. Zudem hast Du, wenn ich recht verstanden habe, schon vor dem Tod Deines Vaters angefangen, die Schule zu schwänzen. 

Nun hat sich Dein Zustand bis jetzt nicht gebessert. 

Daraus schließe ich durchaus bestehende Lebensgefahr. Denn jene Anorexia nervosa, die Du andeutest als Lebensform, kann auch als schleichender Selbstmord verstanden werden. Sie gehört zu den tödlichsten Erkrankungen. 

Ok. Wenn also eine geschlossene Station nötig ist

dann wirst Du jetzt sicherlich kaum den Schalter schnell genug umlegen können

wieder normal essen

und regelmäßig zur Schule gehen können. 

Daran dürfte Dich Deine schwere Erkrankung hindern. 

Du kannst allerdings bei der Auswahl der Klinik mitreden. Ich möchte Dir empfehlen nach einer Klinik für Essstörungen online zu schauen, die neben einer Akutstation auch eine therapeutische Wohngemeinschaft für nach der Entlassung hat. 

Denn Deine Erkrankung ist viel komplizierter als der komplizierteste Beinbruch. 

Nein. Wir brauchen uns hier nicht wegen Details austauschen oder streiten. Ich schreibe aus Lebenserfahrung von einigen Jahrzehnten. 

Jo. Fehlende Einsicht gehört eben auch sehr häufig zum Krankheitsbild. Will ich Dir nicht unterstellen. 

Folgst Du meinem Rat, hast Du gute Chancen in eine Klinik zu kommen, wo Du sehr bald nachts Schlaf finden wirst. Das ist dann mal ein wesentlicher Anfang. Und wird in einer entsprechenden Klinik auch als solcher wahrgenommen. 

Um noch auf die hier zu lesenden Gerüchte bezüglich Zwangseinweisung einzugehen:

In der Praxis wendet sich Deine Therapeutin in Absprache mit Deiner Mutter an das zuständige Familiengericht. Dieses wird sich der Meinung der Fachfrau anschließen. Und tatsächlich gilt diese Vorgehensweise in diesem unserem Rechtsstaat in Deinem Alter selbstverständlich bzw. sollte gelten. 

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Es kann in unserer Gesellschaft vorkommen, dass mit Beginn der Pubertät sich die Anorexia nervosa ins Gefühlsleben schleicht, die Herrschaft über die Wahrnehmung und das Gefühlsleben übernimmt und auf diese Weise aus der Realität heraus führt. 

In der Regel sind davon überdurchschnittlich intelligente und starke Persönlichkeiten betroffen. Beide Eigenschaften sind gewiss keine Schande. 

Auch die Tatsache, dass solche Personen in der Regel hochsensibel sind, ist absolut keine Schande. Eine Schande wäre es abzulehnen zu erlernen, all diese guten Eigenschaften nutzbringend für sich selbst anwenden zu können. 

Denn tatsächlich lässt sich erlernen, alle drei genannten durchaus wertvollen Eigenschaften sehr nutzbringend einzusetzen im alltäglichen Leben. Dessen sei versichert. 

Verhandele also mit Deiner Therapeutin, dass Du jetzt wenn schon dann auch in eine wirklich gute Fachklinik kommst, die eben auch eine Anschluss-Betreute-WG anbietet. Und nicht in die nächstbeste sogenannte Psychiatrie. Zwischen beiden liegen Welten. Darfst Du mir glauben. 

aber ich will da aufkeinenfall rein

Das hast Du aber nicht zu entscheiden.

Du solltest Deinen bockigen Geist einfach mal ein paar Gänge zurückschalten und alles in Anspruch nehmen, das Dir helfen könnte.

Klinik ist super: Farb-TV, regelmässig warmes Essen und rund um die Uhr Leute anwesend, die einem zuhören und auch helfen.

Liv01 
Fragesteller
 07.02.2017, 08:57

Nun ich bin ehr der Mensch der nicht wirklich mit fremden Leuten über sowas redet generell schüchtern aber zum reden gehe ich ja zur Psychologin und ich denke das eine Tages Klinik besser wäre weil ich in Kliniken nicht schlafen kann 

godlikegenius  07.02.2017, 09:02
@Liv01

Dein Schlaf interessiert aber niemanden. Und was nich viel verrückter ist: wenn Du müde bist, dann wirst Du auch in einer Klinik wie ein Murmeltier Schafen können.

Der Witz an Zwangseinweisungen ist übrigens, dass Du nichts dagegen wirst tun können. Sonst wäre es ja ein freiwilliger Wellnessurlaub.

Deswegen noch einmal: je freiwilliger Du das machst, desto angenehmer wird es voraussichtlich für Dich werden

Liv01 
Fragesteller
 07.02.2017, 09:05
@godlikegenius

naja auch ein Grund wegen dem schlafen wie oben steht schlafe ich generell nicht gut auch zuhause oder woanders nicht bin meistens die nacht wach und schlafe Tags über ein um den Rhythmus wieder hin zu kriegen war ich schon öfter die nacht &' den Tag wach aber war dennoch wieder die ganze Nacht wach und bin morgens erst eingeschlafen also aus irgendeinem Grund kann ich nachts nicht schlafen oder wenn ich einschlafe bin ich nach 1 - 2 Stunden wieder wach und kann wieder nichts schlafen 

Eine Zwangseinweisung, also Einweisung nach PsychKG, gibt es in dem Alter eigentlich nicht. Das entscheiden Deine Erziehungsberechtigten.