Zahnarztkosten absetzen?

9 Antworten

Wenn überhaupt, dann geht das als außergewöhnliche Belastung. Erstmal ist die Frage, warum DU für das Bezahlen des Zahnersatzes für deine Mutter zuständig bist. Wenn du das freiwillig gemacht hast, dann wird das Finanzamt das ablehnen. Dann ist die Frage, ob diese Belastung wirklich außergewöhnlich ist, ob sie also einen wirklich großen Teil deines Einkommens in Anspruch genommen hat. 

Warum willst Du die Zahnarztkosten Deiner Mutter bei Dir geltend machen?

Vielleicht, weil Deine Mutter Rentnerin ist und daher keine Einkommensteuer bezahlen muss?

Sollte das Dein Grund sein, dann versuche die Aktion besser nicht.

Die Menschen im Finanzamt sind nicht so dumm und werden bestimmt merken, dass der Name der Patientin auf der Zahnarztrechnung nicht mit Deinem Namen in der Einkommensteuerererklärung überein stimmt.

Angeben muesstest du das bei Aussergewoehnliche Belastungen.

Eigentlich sind aber nur eigene Krankheitskosten absetzbar, bzw. Pflegekosten fuer die Angehoerigen. Von daher bin ich mir sehr unsicher, ob die das durchgehen lassen. Mindestens muesstest du dann aber die Beduerftigkeit deiner Mutter nachweisen, dass sie es halt nicht selbst tragen konnte

Ein weiterer Punkt bei den Krankenkosten ist natuerlich der Eigenanteil, der abgezogen wird, erst was drueber hinaus geht, kann man absetzen (daher gilt es dann immer, alle Kosten des Jahres zu sammeln). Wie hoch der Prozentsatz bei dir ist, haengt von deinem Einkommen und Familienstand ab und ob und wieviel Kinder du hast.

Hier ist ein Link zu der Tabelle, hier kannst du den Prozentsatz ermitteln, den du von deinem/euren (bei gemeinsamer Veranlagung mit dem Ehegatten) als Eigenanteil abziehen musst.

http://www.vlh.de/wissen-service/infografiken/aussergewoehnliche-belastungen.html

Selbst bei Kosten über 1000 € ist das eher unwahrscheinlich, dass sich das auswirkt. Die Grenzen dafür sind von deinem Einkommen (und der Familiensitation abhängig). Wenn du keine Kinder hast und über 15000 € Einkommen hast, dann sind bis zu 6 % deines Jahreseinkommens zumutbar. Wären bei 30000 € also 1800 € die zumutbar sind bevor überhaupt etwas angerechnet wird.

Umso geringer dein Einkommen und umso mehr Kinder du hast, umso geringer wird dieser Prozentsatz. Das Problem ist nur, dann zahlt man in der Regel eh schon vergleichsweise wenig Steuern, so dass sich dieser "Bonus" nicht so stark auswirkt.

Du kannst nur deine eigenen Kosten absetzen. Da könnte ja jeder kommen und behaupten, "ich hatte diese Kosten ..." Du kannst bestenfalls Pflegekosten für deine Mutter absetzen.