wozu einen steuerberater?

10 Antworten

die frage ist tatsächlich etwas komisch, aber mich würde mal interessieren wozu man einen Steuerberater braucht?

Allein das leidige Thema der Umsatzsteuer ist mir meine Zeit nicht wert um mich damit zu befassen. Ich habe nämlich Umsätze die gänzlich davon befreit sind, und andere die es nicht sind. Dazu kommt der Vorsteuerabzug.

Gewerbesteuer ist auch ein leidiges Thema und die Einkommensteuer inkl. Gewinnermittlung als Einzelunternehmer ebenfalls.

Dies selbst zu machen braucht nicht nur viel Fachwissen sondern auch Zeit und Zeit ist bekanntlich Geld, die ich viel lieber mit meinem Mitarbeitern und Kunden verbringe um mehr Geld zu verdienen.

Deutschland hat eines der kompliziertesten Steuerrechte überhaupt. Da kann man derart viel falsch machen und das kann im allerschlimmsten Fall hohe Strafen und sogar Gefängniss bedeuten. Darum brauchen manche einen Steuerberater.

Kleines Beispiel: Ein Bekannter hat sich Selbstständig gemacht. Durch Fehler in den Steuererklärungen musste er letztlich sogar Insolvenz anmelden. Grund waren falsch berechnete Steuervorauszahlung die man als Selbstständiger leisten muss.

PatrickLassan  14.03.2014, 06:52

Grund waren falsch berechnete Steuervorauszahlung die man als Selbstständiger leisten muss.

Die Einkommensteuervorauszahlungen setzt das Finanzamt fest, die Umsatzsteuervorauszahlungen muss man selbst anmelden und abführen. Ich frage mich gerade, was dein Bekannter derart falsch gemacht hat, dass er nun in Insolvenz ist (abgesehen davon, dass er entweder keinen oder einen schlechten Steuerberater hatte).

Vielleicht noch ganz kurz, nachdem schon sehr viel gutes geschrieben wurde:

Ist man Lohnempfänger und hat keine sonstigen Einkünfte: Ein Computerprogramm wie Elster, Wiso-Steuer und wie sie alle heissen, führen ganz gut durch den Formulardschungel und am Ende holt man das optimale raus, ohne selbst investieren zu müssen.

Ist man Lohnempfänger, hat noch das ein oder andere Zusatzeinkommen, wechselnde Arbeitsstätten etc. Also einige nicht so ganz einfache Sachverhalte, dann gibt es Vereine, wie z. B. Lohnsteuerhilfe. Kosten auch nicht viel, helfen aber, möglichst nichts falsch zu machen.

Muss man aber eine umfangreiche Einkommenssteuererklärung machen, lohnt es sich auch trotz der Kosten oft, einen Steuerberater einzuschalten. Abgesehen von dem manchmal recht komplizierten bürokratischen Teil hat die Steuererklärung, die ein Steuerberater macht noch einen ganz entscheidenden Vorteil:

Die Finanzämter glauben viel eher, dass das, was erklärt wurde, auch richtig ist und sie wissen auch, dass ein guter Steuerberater sofort Einspruch einlegen wird, wenn was abgelehnt wurde und der Sachverhalt nicht ganz eindeutig ist.

Möglicherweise spart man schon allein dadurch locker ein, was der Steuerberater kostet.

Na ja, zuerst einmal braucht man ihn, wenn man selbststaendig ist, damit er sich um alle steuerlich relevanten Fragen kuemmert, ansonsten waere eine ordentliche Abrechnung nicht moeglich. Im Privaten Bereich ist es so, dass manch einer einfache Steuererklaerungen auch alleine machen kann, wenn man ein bisschen Ahnung hat (ich mache meine auch und manchmal die von Bekannten), aber nicht jeder hat nur Einkommen aus nichtselbstaendiger Arbeit, ein paar Versicherungen, Kilometergeld und sonst gar nichts. Wenn man Mieteinnahmen versteuern muss, da muesste ich schon mal passen, oder man arbeitet teilweise im Ausland, hat einen zweiten Wohnsitz, will seinen Computer oder Arbeitszimmer absetzen. Und da sollte man zumindest beim ersten Mal, wo das der Fall ist, einen Steuerberater ran lassen, damit da nichts falsch laeuft. Danach kann man es sich ggf. abgucken. Und Fehler bei der Steuer kann oft wesentlich mehr kosten als der Besuch beim Steuerberater.

Von daher, wer es sich zutraut und ein bisschen was weiss, der kann und sollte das durchaus selbst machen, aber jeder andere sollte zumindest erst mal einen Steuerberater ran lassen und es sich im naechsten Jahr ggf. abschauen. Es gibt heute ja auch ganz guenstige Programme fuer ca. 4 Euro, die einem dabei helfen koennen.

wozu einen steuerberater?

Damit man dem Finanzamt nicht mehr Geld schenkt als ihm zusteht.

Man kann das selber machen - aber selbst wenn man nur Einkommen aus Arbeitnehmertätigkeit hat (viele Arbeitnehmer haben zusätzlich noch Zinsen, Aktien, oder eine vermietete Wohnung), ist es viel Arbeit, sich auf dem Laufenden zu halten, da sich sowohl die Gesetze als auch die Rechtsprechung dazu schnell ändern. Ganz abgesehen davon, sich zuerst einmal tief genug in die Materie einzuarbeiten.

Ein sinnvoller Weg: Die erste Steuererklärung zusammen mit dem Steuerberater machen - dabei lernt man einiges. Die nächsten Erklärungen kann man dann auch alleine machen - man weiss ja jetzt, worauf es ankommt. Und immer wenn sich was ändert an den eigenen Verhältnissen (oder eine Änderung der Rechtslage, die so bedeutend ist, dass sie auch in der Tagespresse erwähnt wird), geht man mal wieder zum Steuerberater.