Beruf Steuerberater - Big Data - Keine Zukunft?

6 Antworten

Normalerweise hat jedes Wirtschaftsunternehmen einen (oder auch mehrere) Steuerberater. Das hat auch mit Risikominimierung zu tun, weil man mit der Beauftragung eines Steuerberaters die Verantwortung an ihn abgibt, dass die Berechnung und Abwicklung der Steuerverpflichtungen gesetzeskonform erfolgt. Größere Unternehmen (Konzerne) müssen darüberhinaus regelmäßig externe Steuerberater und Wirtschaftsprüfer mit der Bilanzprüfung und Überprüfung der Buchhaltung beauftragen. Außerdem ist der Finanzvorstand eines Konzerns in der Regel ein ausgebildeter Steuerberater und Wirtschaftsprüfer.

Es ist völliger Nonsens, dass der Beruf des Steuerberaters durch die Computerisierung wegrationalisiert würde. Wer sowas behauptet, hat keine Ahnung von Wirtschaftspraxis.

Wieso diese Studie solche Wellen macht verstehe ich nicht. Die Leute haben von der Materie keine Ahnung.

Es erinnert auch etwas an die Einführung des Automobils. Klar - Hufschmied ist jetzt nicht mehr so gefragt. Doch die Metallverarbeitung hat ganz stark zu genommen.

Kein Bereich ist so kontinuierlich mit den Neuerungen durch Computerisierung gewandelt worden und doch bei seiner Grundlage geblieben.

Das die Leute meinen, sie könnten alles selber, nur weil es ein Computerprogramm gibt ist tatsächlich ein Faktum. Schlägt sich vielleicht auch in der Nachfrage nieder.

Dafür wird es genug Aufträge von den anderen Betroffenen geben. Weiterhin hatten wir in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich die Abwanderung von Fachkräften zu beobachten.

Geringe Erleichterungen beim Zugang zur Steuerberaterprüfung haben den Markt insgesamt in Ordnung gebracht. Das war für mich der Grund, warum ich nicht in die Prüfung gegangen bin.

Aber unter dem Strich wird da nicht einmal ein echter Wandel zu neuen Aufgaben kommen. Die Branche wird nicht zu 99% untergehen. Wir haben zu viele Steuerberater. Durch die Änderungen. Aber die Kanzleien sind zu klein und die Fixkosten machen denen zu schaffen. Das Problem ist erkennbar, wenn die Branche es auch nicht wahr haben will.

Kein Beruf ist von so allgemeinem Wissen geprägt, wie die Berufe aus dem Steuerfach. Selbst modernste Technologien führen nicht zu weniger Arbeit. Im Gegenteil. So sind beispielsweise Betriebsprüfungen inzwischen beim Nachweis sehr viel speziellerer Probleme gelandet als vorstellbar.

Früher wäre die Verdunstung eines Stoffes keine Frage gewesen. Ich kenne einen Steuerberater, der genau dieses mit dem Finanzamt über einen längeren Zeitraum diskutieren musste.

Eine gute Allgemeinbildung und ein breites Fachwissen waren aber schon immer Bedingung.

Bisher brauchte die Steuerberatungsbranche den Weg der Hufschmiede nicht zu gehen. Sich also zu spezialisieren. Diese Möglichkeit der Arbeitsplatzsicherung wird aber auch gar nicht real werden.

Also , bedeutet im Ganzen, dass dieser Beruf keine Zukunft hat und in den nächsten Jahren durch Programme ersetzt wird. Diese Programme wiederrum werden durch Updates auf Neuerrungen gesetzt. 

@Kaisaschnitt94

Genau das habe ich nicht geschrieben. Der Beruf wird wie andere Berufe auch Änderungen durchleben. Während die Metallberufe alle paar Jahre verändert werden, hat es bei den Fachgehilfen in Jahrzehnten eine Änderung gegeben.

Aussterben wird er nie. Oder weist du, wie das Steuerrecht bei einer GMBH oder bei einer AG im vergleich aussieht? Wie du am besten die ganzen ausgaben absetzen kannst, wie fristen und etc sind? Ich zumindest nicht. Die Gesetze halten sich auch nicht ans Internet. Besonders bei Steuern gibt es oft Änderungen, weshalb sich Firmen immer über Steuerberater absichern. Bzw. sie haben eigene Steuerberater.


Ich selber glaube eher nicht, dass der Berufszweig ausstirbt.


Nach diser Logik, die verfolgt wird, müssten auch eine EDV-Berater mehr existieren. Schließlich findest du fast zu jedem Problem eine schritt für schritt anleitung.

Ich denke nicht, dass dieser Beruf austirbt. Durch ds Internet wird eine Unmenge an Informationan allen zugänglich, aber der Steuerberater ist ja wie der Name schon sagt ein Steuerberater und kein Steuerinformierer. Es wir immer noch notwendig sein, Wissen auch anzuwenden, auf persönliche Belange zuzuschneiden, selbst aktiv dem Mandanten zu beraten und seine steuerliche Situation zu gestalten. Dahinter steckt wesentlich mehr, als nur der Abruf von Informationen.

Und das wird m.E. in Zukunft noch wichtiger werden. Ich erlebe immer mehr, dass Menschen meinen, wissenserwerb wäre inzwischen unnötig, da Google mir ja alle Antoworten liefert. Allerdings ist das leben ( und vor allem das Berufsleben ) nicht wie bei "Wer wird Millionär", wo dir jemand eine Frage stellt und Du diese nur richtig zu beantworten hast. Nach den wirklich wichtigen Dingen die Du wissen musst, fragt dich niemand. Im Arbeitsleben steckt keiner den Kopf in Dein Büro und fragt dich "Wer war 1985 britischer Premierminister?". Im Arbeitsleben wirst Du ein Problem lösen müssen, das Du möglicherweise lösen könntest, wenn Du über Margaret Thatcher bescheid wüsstest. Nur steht diese Frage nicht in der Problemstellung.

Wissen lann man nur anwenden, wenn man es im Kopf hat. Nur da führt A + B zu C.

Ich habe an vielen Stellen gelesen, dass die Nachfrage nach Steuerberatern schneller wächst als das Angebot, z.B. hier:

http://www.wiwo.de/erfolg/top-jobs-100-berufe-mit-zukunft/5219446.html

Das liegt auch an der Alterstruktur von St-Beratern: viele gehen in den nächsten Jahren in Rente.

Und ich glaube ich nicht, dass die digitalen Medien den Steuerberater so ohne weiteres abschaffen können - wenn ich mir überlege, wie viel mir meine St-Beraterin erklären musste, bis ich die USt-Voranmeldung alleine hinbekommen habe... und die meisten Leute, die ich kenne, haben NOCH weniger Ahnung von Steuern als ich!

Also Steuerberater gilt als krisenfester Zukunftsberuf. Und wenn Dir das auch noch Spaß macht: um so besser!