Wohnung abgesagt - Vermieter will Schadensersatz?
Hallo, folgendes Problem: Ich habe mir eine Wohnung angesehen und beim Besichtigungstermin mein Interesse bekundet. Es waren noch nicht alle Details geklärt, wie zum Beispiel die Höhe der Nebenkosten. Wenige Tage später erhalte ich einen Anruf, dass ich die Wohnung haben könnte, wenn ich dem Vermieter eine Bonitätsauskunft per Mail schicke. Daraufhin würde ich dann den Vertrag erhalten. Am Telefon sagte ich, dass ich dies tun würde und dann den Vertrag (so weit er in Ordnung ist) unterschreiben würde. Da ich bereits am nächsten Tag eine weitere Zusage für meine Traumwohnung erhalten habe, habe ich dem anderen Vermieter erst gar keine Schufa Auskunft geschickt.
Nun sind 3 Wochen vergangen und ich bekomme eine Mail von ihm, dass er 400€ Schadensersatz haben will, da ich den Vertrag ja nicht unterschrieben hätte und verhindert hätte, dass er einen anderen Mieter findet. Er droht mir mit einem Anwalt, wenn ich nicht innerhalb von 10 Tage bezahle.
Die Wohnung hätte ich erst am dem 1.11. genommen, also ist theoretisch noch gar kein Mietausfall entstanden. Es könnte ja immer noch bis dahin jemand einziehen. Außerdem ist doch kein Vertrag zustande gekommen. Liege ich richtig, dass der Vermieter keinen Anspruch auf irgendwas hat?
Danke für die Hilfe
11 Antworten
Inwiefern sollst Du denn verhindert haben, dass er die Wohnung weiter vermittelt?
Es gab noch keinen verbindlichen Vertrag und nur die Vereinbarung, dass Du ihm eine Bonitätsauskunft zukommen lassen würdest. Das ist aber noch kein Mietvertrag. Auch kein mündlicher.
Ich würde das Ganze aber besser nicht auf sich beruhen lassen und ihm antworten. Vielleicht holst Du Dir dazu Beratung beim örtlichen Mieterverein, Anwalt oder auch beim Verbraucherschutz.
Wenn der direkt mit Geschützen auffährt, kannst Du das auch.
Viel Glück!
Der Vermieter wollte erst die Bonität bestätigt haben und du wolltest erst den Mietvertrag sehen. Es gab also noch keinen Vertrag. Es gab Verhandlungen unter Vorbehalt, mehr nicht.
Außerdem hätte der V. dir binnen höchstens 5 Tagen den MV zuschicken müssen zwecks Unterzeichnung. Nach drei Wochen durftest du davon ausgehen, dass er den MV nicht mehr mit dir abschließen möchte. Damit hat sich die Sache in Luft aufgelöst.
Für irgendwelche Schadenersatzforderungen gibt es deshalb keinerlei Rechtsgrundlage. Er hat es halt versucht dich über den Tisch zu ziehen. Eigentlich bräuchtest du überhaupt nicht reagieren (also schweigen). Erst wenn er dir einen RA auf den Hals schicken sollte, bräuchtest du diesem antworten und die Forderung natürlich zurückweisen. Ich vermute, es ist nur heiße Luft und kein RA lässt sich auf so was ein. Eine Klage wäre für ihn ein Desaster.
Da liegst Du richtig. Ohne Vertag ist eine Vertragsverletzung nicht möglich.
Die Probleme des Vermieter einen geeigneten Mieter zu finden, gehen dich nicht an.
Hast du dem Vermieter abgesagt?
Wenn ja, kein Problem, dann kann er viel wollen.
Du hattest den Vertrag zum Unterschreiben. Der Vermieter hat da gewartet und die Wohnung für Dich reserviert.
Wenn er jetzt auf die Schnelle keinen Mieter findet, könnte da durchaus ein Schadensersatz möglich sein.
Keine drei Monatsmieten, aber sicherlich eine Entschädigung, wenn er einen Schaden nachweisen kann.
Aufgrund deiner Informationen zu urteilen kommt er damit nicht durch. Da kann er ruhig zum Anwalt gehen. Es ist kein Vertrag zustande gekommen, weil du ja gesagt hast, dir den Vertrag erst anschauen zu wollen.