Wieso muss man 1,0 Abi haben, um Medizin zu studieren?

9 Antworten

Weil mehr Leute Medizin studieren wollen als man Plätze zahlen kann. Also muss man ein Kriterium auswählen.

Einfach deswegen, da

  1. die Universitäten lieber fähige statt weniger fähige Studenten haben möchten,
  2. man bei uns glaubt, dass die Abiturnote am ehesten zeige, ob jemand den Studienplatz wert ist,
  3. und die Zahl freier Plätze halt i.A. nicht größer ist als die Zahl der Bewerber mit 1.0 im Zeugnis.

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Österreichs Verfahren zur Auswahl wahrscheinlich geeigneter Medizinstudenten erscheint mir weit sinnvoller: https://www.medat-vorbereitung.at/der-medat/

Anna2nymous  01.04.2022, 22:00

Bullshit!

die Universitäten lieber fähige statt weniger fähige Stuidenten haben möchten

"Den Unis" ist es egal, wer studiert. Sie sind verpflichtet, Gesetze umzusetzen. Weiterhin sind sie an den finanziellen staatlichen Förderungen interessiert, die sie für jeden Studenten bzw. Absolventen (je nach BL) erhalten.

man bei uns glaubt, dass die Abiturnote am ehesten zeige, ob jemand zum Arzt geeignet ist

Nein, das glaubt man nicht.

1) Nach einem Medizinstudium wird man nicht zwangsläufig Arzt.

2) Die Abiturnote korreliert mit dem Arbeitseinsatz (nicht quantitativ, aber qualitativ), welcher wiederum auch wichtig ist, wenn man das Studium erfolgreich und zeitnah abschließen möchte. Studienplätze sind teuer für den Staat. Entsprechend ist das Interesse hoch, dass nicht unnötig Geld für Studenten ausgegeben wird, die nach dem 1. FS abbrechen oder statt 12 Semestern 30 Semester für das Studium benötigen und so Plätze für andere blockieren.

3) Zulassungsbeschränkungen existieren auch für weitere Studiengänge, wenn es zu viele Interessenten für zu wenige Studienplätze gibt.

PS: Schön den dritten Punkt noch nachträglich abgeschrieben^^

Anna2nymous  01.04.2022, 22:23

Weder Fragen bei GF.net noch eine Seite, die etwas verkaufen möchte, sind geeignete Quellen für deine Meinung^^

Mehr ist das übrigens nicht: eine Meinung.

Zu dem Thema habe ich weiter unten bereits einige Punkte geschrieben.

Das ist keine Vorschrift, aber das ergibt sich immer so, weil es viel zu viele Bewerber gibt.

Die Anzahl der verfügbaren Medizin-Studienplätze ist begrenzt und reicht immer nur für einen ganz kleinen Teil der Bewerber aus - nur für die allerbesten Bewerber.

Wenn eine Uni z.B...

  • 100 verfügbare Medizin-Studienplätze hat und
  • es 1000 Bewerber gibt,

...dann bekommen die 100 besten Bewerber einen Studienplatz und die anderen 900 Bewerber bekommen eine Absage, weil für sie kein Studienplatz mehr übrig ist.

Das bedeutet nicht, dass diese 900 Bewerber ungeeignet wären. Es gibt einfach nur nicht genug Medizin-Studienplätze für alle.

Letztes Jahr gab es so viele Bewerber, so dass die verfügbaren Medizin-Studienplätze noch nicht mal für alle Bewerber mit 1,0 ausgereicht haben.

Muss man nicht unbedingt. Aber: Es gibt verhältnismäßig wenig Plätze. Zumindest deutlich weniger Plätze als medizin-interessierte Abiturienten. Deshalb nehmen die Unis in der Regel diejenigen mit den besten Abinoten.

drarzt42  01.04.2022, 21:37

Genau!

Muss nicht. Gehen auch 1,2 oder so. Nur die Chancen sind bei 1,0 halt am Idealsten.

Meiner Meinung nach sollten medizinische Tests vorgezogen werden, statt 1,0 Schnitt, da Noten nicht viel Aussagen.

Anna2nymous  01.04.2022, 22:17
Meiner Meinung nach sollten medizinische Tests vorgezogen werden, statt 1,0 Schnitt, da Noten nicht viel Aussagen.

Die "medizinischen" Tests:

  • sind eine Momentaufnahme. Im Abitur muss man hingegen zwei Jahre lang durchgängig Leistung (auch in unliebsamen Fächern) zeigen. Ein Studium dauert mehrere Jahre, d.h. man muss sich mehrere Jahre hinsetzen und lernen, auch wenn man nicht alles mega spannend findet, wenn erfolgreich sein möchte.
  • testen weder fachspezifisches Wissen (daher ist "medizinisch" falsch) noch Wissen überhaupt noch den Ehrgeiz. Sie testen das Kurzzeitgedächtnis, die Kombinationsfähigkeit, usw. Alles Fähigkeiten, die einem nicht sehr viel helfen, wenn man faul ist. Defizite lassen sich hingegen durch Fleiß kompensieren.

Noten sagen übrigens sehr viel aus.

In Deutschland hat man sich für einen Zwischenweg entschieden. In der größten Zulassungsquote muss man sowohl eine sehr gute Abinote als auch ein gutes TMS-Ergebnis vorweisen können, um sich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen zu können. Diejenigen, die so eine Zulassung erhalten konnten, sind also weder dumm noch faul.