Wie viel müsste man Heutzutage verdienen, um finanziell sorglos leben zu können?

Mir stellt sich da sofort die Frage nach dem Lebensstandard. 2 mal jährlich Urlaub (also: Fernreise?) finde ich persönlich übertrieben, wenn das nicht das explizite Hobby von jemandem ist.

Ja, alles wird zur Zeit teurer.

Aber: Man kann trotzdem versuchen, noch etwas zu sparen. Also seinen Lebensstandard zu senken, OHNE das als Verlust zu erleben. Stichwort Frugalismus. Dann schafft man es auch mit 2000 € brutto "bequem". Bequem nach Gewöhnung, nicht bequem für jemanden, der einen höheren Lebensstandard als Grundlage für sein Leben ansieht.

Schwierig wird es wohl für Minijobber und Mindestlöhner sowie Langzeitarbeitslose oder Menschen mit geringer Rente.

Schau mal hier, der Kanal ist recht interessant, da werden viele Tipps gegeben zum Sparen und trotzdem zufriedenen Leben.

Natürlich kann und will nicht jeder so leben, aber man sieht ja, dass es möglich ist und dass der Youtuber nicht die ganze Freizeit meditierend auf dem Boden hockend verbringt:

https://www.youtube.com/watch?v=pD3RxQYHJuM

Erste Maßnahme: Wochenplan, Budget erstellen für verschiedene Bereiche, überlegen, was man wirklich braucht (das kann auch etwas sein, das für andere Luxus ist, das aber im eigenen Leben nicht fehlen darf), worauf man mal zeitweise verzichten könnte.

Schon der Verzicht auf Süßigkeiten, allen Getränken außer Wasser (und ggf. Milch) und der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel kann eine Menge Einsparungen bringen. Man muss das ja nicht für immer machen. Man könnte auch sagen, eine Woche erlaube ich mir dies, in der nächsten Woche verzichte ich. Oder ich lege sparsame Monate ein und gönne mir in anderen Monaten bestimmte Dinge.

Vieles, auf das wir "nicht verzichten können" ist einfach unsere Gewohnheit (s. Coronaregeln). Nach einiger Zeit hat man sich an den Verzicht gewöhnt und er fühlt sich nicht mehr schlecht an. Man muss nur ausloten, worauf man leicht verzichten kann, was einem schwerer fällt und daher hin und wieder erlaubt sein sollte und worauf man gar nicht verzichten kann, was man also irgendwie im Budget unterbringen sollte.

Kommt auf deine persönliche Einstellung an: wie viel Luxus brauchst du selber, um dir einen einigermassen Lebensstandard leisten zu können?

Kannst du dich unter Umständen auch mit wenig Möbel evtl. noch gut gebrauchter Zustand abfinden, wenn man wenig Geld zur Vefügung hat?

Könntest du dir vorstellen, aus wenig viel zu machen, selber kreativ zu sei bei der Wohnungseinrichtung, wo man viel Geld sparen kann?

Welchen Luxus brauchst du im Urlaub oder würden dir auch ein paar Tage im eigenen Land reichen, einfach um sich zu erholen und sich vom Alltagsstress zu entschleunigen?

Was bringst du für Opfer, wenn du was erreichen willst, ohne dass du Schulden machen musst, wie Handyverträge und Sachen auf Kredit zu bezahlen?

Bist du so ehrgeizig, dass du dir Ziele setzt um die zu erreichen und dann auch auch vieles zu verzichten und dafür später mehr Geld zu haben?

Dein Gehalt richtet sich nach deinem Beruf und dann, ob du dich mit weniger Luxus - Lebensstandard zufrieden gheben kannst oder nicht.

Es gibt Menschen, die wollen immer hoch hinaus, kaufen alles auf Pump und dann kommt das böse Erwachen.

Es liegt immer an jedem einzelnen, mit was er sich zufrieden geben kann und es gibt Menschen, die haben wenig und können aus dem wenigen noch das Beste machen und sind trotzdem noch zufrieden.

Unsere Gehälter steigen nur mickrig an, während unser Leben einfach abnormal teurer wird

Na ja, die Inflation steigt gerade mal seit wenigen Monaten aufgrund der Ukraine-Krise stark ab. Vorher war die Inflationsrate sehr niedrig und beruhigend.

Eventuelle spätere Gehaltserhöhungen werden wohl tatsächlich nicht die volle Inflationsrate auffangen können, denn wir zahlen derzeit den Preis für unser Engagement im Ukraine-Konflikt. Ja, das ist teuer. Ja, du bezahlst mit deinem Wohlstand für die Sicherheit der Ukraine. Ob du willst oder nicht, die Politik hat so entschieden.

Dieser Preis ist hart. Du bezahlst mit deiner Lebensqualität. Ist einfach so.

Trotzdem ist der Anteil für allgemeine Lebenshaltung für die meisten Menschen eben nur um diese Inflationsrate gestiegen und das ist im Allgemeinen kompensierbar, indem man auf einige Luxusgüter verzichtet. Es ist nicht so, dass der Großteil sich das Leben nicht mehr leisten kann, nur weil alles im Schnitt 7% mehr kostet. Man sollte auch ehrlich und anständig bleiben und das alles realistisch sehen.

wenn man zwei Jobs gleichzeitig ausüben muss nur um über die Runden zu kommen. 

Das findet in Deutschland doch realistisch gesehen so gut wie nicht statt. Machst du das wirklich? Mehr als 40 Wochenstunden in Summe? Ehrlich? Glaube ich kaum.

Was für ein Gehalt müsste man in unseren heutigen Verhältnissen mindestens verdienen

Mit Immobilie, Urlauben und gutem Lebensstandard sollte man zu zweit ein Haushaltseinkommen von etwa Euro 4.500,00 netto verdienen. Das ist zu zweit also leicht erreichbar.

Nun das ist immer eine Frage der Bedürfnisse. Du redest von sorgenfrei Leben, erwähnst aber Sachen, die schon lange Luxus sind. Zwei mal im Jahr teuer in den Urlaub zu fliegen macht mein Leben zumindest nicht sorgloser und eine eigene Immobilie zu unterhalten, statt in einer Mietwohnung auch nicht.

Damit ist die Frage sehr individuell. Es gibt Leute, die machen fünfstellige Summen oder mehr und haben trotzdem Schulden und es gibt Leute, die kommen mit 1.000 Euro Netto im Monat super klar.

Ich für mein Teil bin unterhalb dessen eingestiegen, was aktuell als Mindestlohn angestrebt wird und habe trotz vergleichsweise teurer Wohnung in der Region keine Probleme gehabt mit dem Geld auszukommen. Heute verdiene ich mehr, brauche aber nur knapp die Hälfte von dem, was ich verdiene, trotz einem deutlich unterdurchschnittlichen Gehalt für meinen Bereich.

Ich hätte mit 1.000 Euro Netto zumindest keine Geldsorgen.

Huhu, arbeite in nem IGM Betrieb als Facharbeiter (auf Vollkonti) und verdiene ca. 3-4k netto als single. Work-Life Blance passt und das Gehalt erst Recht. Ich brauch mir absolut keine Sorgen um Familiengründung oder Investmentns an Immobilien machen, dafür verdiene ich zu gut. Außerdem habe ich ein schönes neues Auto und erhalte zzgl. von meiner Firma Sonderzahlungen, die ich tatsächlich nicht mal ganz nachvollziehen kann. Wer für 2k Brutto und drunter arbeiten geht, hat nicht alle Latten am Zaun.

PS: Die Azubis haben ne 35h Woche, wir FA haben eine 31h Woche.