Wie viel Mitspracherecht haben Fans bei ihrem Verein? -> Bundesligaverein

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Mitspracherecht haben wenn nur Mitglieder des Vereins. Wie hoch der Einfluss der Mitglieder ist hängt von den Stukturen des Vereins aus. Die meisten Mannschaften ( Bayern, Dortmund, Wolfsburg, Leverkusen, Frankfurt u.a. ) sind keine Vereine mehr sondern Kapitalgeselschaften. Hier gibt es keine Mitglieder die mit bestimmen könnten. Man kann also Bayern oder Dortmund eher mit Karstadt, BMW oder Opel vergleichen. Die Mitglieder der Namens gebenden Vereine haben auf die Führung keine Geselschaft nur um mehrer Ecken ( Gremien ) mitsprache.

Bei reinen Vereinen wie z.B. dem Hamburger SV können die Mitglieder direkt einfluss auf den Verein nehmen. Die Mitgliederversammlung ist das höchste Gremium und entscheidet über teile des Vorstands und bestimmt den Aufsichtsrat.

Ich kann jetzt nicht für weitere Vereine sprechen, aber beim VfB Stuttgart gibt es seit einigen Jahren einen Fanauschuss. Die Mitglieder werden für 3 Jahre gewählt. In der Geschäftsordnung steht:

"Der Fan-Ausschuss berät den Vorstand in allen wichtigen Fanangelegenheiten und fungiert als repräsentatives Bindeglied zwischen den einzelnen Fan-Gruppen und dem Vorstand. Zielsetzung ist die Aufrechterhaltung eines dauerhaften und partnerschaftlichen Dialogs zwischen der Vereinsführung und der gesamten Fanbasis. ..."

Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Fans und Vereinsführung war z.B. der Umbau des Stadions, bei dem diverse Vorschläge der Fans berücksichtigt wurden. Diskutiert wurde z.B. auch über das DFL-Sicherheitskonzept. Ansonsten trifft sich der Fanausschuss regelmäßig mit dem Vorstand und diskutiert über aktuelle Themen, bringt Vorschläge und Kritik vor.

Zumindest beim VfB ist ein gewisser Einfluss vorhanden.

Als Fan theoretisch garkeins bzw. nur soviel, wie ihnen die Vereine freiwillig zugestehen. In der Praxis wird sich natürlich über viele Punkte ausgetauscht.

Anders sieht es als Mitglied aus, aber das ist dann auch von Verein zu Verein unterschiedlich.

Rechtlich haben sie keine. Nur Mitglieder haben im weiterem Sinne Mitspracherechte bei der Mitgliederversammlung, wie in jedem Verein.

Ähnlich wäre es sogar, wenn der Verein an der Börse ist. Als Aktionär kann man theoretisch an der Hauptversammlung teilnehmen. Das ist aber bei jeder AG so, unabhänig davon ob es ein Fußballclub ist oder ein Industriebetrieb.

Kommt auf den Verein und auf die Liga an. In den unteren Ligen (ab Regionalliga) haben die Fans durchaus Mitspracherecht, bei Bundesligavereinen wahrscheinlich gar keinen.

Fans sehen vieles subjektiv und von daher ist das auch ganz gut so.

Bei Union Berlin zum Beispiel gibt es einen großen Fanklub, der stark mit dem Verein in Kommunikation steht. Es gibt ordentliche und außerordentliche Mitgliederversammlungen. Bei so Themen wie diesem Konzept "Sicheres Stadionerlebnis" wurde solch eine außerordentliche Mitgliedsversammlung einberufen. Aber viel Mitspracherecht haben wir bei Union auch nicht. Aber es gibt bei Union wenigstens die richtigen Leute, die bestimmen, was passiert.