Wie viel kann man bei einem girokonto (sparkasse) ins minus gehen?

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Hallo SuperZogaron22,

die Banken und Sparkassen sind frei in ihrer Entscheidung, wen und in welcher Höhe sie einen GK- Kunden ins Minus rutschen lassen. Demnach können sie z.B. eine Lastschrift bereits zurückbuchen, wenn Du durch sie auch nur geringfügig ins Minus geraten würdest.

Entscheidet sich eine Bank/Sparkasse, einen Kunden unterhalb seines Guthabens verfügen zu lassen, so kann dies im Rahmen einer individuell genehmigten Überziehung geschehen. Ferner kann die Bank von sich aus einen Dispokredit einräumen. Das kann direkt durch den Berater erfolgen oder auch maschinell aufgrund Deines laufenden Guthabenumsatzes (dabei wird oft z.B. das dreifache des durchschnittlichen Guthabenumsatzes der letzten drei Monate eingeräumt, wobei die Berechnung quartalsweise neu erfolgt - so war es zu meiner Zeit bei der Sparkasse). Auch kannst Du einen festen Dispokredit mit Deiner Bank aushandeln - inklusive Zinssatz. Gleiches gilt für einen sogenannten Kontokorrentkredit, der im Grunde auch nichts anderes ist, als ein Überziehungskredit, wenngleich er eher für gewerbliche Kunden angewendet wird. Die Konditionen ergeben sich, sofern man keine individuellen aushandeln konnte, aus den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Banken. Da ein überziehender Kunde dies in der Regel nicht freiwillig tut, sondern eher aus Geldnot, langen die Banken erfahrungsgemäß beim Zins hin: zwischen 9% und 13 % ist alles drin. Überzieht man dann auch noch den Überziehungskredit, haben die Banken meistens einen internen Überziehungsrahmen im System, der nochmal einen geringen Betrag über den Dispo hinaus beansprucht werden kann, bevor der Berater die Notbremse ziehen muß. Diese Überziehungslinie teilen die Banken ihren Kunden natürlich nicht mit. Hierauf berechnen die Banken nochmal einen zusätzlichen Zins. Der BGH hat vor Jahren bereits einen Deckel auf den Dispozinssatz gesetzt, da sonst die Banken immer höhere Zinssätze verlangt hätten, was vom BGH als sittenwidrig erkannt wurde. Deshalb ist auch auffallend, daß sich die meisten Banken so bei um die 14% eingependelt haben. In etwa hier liegt nämlich die vom BGH festgesetzte Grenze.

Am besten ist, Du handelst einen festen Kontokorrent- oder Disporahmen mit einem fairen Zinssatz bei Deiner Hausbank aus. Dann kannst Du sauber wirtschaften, wobei es am besten ist, sein GK stets auf Guthabenbasis zu führen.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Beste Grüße

itasca

Danke für die ausführliche antwort :)

Das kommt darauf an, was du mit deiner Bank vereinbart hast, also ob die Möglichkeit eines Dispokredits besteht, oder nicht.

Wenn kein Dispokredit eingeräumt ist, ist nur ein sehr kurzfristiges Minus möglich, so bis zu ca. 50 Euro, je nach Ermessen der Bank. LG.

Ohne Vereinbarung: nullkommanull. :p

Frag nach einem kleinen Dispokredit.

Stimmt nicht unbedingt. Die Banken fragen nicht (immer) ob die den Dispo einrichten dürfen.

Ggf ist der bei der Kontoeröfnung dabei oder man bekommt mal nen Schreiben aller "Wir haben ihnen nen Dispo eingerichtet. Sind wir nicht nett. Sag danke"

Nachfragen kann man natürlich dennoch falls man derzeit keinen hat.

Kommt drauf an was du mit deiner Sparkasse vereinbart hast. Es kann auch sein, dass du im Moment gar nicht und minus gehen kannst und erst einen Termin bei der Bank machen musst.

naja ich hab nichts vereinbart und war trotzdem mal 80€ im minus

Schau in deine Unterlagen von der Kontoeröffnung oder geh morgen zur Bank die sagen dir dann wie weit du ins Minus kannst

Vielen dank :)

@SuperZogaron22

Wenn du Onlinebanking hast solltest du das da auch einsehen können.

Eine Überziehung müsste dir das Geldinstitut erst einmal einräumen.

Bei einem geregelten Geldeingang ist das bis zu 3 Monatseinkommen MÖGLICH.

Das ist aber eine sehr teure Finanzierung und sollte wirklich nur für Notfälle eingesetzt werden.

Ohne Absprache (Genehmigung!) wird es noch teurer. Das kostet dann schnell mal 20 %