Wie versteuert man Verluste aus dem Krypto-Trading?
Ich hatte vor gut 5 Monaten Geld an eine Krypto-Seite geschickt und dort gehandelt. Die Summe, die eingezahlt hatte, lag im hohen vierstelligen Bereich. Leider hatte ich aber alles nach 1 oder 2 Tagen an Krypto-Trading verloren, also einfach mal komplett verzockt. Gut, es ist passiert und es war echt scheiße aber ich weiß, dass ich das Ganze nie wieder tun werde.
Nun wäre aber meine Frage: Wie ist das zu versteuern? Die hohe vierstellige Summe war mein eigenes Einkommen, dass ich aus selbständiger Arbeit erzielt hatte. Ich hatte mir das Geld also von der Plattform, auf der ich arbeite, auf mein Bankkonto auszahlen lassen und direkt ins Krypto-Trading gesteckt und wirklich nach 2 Tagen all das Geld verloren.
Wie sieht die Lage in so einer Situation aus? Wie ist das zu versteuern? Zu versteuerndes Einkommen ist es ja immer noch, richtig? Das wäre nämlich nicht gut.
3 Antworten
Du musst den Sachverhalt trennen.
Zum einen musst Du die Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit ermitteln.
Ist der Handel mit Bitcoin oder sonstiger virtueller Kryptowährung Teil deiner selbständigen/gewerblichen Tätigkeit (laut Gewerbeanmeldung), so wären Verluste grundsätzlich Betriebsausgaben, wenn Du diese auch belegen kannst.
Ist die Zockerei mit Kryptowährung dagegen im privaten Bereich erfolgt, so sind die Gewinne oder Verluste wohl sonstige (Spekulations-)Einkünfte. Hier werden Verluste eines Jahres nur gesondert festgestellt und. ggf. mit Gewinnen der selben Einkunftsart (anderer Jahre) verrechnet. Hast Du vorher oder nacher nicht mehr Gewinne erzielt, hilft Dir das also nix. Du bleibst in diesem Fall zu 100% auf deM Verlust sitzen.
Genauso wäre es, wenn Du 10.000 € mit Deinem Gewerbe verdienst, und Du damit in die Spielbank gehst und alles verzockst. Da hast Du das selbe Problem: Wie bezahle ich die Steuern aus den 10.000 Gewinn, wenn ich alles leichtsinnig ausgegeben habe.
Verstehe ich das richtig? Du hast das Geld, das du durch deinen Erwerb eingenommen hast, nicht versteuert?
Das musst du natürlich im Nachhinein noch machen. Bei einer hohen vierstelligen Summe ist das wieder einiges.
Hättest du das Geld normal in krypto Investiert, wärst du jetzt wahrscheinlich im plus. Blöd gelaufen. Verzock dein Geld doch nicht.
Eine Frage... wie hast du das Geld komplett verloren? Hast du Hebelprodukte gekauft?
Ja, ich hatte mit Leverage getraded. Bin hart auf die Nase gefallen. Ich kann nur jedem davon abraten. Scheiße gelaufen aber hey... Lektion gelernt.
Du musst nichts versteuern...
Verstehe ich nicht ganz. Das Geld hatte ich ja aus selbständiger Tätigkeit verdient, von der Plattform auszahlen lassen und DIREKT verzockt. Das wird doch sicherlich immer noch als Einkommen berücksichtigt?
Aso hab die Frage nicht ganz verstanden gehabt...
Du meinst also das Geld, was du in der Selbstständigkeit verdient hast... und das Geld hast du also nicht versteuern lassen und direkt alles investiert?
Falls ja:
Dann musst du das Geld natürlich versteuern lassen. Also das Geld vor dem Investieren.
Genau, also ich hatte das Geld über Monate hinweg verdient, als eine Summe dann auf mein Bankkonto auszahlen lassen, daraufhin das Geld dann an die Krypto-Seite geschickt und halt verzockt. Gibt es da steuerlich irgendwelche Auswege oder eine Art Rücksicht für die eigene Dummheit? Es war halt wirklich unfassbar dumm aber ich war privat in einer sehr hoffnungslosen Lage und wollte schauen, was ich aus dem Geld machen kann.
Leider gibt's da nichts zu machen...
Jeder hat ein Freibetrag von 801€. Da du Geld verloren hast, kannst du deine Verluste mit den 801€ summieren und musst dann deine Gewinne an der Börse bis zu dem Betrag nicht versteuern.
Aber ich gehe mal stark davon aus, dass du dein Freibetrag sowieso nicht ausschöpfen wirst.
steht wo?
Noch nicht, da ich scheinbar bis zum 31. Oktober noch Zeit für die Abgabe der Steuererklärung 2020 habe.
Und ja, ist natürlich blöd gelaufen und eine Lektion fürs Leben.