Wie erfahre ich ob, wie sehr meine Heiz-Anlage im Brennwertbereich läuft?
Hallo, mir wurde gesagt, dass die Abgastemperatur (und dafür die Rücklauftemperatur) entscheidend ist dafür, ob der Brennwerteffekt überhaupt stattfinden. Also wie komme ich dem typischerweise auf die Schliche, kann also den Negativbeweis erbringen, dass der Kessel nicht im Brennwertbereich arbeitet? Bekomme ich das standardmäßig mit der Abgasprüfung mit oder kann ich das überhaupt nicht ohne großen Aufwand rausfinden. Da gibt es doch so einen Eimer mit Kondenzwassser, oder? Taugt dessen Füllstand zum (belastbaren) Nachweis, wie viel Brennwerteffekt genutzt bzw. verpufft war? Achja, und was ist mit dem Energieausweis, ist im Fall von nicht vorhandenem Brennwerteffekt der Kessel im Energieausweis als Brennwertkessel zugrunde gelegt?
Danke im Voraus
4 Antworten
Wenn du es so genau wissen willst/musst, müsstest du eine permanente Messung der Abgastemperatur (und genaugenommen auch des CO2-Gehaltes) durchführen und die Werte speichern/aufzeichnen um sie später auswerten zu können. Die exakt gemessene, angefallene Kondensatmenge kann nur dann hilfreich sein, wenn auch die dazugehörige Laufzeit des Gerätes bekannt ist (wobei du dann aber auch nicht genau weißt, mit selchem Modulationsgrad die Heizung gerade lief). In der Praxis hilft nur ein sauber durchgeführter hydraulischer Abgleich und eine gut eingestellte Regelung für eine optimale Ausnutzung.
Abgastemperatur
Danke, auch diese Methode hatte ich schon diskutiert. Da drängt sich als erstes die Frage auf: Und, warum wird sie nicht gemessen? Wäre doch das einfachste, alles wird doch ständig überall gemessen. Naja so die lapidare Antwort: Dann wüsste man ja sofort, dass die Heizung keine Brennwertheizung ist, daran hat niemand ein Interesse. Kein Wahrheits- aber ein Betrugsinteresse. Kopfschüttteln. Naja: Mit der Heizkurve hat wenigsten der Betreiber, schon mal einen Überblick, auch wenn er nichts nachweisen kann....
Richtig: Die Abgastemperatur ist entscheidend. Bei der Brennwerttechnik wird die Kondensationswärme des bei der Verbrennung entstehenden Wassers mit benutzt. Dazu muss die Abgastemperatur beim Eintritt in den Kamin unter 100°C liegen. Es ist eine Frage, wie die Anlage aufgebaut ist, ob Du da an eine Messstelle kommst.
Die Rücklauftemperatur der Heizanlage sagt da nichts aus.
Das gesammelte Kondenswasser ist kein triftiger Beweis, denn ein Teil des Kondensats wird auch über den Kamin entweichen.
Ooopf, da habe ich tatsächlich etwas danebengelegen.
Natürlich muss man mit der Abgastemperatur unter den Taupunkt kommen, der deutlich niedriger ist als 100°C.
Startpunkt der Messung festlegen, Gaszählerstand notieren, Testzeitraum durchlaufen (Tag, Tage oder Woche) dabei anfallendes Kondensat (welches durch kondensieren bei optimaler Einstellung entsteht) auffangen, Endpunkt am Gaszählers notieren, Kondensat auslitern (Volumen messen) entstandene Kondensatmenge zum verbrauchten Gas setzen, fertig. Pro verbrannten kwh oder m³ Gas sollte eine entsprechende Menge Kondenswasser anfallen (Nachlesen) Der Brennwerteffekt entsteht nur bei geringer Rücklauftemperatur d.h nicht nur die optimale Anlageneinstellung sondern auch Bedienung ist dafür Vorraussetzung. Eine z.B. irrsinnige Nachtabsenkung würde z.B. die Heizkörper am Morgen reichlich durchspülen und das Wasser im Heizkörper hat nicht genug Verweilzeit darin um abzukühlen, somit fließt warmes/heißes Wasser im Rücklauf zurück und der Brennwerteffekt ist verpufft. Die "sparsame" Nachtabsenkung kehrt sich somit auch beim Brennwertnutzen ins Gegenteil. Viele weitere Details sind für einen optimalen Anlagenbetrieb und somit effizientem Heizen Voraussetzung.
--YStartpunkt der Messung festlegen.... (Volumen messen) ..
Von dieser Methode habe ich gehört. Leider versagt sie herauszufinden, ab welchen Außentemperaturen die Brennwertnutzung versagt. Man könnte Tricksen. - Und das ist KRITISCH: denn sie darf NIE versagen. (laut Förderbestimmung) sonst wäre es ja Betrug, wenn ich das wüsste, stimmts? Diese Larifarihaltung (allerorts) verwundert, schließlich geht es um Betrugsdelikte. Selbst dann wenn dieser gang und gäbe ist-
Ausserdem ist schwierig in das Ergebnis reinzurechnen, wie viel von dem Messwasser zwischendurch verdunstet. Nichtsdestotrotz die Methode ist rein mathematisch ganz schön aussagekräftig. Man kann ne Masse damit (,wenn man wirklich will, ) abschätzen. Danke für deine Erfahrung.
Also, liegt die Rücklauftemperatur über 45°C, findet kein Brennwertnutzen statt. Um so niedriger die Rücklauftemperatur, um so höher der Brennwertnutzen.
Einfach die Rücklauftemperatur kontrolliere.
Dem Energieausweis ist egal, ob der Kessel im Brennwertbereich läuft. Wichtig is dabei nur obs ein Brennwertkessel ist.
Treffendste Antwort. Genau so ist es.
Gruß Ralph
Dem Energieausweis ist egal, ob der Kessel im Brennwertbereich läuft. Wichtig is dabei nur obs ein Brennwertkessel ist.
Woher nimmst du deine Sicherheit? Eine solche Auslegung der Richtlinie widerspricht Ihrem Telos. Glaube nicht dass das schon höchstrichterlich festgestellt ist. Wer einen solchen Ausweis hat, sollte sich nicht sicher sein, dass der Käufer/Mieter gegen Ihn in Regress geht. Und wenn er im Wissen dessen mit der Masche Geld macht, ist das auch nur die zivilrechtliche Seite. Ich würde eher schätzen, so ein Ausweis ist das Papier wert und kann teuer kommen.
Da hat ja mal wieder jemand die Funktionsweise einer Brennwertanlage überhaupt nicht verstanden.