Wer zahlt im Restaurant in einer Gruppe? Wenn eine Person fragt, wer was essen will?

5 Antworten

Aus meiner Sicht vollkommen klar, dass jeder sein Essen selbst bezahlt.

in Deutschland ist es üblich, getrennt zu bezahlen. Wenn jemand andere zum Essen einladen möchte, dann ist das entweder schon vor dem Restaurantbesuch klar oder er sagt vor der Bestellung laut und deutlich für alle: "Ihr seid eingeladen", "Ich lade euch ein", "Die Rechnung geht auf mich" o.ä.

Wer in der geschilderten Situation etwas missverstanden hat, der WOLLTE das missverstehen. Das waren wohl alles kleine Geizhälse bzw. Schmarotzer.

Ausnahme: Wenn Ausländer zum 1.Mal in Deutschland zusammen mit deutschen Freunden/Bekannten in einem Lokal essen gehen, könnten sie annehmen, dass es so gehandhabt wird wie (vielleicht) in ihrer Heimat, nämlich: Einer übernimmt die komplette Rechnung. Ein anderes Mal - das muss nicht genau dieselbe Gruppe sein - bezahlt ein anderer. Das gleicht sich dann im Laufe allerdings längerer Zeit schon irgendwie aus. - Die meisten Ausländer wissen aber Bescheid über das deutsche "Getrennt oder zusammen?", und zwar gerade weil es ihnen fremd ist.

So haben wir auch für uns entschieden, auch wir haben unsere Rechnung bezahlt. Haben uns jedoch gewundert, dass die Person, die gefragt hat ob und was die anderen noch essen wollen, auf einem Teil der Rechnung sitzen geblieben ist.

Später gab es dann ein interessante Diskussion mit verschiedenen Ansichten. Ein älterer Herr berichtete von einer ähnlichen Situation, in der er mit anderen in einem Restaurant war und Hunger hatte. Aus Höflichkeit, damit er nicht alleine isst, sagte er in der Runde: Ich habe Hunger, wenn ihr wollt könnt ihr ja auch was essen (oder ähnliches). Darauf hin hatte der Rest der Runde Essen und mehrere Runden Getränke bestellt. Und der ältere Herr berichtete, dass er damals die komplette Rechnung bezahlt hat, da die anderen von einer Einladung ausgegangen sind.

Wir anderen waren sehr verwundert, mir war das nicht bewusst, dass so eine Frage tatsächlich missverstanden werden kann. Bis zu der Situation, die wir nun selbst erlebt haben und der von der der Herr berichtet hat.

Ebenfalls brachte der Herr das Beispiel an: Wenn man jemanden fragt; Treffen wir uns in Kneipe XY auf ein Bier?

Das man die andere Person damit eingeladen hat.

Auch das war für uns andere nicht so glasklar. Da wir anderen, egal wer welche Frage in die Runde wirft, als erstes von Einzelrechnung ausgeht. Eben bis jemand unmissverständlich offiziell einlädt.

Deshalb haben wir dann beschlossen, es muss wohl auch so eine Generationensache sein. So eine art Codex der "Alten Schule".

Ebenfalls kann einen diese Bezahl-Situation im Ausland erwischen. Hier darf dann der Ausländer aber nicht davon ausgehen, dass der deutsche Besucher die ausländischen Gepflogenheiten kennt und sie berrücksichtigt. Klar kann das dann zu Irritationen und komischen Situationen führen.

@olive2019

Ich sehe fast alles genauso wie du. Bin aus dieser besagten "älteren" Generation. Aber auch da galt immer schon, dass jeder in Restaurant oder Kneipe seine eigene Rechnung bezahlt (und ansonsten eben eine unmissverständliche Einladung ausgesprochen werden muss à la "Die nächste Runde geht auf mich" oder beim Essen "Heute seid ihr alle eingeladen. Lasst's euch richtig gut gehen." o.ä.).

Etwas ganz anderes ist z.B. ein Geschäftsessen. Derjenige, der dies vorschlägt, zahlt die Rechnung; und wenn der andere in der Bezahlsituation Anstalten macht, sein Essen selbst zu bezahlen, weist man ihn kurz darauf hin, dass er selbstverständlich eingeladen ist. Er wird dann auch kein großes Gedöns deswegen machen, sondern sich ebenfalls kurz bedanken. Alles reine Formsache. (Geschäftsessen sind im übrigen absetzbar!)

Die erste Situation mit dem älteren Herrn allerdings ist für mich nicht ganz so eindeutig. Da wäre es schon wichtig zu wissen, was er genau gesagt hat. Dieses "Ich habe Hunger" ist klar: Wer Hunger hat, will etwas essen. Und dass die anderen, wenn sie auch Hunger haben, natürlich auch was essen können, dürfte auch klar sein. Da muss der ältere Herr nicht extra sagen "Wenn ihr wollt, könnt ihr ja auch was essen." Das klingt geradezu gönnerhaft - so, als ob es dem älteren Herrn zustünde, den anderen das Essen zu untersagen oder eben zu erlauben. Da das aber ja wohl nicht gemeint sein konnte, ist es schon möglich, dass die anderen diesen Satz als Einladung aufgefasst haben. Allerdings, wenn dann alle plötzlich Essen bestellen und außerdem noch mehrere Runden Getränke, denke ich doch eher, dass diese anderen den Satz ganz bewusst falsch interpretiert haben: Also wieder mal typisches Geizkragen-/Schmarotzer-Verhalten. Immer nur auf anderer Leute Kosten konsumieren! Aber wenn's ans eigene Portemonnaie geht, dann lieber nur auf Zahnstochern rumkauen...

Früher war man lockerer, was den Umgang mit Einladungen und Spendier-Runden zu tun hatte. Man verdiente im Durchschnitt auch mehr und es hätte nicht einmal einen Mitarbeiter aus dem heutigen Niedriglohnsektor arm gemacht, eine Runde auszugeben, so gut waren die Gehälter und Löhne. Man bot auch jedem in einer Runde eine Zigarette aus der eigenen Schachtel an.

In Zeiten von Niedrig- und Mindestlöhnen, Arbeitslosigkeit und Minijobs ist man generell zurückhaltender geworden, was Einladungen anbetrifft. Viele feiern ihren Geburtstag zwar im Restaurant - geben aber nur die erste Getränkerunde aus und sein Essen zahlt jeder selbst. Jeder weiß, dass man mit den paar Cents, die man hat gut wirtschaften muss, um über die Runden zu kommen.

Auch Rentnern und Pensionären ist nicht immer gegenwärtig, wie die Zeiten sich geändert haben. Sie leben mit ihrer relativ guten Rente in ihrer eigenen Welt.

In dem o. g. Fall kann man nur hoffen, dass die Sache im Nachhinein nochmal aufgerollt und richtig gestellt werden kann.

Danke für deine Darstellung, die die wesentlichen Gründe beleuchtet, weshalb es heute an Stammtischen etc. nicht mehr so häufig zu spontanen Spendier-Runden kommt.

Ich möchte hinzufügen, dass es in Deutschland auch schon früher nicht unbedingt üblich war, eine größere Runde von Freunden/Bekannten/Kollegen zum Essen ins Restaurant einzuladen und ALLES zu bezahlen, wenn man z.B. Geburtstag hatte. Ja, vielleicht anlässlich eines ganz besonderen Geburtstags (z.B. Feier des 60sten oder 75sten Lebensjahres) oder anderer außergewöhnlicher Begebenheiten (Nachfeier der Hochzeit, falls diese nur im familiären Kreis gefeiert wurde, irgendein Jubiläum o.ä.).

Was Pensionäre bzw. deren Pension betrifft, hast du wohl recht. Aber bei vielen Rentnern (insbesondere bei Frauen) war die Rente auch bisher schon nicht so üppig, dass sie es sich leisten konnten und können, häufig im Restaurant zu essen, geschweige denn auch noch für Speisen und Getränke von Freunden oder Bekannten aufzukommen. Rentner bevölkern eher nachmittags die Straßentische unzähliger "Backstuben", wo man per Selbstbedienung für 1-1.50€ einen Pott Kaffee und für einen weiteren Euro ein Stück Apfelkuchen oder Bienenstich bekommt. Das ist der "Luxus des kleinen Mannes".

@spanferkel14

Auch dir Danke für die gute Ergänzung. Leider ist es so, wie von uns beiden beschrieben. Wer davor die Augen verschließt, ist weltfremd.

Und was noch wichtig hervorzuheben wäre, dass die Menschen mit wenig Einkommen - sei es Gehalt/Rente oder sonstiges - keineswegs ungebildet oder aus dem Proletenmilieu stammen - im Gegenteil.

Es ist überaus fragwürdig, dass man versucht, diesen großen Anteil an Menschen in der Bevölkerung so darzustellen, als seien sie selbst schuld, dass ihr Einkommen so gering ist. Die von dir beschriebenen Frauen haben meist mehrere Kinder groß gezogen, ein großes Haus bewirtschaftet und "nebenbei" nachdem die Kinder größer waren, gearbeitet ... und heute, nachdem sie oft vom Mann verlassen, vor die Tür gesetzt wurden und von einer kleinen "Rente" leben müssen, tut man so, als wären sie zu faul und zu dumm gewesen.

Es muss sich dringend etwas ändern.

@sinnentleert

Das hat aber nun mit dem Thema gar nichts mehr zu tun. Nur zur Erinnerung: Es ging darum, ob die Frage eines Restaurantgastes an die anderen in seiner Gruppe, wer was essen wolle, so aufzufassen sei, als lade er diese anderen ein und zahle deren Essen.

@spanferkel14
Aber bei vielen Rentnern (insbesondere bei Frauen) war die Rente auch bisher schon nicht so üppig, dass sie es sich leisten konnten und können, häufig im Restaurant zu essen, geschweige denn auch noch für Speisen und Getränke von Freunden oder Bekannten aufzukommen. Rentner bevölkern eher nachmittags die Straßentische unzähliger "Backstuben", wo man per Selbstbedienung für 1-1.50€ einen Pott Kaffee und für einen weiteren Euro ein Stück Apfelkuchen oder Bienenstich bekommt. Das ist der "Luxus des kleinen Mannes".

Du fingst ja an damit - ich fügte deinen Ausführungen im obigen Zitat nur noch etwas hinzu. Wer sich an einer Diskussion beteiligt , muss auch mit anderen Meinungen umgehen können. Einen angenehmen Sonntag!

@sinnentleert

Ja, ist schon o.k. Nur, dann landen wir irgendwann bei der Dackelzucht und von dort beim "Jäger aus Kurpfalz" oder beim Tontaubenschießen auf dem Tornitzer Volksfest😉. Nichts für ungut und auch dir einen schönen Sonntagnachmittag 🍰 ☕️, wenn auch nur mit wenig ⛅️. LG

wenn keine einladung ausgesprochen wurde, dann wars keine.

bei bestimmten anlässen wie geburtstag kann man möglicherweise mit einer einladung rechnen.

aber wie es beschrieben wurde, klingt es eher spontan. was soll also der anlass für die einladung gewesen sein? zu viel geld in der tasche? eine einladung braucht einen anlass. gibt es keinen, dann sollte man sich nicht so schnell eingeladen fühlen.

dann hört es sich auch noch so an, als wären es mehrere personen. wie kommt man darauf, dass einer eine größere gruppe einlädt? geht ja richtig ins geld - wieso sollte derjenige viel geld ausgeben? war das in dem kreis bisher so, dass man eingeladen wurde oder nicht? man kann nicht erwarten, dass eine person richtig viel geld für eine gruppe ausgibt. von dem her sollte man sich auch wieder nicht eingeladen fühlen.

ich finde es abgesehen davon ziemlich unhöflich, sich zu weigern zu bezahlen, wenn man eben hört, dass es keine einladung war. man hat konsumiert und lässt jemand anderen wegen eines missverständnisses auf den kosten sitzen.

Die Gruppe kam spontan zusammen nach einem Fussballspiel. Es war eher eine bunt gemischte Gruppe, die sich in der Konstellation sonst nicht trifft. Es waren ca. 12 Personen.

Nach dem Fussballspiel kamen 2 Personen (unter anderen die die Frage wegen dem Essen gestellt hat) auf die Idee dort hin zu gehen, weil es dort nicht so laut war. Ob das alle mitbekommen haben wissen wir nicht, aber es sind alle nach dem Spiel mit.

Und 3/4 der Gruppe hat selbst bezahlt. Das ein Teil nicht bezahlt hat, hat glaube ich, nicht die ganze Gruppe mitbekommen. Erst als dann sich schon verabschiedet wurde, schaute der Kellner komisch und der nach dem Essen-fragende, hat da erst verstanden, dass sich ein paar wohl eingeladen gefühlt haben. Daraufhin hat die Person den Rest bezahlt und wir Übrigen fingen an zu diskutieren, jedoch hatten sich die Nicht-Bezahler schon verabschiedet.

@olive2019

Die haben die Situation schamlos ausgenutzt! Und sind natürlich schnell gegangen. Komisch, dass die zuerst weg waren, nicht wahr?

@olive2019

ich würde die knallhart ansprechen auf die zechprelle und das geld einfordern.

@Schokolinda

Bin ganz deiner Meinung. Die Tatsache, dass die "Gäste" sich schnellstens verpi**t haben, spricht ja schon Bände. Aus reiner Höflichkeit über ihr unverschämtes Verhalten hinwegzugehen, bringt bei solchen Schmarotzern nichts - es ist kein Lerneffekt zu erwarten! Und Dreistigkeit soll ja nun nicht IMMER siegen. Ich würde aber nicht von Zechprellerei sprechen, sondern jedem der Abstauber sagen: "Du, ich habe letztens im Gasthaus XXX das Geld für dein Essen und deine Getränke ausgelegt. Du hast (bei deinem überstürzten Aufbruch o.ä.) wohl nicht mehr ans Bezahlen gedacht. Ich krieg dann von dir YY Euro."

Hello,

nur eine allgemeine Nachfrage: Wer will noch was essen, berechtigt nicht die Annahme einer Einladung.

Einladungen werden absolut anders ausgesprochen u. behandelt.

Hier zahlt jeder sein Essen extra.

Die Frage war ungefähr: Küche arbeitet noch (wobei das wohl nicht alle gehört haben), will jemand noch was bestellen?

Ein Teil hat später die eigene Rechnung bezahlt, ein anderer Teil nicht.

@olive2019

Da muss nicht diskutiert werden. Küche noch offen, wer möchte etwas essen? Eine allgemeine Rundfrage, wo jeder für sich entscheiden darf, um dann auch sein Essen selber zu bezahlen.

@olive2019

Völlig egal, wie die Frage gestellt wird: Jeder bezahlt sein Essen selbst!

Wenn es eine Einladung sein soll, wird diese auch konkret ausgesprochen. Da gibt es gar nichts zu deuteln.

Und selbst wenn Leute aus der Gruppe "Will jemand noch was bestellen?" als Einladung zum kostenlosen Futtern aufgefasst haben, dann sollte es für diese nach Aufklärung durch die anderen selbstverständlich sein, ihre Rechnung zu bezahlen. Diese Leute haben also nur etwas bestellt, weil sie meinten, sie müssten es nicht bezahlen? Pfui, was sind das denn für Parasiten!

jeder zahlt sein essen

Wäre Deine Antwort auch die gleiche, wenn keiner mitbekommen hat, dass derjenige in der Küche war um zu fragen ob sie noch arbeitet?