Was kostet ein Energieberater bzgl KFW Kredit (Einzelmaßnahmen)?

4 Antworten

Hallo  v7322,

wir hatten uns zunächst beim zuständigen Landratsamt über diverse Fördermöglichkeiten informiert, sowohl bezgl. Immobilienfinanzierung, als auch in Bezug auf anstehende Renovierungen.

Der Beamte am Landratsamt hat uns einen Energieberater empfohlen, den wir dann auch beauftragt haben. Der hat uns eine Rechnung von knapp 750€ gestellt und wirklich gut beraten.

Es war auch nicht so, dass er grundsätzlich alles neu machen wollte und gleich die passenden Unternehmen dazu genannt hätte ;-)

Hallo liebe Bauherren,

also ich bin Energieberater und zwar ein Hauptberuflicher, der Nebenberuflich auch andere Energieberater ausbildet. Ich bin immer wieder amüsiert, was Kollegen so abrechnen. Dabei ist es leider, wie so oft, nicht einfach und pauschal zu beantworten, sondern hängt vom Fall ab. Die Vergütung der Gesamtleistung rangiert von 700 € bis 8.000 €, wovon 50% die KfW als Zuschuss gewährt.

Die Arbeit eines Energieberaters kann man in 3 Stufen aufteilen:

a) Grundlagenermittlung, Beratung und Berechnung der Energiebilanz

b) Förderanträge stellen, Schwerpunkt KfW, aber auch andere

c) Sehr sinnvoll und inzwischen von der KfW vorgeschrieben: Baubegleitung (Kontrollen, bauphysikalische Berechnungen und Dokumentation, KfW-Papierkram)

Jedes dieser Gebiete, kann man oberflächlich oder intensiv behandeln und dazu erfordert die Aufgabenstellung auch unterschiedliche Tiefen: Eine Gesamtsanierung eines Denkmals mit bauphysikalischen Schwierigkeiten in den Holzbalkendecken und der Abstimmung mit Firmen und Denkmalpflege ist sicherlich anders zu gewichten, als ein einfacher Heizungsaustausch.

Zu ihrem Fall: sofern auch die Heizung und Kellerbereiche effizient sind oder gemacht werden, klingt das nach Förderung eines KfW-Effizienzhauses, das je nach Standard 15 bis 30% Zuschuss oder Kredit und etwas weniger Zuschuss bedeutet. Ein guter Energieberater würde dafür die Anschlussdetails optimieren und berechnen und dabei i.d.R. einen besseren Förderstandard heraus bekommen, was, wenn sie die Förderung gut ausnutzen gleich 5.000 € mehr ausmachen kann UND die kosteneffizienteste Maßnahme für sie schlechthin wäre: mehr Förderung und gute Details= die Maßnahmen für die sei viel Geld ausgeben, können überhaupt erst richtig wirken und sie haben mehr Sicherheit vor Bauschäden. Außer bei Zimmerleuten habe ich noch nie erlebt, dass sich Handwerker um Details kümmern, die nicht ursächlich in ihrem Gebiet liegen. Die Schnittstellen sind immer das Problem. Wenn bei Bauherren Stufe 3 Baubegleitung anfragen, biete ich meist nur eine Preisliste und das für die KfW minimal notwendige Paket an und schließe die Nachtelefoniererei der Handwerker und deren Koordination aus. Oft dauert es keine Baustellenwoche, bis ich um Hilfe gebeten werde und spätesten nach dem Protokoll des ersten Baustellentermins, der von der KfW vorgeschrieben wird, wird man fast immer gebeten, die Sachen i. O. zu bringen, auch wenn es dann schon recht spät ist.

Ergo überlegen sie sich, ob sie nicht einen Berater nehmen, der ihnen neben einer frisierten KfW-Berechnung und den Anträgen auch hilft, das Ganze umzusetzen, wenn sie nicht selber Baufachmann sind und zu Handwerkerzeiten Freizeit haben. Zur Vergütung: Berechnung, Beratung und Antrag kann man pauschal machen, Baubegleitung sehe ich für beide Seite fairer auf Nachweis. Ein Baukostenzuschlag ist eigentlich nur bei großen Bauvorhaben wegen der Haftung üblich. Ich rate meinen Schülern 0,1 bis 0,3% der Fördersumme zu nehmen und die Baubegleitung nur unter Freistellung der Haftung zu übernehmen, da sie sonst, obwohl sie nur Stundenweise tätig werden und bezahlt werden, für die gesamte Baustelle haftbar gemacht werden können. Ansonsten müssten sie, wie ein Architekt eine echte Planung und Bauleitung machen, was aber meist das 5-fache kostet und den meisten Bauherren das Geld nicht wert ist. Also ein guter Deal für beide Seiten: Hilfe bei der Umsetzung ohne Haftung ist immer noch viel besser als keine Hilfe.

Mit einer Detailoptimierung und mittleren Schlamassel auf der Baustelle schätze ich bei Ihnen etwa Kosten von 4.000 bis 6.000 €, wenn man die Sache gut machen will; davon 50% KfW Zuschuss:

Beratung und Berechnung (, mit oder ohne 60% BAFA-Zuschuss; wenn sie keine Angebote vorliegen haben mit einer Kostenschätzung für die KfW und schon in der Beratung Detailabstimmung Sonnenschutz, Sockel, Kellerabgänge, innen Treppenhaus etc., Variantenprüfung, Abschätzung der Wärmebrücken) ca. 1000 bis 1500 €; Förderantrag mit Doku ca. 200-300 €, (plus weitere Förderanträge, sehr unterschiedlicher Aufwand); Baubegleitung Doku, Formularien, ca. 500 €, Wärmebrückendetails ca.1000 €, Baustellenkontrollen mit Vor+Nachbereitung 250 € x 2 min = 500 €, Berechnungen (Lüftung, Luftdichtigkeit, Taupunkt, Heizung ohne Hydraulik) 500 € und je nach Problemen von allem etwas mehr.

Sorry für die Ausschweifung

Hallo :)

Wir hatten mal einen Energieberater gehabt. Damals habe ich eine Liste mit 10 Energieberatern aus meiner Umgebung gemacht (mit hilfe von google) und dann alle nacheinander angerufen und nachgefragt. Wir hatten damals einen Dipl. Ing. dafür ausgewählt. Es hat 375€ für uns gekostet, 375€ hat der Staat über Subventionen gezahlt.

Ganz wichtig ist aber, dass du bedenkst das so ein Berater vielleicht auch möchte dass du viele Maßnahmen durchführst, da er wie manche mit einem Bauunternehmen zusammenarbeiten. Denke das so etwas verboten ist, habe ich aber mal in WISO gesehen. Also immer Aufpassen und skeptisch bleiben :).

Liebe Grüße,

Tanja

am besten mal direkt fragen. bei google kfw kontakt eingeben