Wieviel würdet ihr an Kredit für ein Eigenheim aufnehmen?

Guten Tag in die Runde,

wahrscheinlich bin ich da nicht das beste Vorbild, aber ich habe mir ohne Eigenkapital eine Eigentumswohnung gekauft und mit meiner Freundin zusammen eine Doppelhaushälfte.

Es geht also ohne, aber es wäre natürlich gut, wenn man Eigenkapital hätte, weil je kleiner der Kredit ist, desto mehr spart man an Zinsen und ist entweder schnell mit dem Abzahlen fertig oder hat eine sehr moderate Tilgung.

Gerade wenn man sehr jung ist und noch gar nicht weiß, ob man jemals eine Immobilie haben möchte, empfehle ich, ein Polst anzulegen, am besten so, als wär die Sparrate die Abzahlungsrate eines Kredits.
Wobei vergleichen kann man das schlecht, denn während man den Kredit abbezahlt, lebt man ja bereits im Objekt. Die Sparrate kommt zusätzlich zu den aktuellen Wohnkosten hinzu.

Dass man das Objekt gleich beziehen kann, ist das Lockmittel des Kredits.
Die Kosten dieses Vorteils sind die Zinsen und ein Risiko bezüglich des Einkommens.

Guten Abend,

bei dieser Frage kommt es drauf an, wo sie gestellt wird: im Raum München würde meine Vorstellungskraft erzittern, während hier im ehemaligen Zonenrandgebiet ein fleißiger Werkstattmeister sich aus Barmitteln unter der Hand eine schöne Dreizimmer-Eigentumswohnung in guter Kurortrandlage kauft.

Was Kalkulationsmuster betrifft, wenn es um ein Objekt geht, wie du es beschreibst, so würde ich mir Modelle vorrechnen lassen: einmal von einer Bausparkasse, wo man, auch ohne bisher Kunde gewesen zu sein, einsteigen kann; dann bei namhaften Banken anfragen - so würde ich vorgehen.

wieviel Prozent vom Kaufwert würdet ihr an Eigenkapital mindestens haben wollen?

Ich fürchte, da ist nichts mit 'Wollen', sondern eher mit 'Müssen'.
Tilgungsvorgaben bekommst du z. B. bei Finanzierungsanbietern erläutern.

Mit deiner Leistungsfähigkeit hängt deine Bonität zusammen, die steigt, je sicherer und gut honoriert deine Arbeit und die deiner Frau ist. Auch ist unterschiedlich, was genau vom Darlehensgeber an Sicherheiten gefordert wird.

In Zeiten von Inflation und drohendem Währungsverfall sind da bestimmt auch noch weitere Kriterien zu berücksichtigen. Diese Kalkulation ist ein Gefüge, zu dem man hier eigentlich nichts Vernünftiges sagen kann.

Mir hat es schon gereicht, als es bei uns nur um eine kleine Ausbaufinanzierung ging.

Ich hoffe, du wirst fündig, wenn du ein konkretes Objekt oder einen Bauplatz im Grünen gefunden hast und wünsche dir dann einen heimlichen Goldesel für die Extras!

Viele Grüße in die Runde!

Servus, grüß dich,

ja, deine Frage ist eine Berechtigte und die stellt sich oft.

Gute und echte Beratung findest du über einen guten Steuerberater, denn der kann dir die Steuervorteile der Rückzahlungsrten aufzeigen, dadurch wird der reale Jahresaufwand geringer.

Er kennt auch euer Einkommen und kann daher die Höchstquoten festlegen,, denn meist ist man ja mit dem Partner nicht bei der selben Bank

Dann kann er dir die verschiedensten Kreditvarianten mit den veraschiedensten Rückzahlungsarten aufzeigen.

Erst mit diesem Fachwissen gehe zu deiner Hausbank um über den Kredit zu verhandeln!

20% Eigenkapital sind aus meiner Sicht das Minimum, besser inkl. aller Kaufnebenkosten. Ich persönlich würde in der derzeitig unsicheren wirtschaftlichen Lage eher zu 50% raten.

Im schlimmsten Fall muss man nach Ende der Zinsbindung sehr hohe Zinsen zahlen (eher unwahrscheinlich) oder die Bank verlangt bei einbrechenden Hauspreisen gar einen Nachschuss für das entstandene Gap. Notverkauf und Zwangsversteigerung wäre dann bei Liquiditätsmangel die Folge.

Die genaue Höhe hängt stark von den individuellen Ausgaben und Einnahmen ab.

Ich führe seit Jahren Haushaltsbuch und weiß genau, wie viel Geld ich pro Jahr für was durchschnittlich ausgebe. Also was Fixkosten sind und was nicht und wo ich sparen wollen würde/könnte und wo nicht. Man möchte ja nicht nur fürs Haus leben.

Meine Rate und damit dann auch Kredithöhe wäre so gewählt, dass ich alles andere wichtige oder gewollte zahlen kann, eine kleine Sparrate weiterhin habe (Reperaturen an der Immobilie in ein paar Jahren, Ersatz falls irgendwas kaputt geht wie z.B. Handy) und einen Puffer.

Also ich würde es nicht "auf den Cent" knapp berechnen sondern etwas Luft lassen.

Eigenkapital plane ich mit 20-25%, damit man Nebenkosten usw. locker daraus zahlen kann. Der genaue Betrag ergibt sich, wenn ich genug zusammen habe und die passende Immobilie gefunden habe. Je mehr EK desto geringer der Beleihungswert und damit auch der Zins da geringeres Risiko für die Bank.

Nur ein Hinweis zum Haus: denk in der Kalkulation an Kosten für Renovierung, ggf neue Möbel und nicht zu unterschätzen: Außenanlagen. Auch hier lieber großzügig als zu knapp planen, denn irgendwas vergisst man immer und braucht dafür dann noch "spontan" Geld. Selber Dinge wie 25€ mehr je Türklinke können bei einem Haus mit einigen Türen schnell ins Geld gehen...

Von daher lieber etwas mehr Eigenkapital sparen bzw. Kosten einplanen, damit man auf der sicheren Seite ist. Denn wie gesagt, irgendwas vergisst man immer.