Warum zahlt man automatisch Kirchensteuer?
Mit der Taufe gehört man "automatisch" zur Kirche. Aber die passiert meist in einem Alter, in dem man das noch garnicht selbst entscheiden kann.
Sobald man Einkommen hat zahlt man dann automatisch Kirchensteuer und muss beim Austritt noch eine Bearbeitungsgebühr blechen.
Jetzt meine Frage: Ist das Rechtens? Hört sich nach einer billigen Abofalle an, aber so einen Vertrag kann man im Taufalter noch garnicht "unterzeichnen".
15 Antworten
Sobald man Einkommen hat zahlt man dann automatisch Kirchensteuer und muss beim Austritt noch eine Bearbeitungsgebühr blechen.
Ersteres ist nur dann der Fall, wenn man mal für die Lohnsteuerkarte beispielsweise beim Arbeitsvertrag eine steuerpflichtige Konfession angegeben hat. Die Taufe allein bewirkt dahingehend gar nichts.
Was mich angeht, so bin ich aus der EKD vor etwa 11 oder 12 Jahren offiziell ausgestiegen, konnte diesen offiziellen Austritt beim Amtsgericht erklären und dafür noch nicht einmal eine Bearbeitungsgebühr bezahlen. Allerdings ist das von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt, wo man eine solche Austrittserklärung machen kann, was und wie viel das eventuell kostet.
Deine Eltern entscheiden für dich, dass du Mitglied ihrer Kirche wirst. Sie wollen damit das beste für dich. Sie entscheiden ja auch, zu welchen Arzt du gehst und auf welche Schule du gehst.
Die Entscheidung der Eltern ist daher durchaus rechtens. Mit der Firmung oder Konfirmation bestätigst du ja dann deine Taufe und die Entscheidung deiner Eltern.
Und du kannst aus der Kirche austreten, wenn du möchtest.
muss beim Austritt noch eine Bearbeitungsgebühr blechen.
Die liegt übrigens zwischen 0€ (Bremen, Brandeburg) und 60€ (einige Gemeinden in Ba-Wü), im Mittel bei ca. 30€
Korrekt. Und die Gebühr an den Staat ensteht durch eine staatliche Dienstleistung, denn den Vorgang nimmt ja ein Mitarbeiter am Amtsgericht vor.
Oder am Standesamt, je nach Bundesland.
Kann sein, weiss ich nicht. Hier in NRW erklärt man den Kirchenaustritt beim Amtsgericht. Dauerte bei mir knappe 5 Minuten.
Als Baby zahlt man auch keine Steuern. Somit hat diese "Zwangs-Christianisierung" auch keine Folgen.
Wenn man dann einmal ein Einkommen hat, kann man sich relativ leicht von dieser Steuer befreien.
Wenn Du in "meiner" Stadt leben würdest, müsstest Du diesen Schritt wohl überlegen. Denn die Kirche kann dank den Steuern auch einen grossen Teil von Freiwilligen betreuen. (Die Freiwilligen "kosten" fast nichts - bezahlt wird die Koordinationsarbeit.) Würden zu viele Kirchensteuern wegfallen, müsste dieser Dienst eingestellt werden. Das würde bedeuten, dass die Stadt mit bezahlten Leuten einen Teil dieser Arbeit übernehmen müsste. Sie schaffte es nicht, selber eine Freiwilligengruppe aufzustellen. Somit gäbe es für Dich auch mehr Kosten als Du durch die wegfallende Kirchensteuer einsparen würdest. Eine grossangelegte Uni-Untersuchung hat bestätigt, dass die Kirchen mit viel weniger Kosten Aufgaben erfüllen, welche eigentlich der Staat machen müsste.
Die Pfarrer haben bei uns ein gutes Gehalt. Doch sind ihre Aufgaben (Beerdigungen, Seelsorgegespräche, Konfirmationsunterricht, Jugendarbeit, Predigten, Taufen, Hochzeiten, viele Sitzungen, Seniorenarbeit) auf gross.
Ihre Häuser müssten unbedingt umgebaut werden. Seit Jahrzehnten wurde fast nichts gemacht. Ich würde dort nicht wohnen wollen.
Mag ja sein, das die Kirchlichen oft "billiger" arbeitet, allerdings fließen auch gerade mal 10% ihrer Gewaltigen Einnahmen in Soziales, und ihre sozialen Einrichtungen werden bis zu 97% vom Staat finanziert.
So viel "Billiger" können sie gar nicht sein, das auszugleichen...
In "meiner" Kirchgemeinde fliesst sehr viel mehr Geld in die sozialen Dienst. Zudem bezahlt unsere relativ kleine Gemeinde jedes Jahr Zehntausende von € an Hilfsorganisationen im In- und Ausland.
Wenn es der Staat "billiger" machen kann, dann wir er es auch tun.
Bei welcher Kirche fliessen 10 % der Einnahmen in Soziales? Bei meiner Kirche - evangelisch-reformiert - sicher nicht. Dann wird es auch keine Kirchgemeinde sein, sondern eine Kirchenleitung.
Mit der Taufe bittet man um den Schutz von Gott und mit der Konfirmation wird der Konfirmand in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen.
Das ist freiwillig und kein Vertrag.
Wenn du keine Kirchensteuer zahlen willst, kannst du austreten und einmalig eine Gebühr bezahlen.
Mit der Kirchensteuer wird u.a. die Instandhaltung der Kirchen bezahlt.
Kein Säugling bittet um den Schutz irgendwelcher "Gott" - heiten, denn das Konzept unsichtbarer Phantasiefiguren haben Säuglinge noch nicht. Das wird Ihnen erst später eingeredet.
bei dir jedenfalls ohne Erfollg
Vielleicht ist es ja auch genau das Gegenteil?!
Das ist Deine Meinung, aber Deine Meinung ist nicht allgemeingültig, sondern nur für Dich!
Danke Marvin. Mich schützt der Herr des Universums, Donald Duck vor den Panzerknackern und vor semitischen Berggeistern. Geheiliget sei der Pürzel !
Das ist keine Meinung sondern Fakt.
Zeige mir doch bitte einen Säugling mit gefestigtem "christlichen" Weltbild, ja ?
Nun die ERSTEN Christen und die Apostel haben nie kleine Kinder getauft sondern Nur Erwachsene
Jesu hat auch nie Kirchen gebaut oder solche Bauten angewiesen... Im Gegenteil
Das kann ich als Atheist sogar nachvollziehen. Eine Taufe wäre - gäbe es "Götter" - nur eine bewußt Erwachsene Entscheidung. Und wozu bräuchte ein allgegenwärtiger unsichtbarer "Gott" spezielle Gebäude ? Solche Gebäude dienen nicht den "Göttern" sondern den "Religions" - Verkäufern welche die "Gäubigen" so besser und effektiver indoktriniert können. Das wird dann perfide als "Gemeinschaft der" Gläubigen" verkauft.
Das ist keine Meinung, sondern eine Tatsache. Jeder Mensch wird als Atheist geboren.
Diese Entscheidung kann er selber spätestens zur Konfirmation oder Firmung treffen, also weit vor der ersten Lohnsteuerzahlung.
Zur Ergänzung: Die Gebühr erhebt die Behörde, die den Kirchenaustritt beurkundet (je nach Bundesland das Standesamt oder das Amtsgericht) für den Verwaltungsaufwand.
Und sie geht nicht etwa an die Kirche, sondern an den Staat. Es ist auch der Staat, der festgelegt hat, dass der Kirchenaustritt nur bei einer staatlichen Behörde möglich ist.