Warum ist Rauchen während der Schwangerschaft nicht gesetzlich verboten?

8 Antworten

ich sehe die Frage auch als Berechtigt an .. das Thema packt nur keiner wirklich an. Auch Ungeborene haben Rechte, und den Anspruch auf Schutz durch den Staat. Auch wenn wie in einer anderen Antwort steht, der Mensch juristisch bei der Geburt beginnt als Mensch zu existieren .. wenn ein Ungeborener Rechtlos wäre, bräuchte man ja auch keine Abtreibungsgesetze.

Die grosse Frage natürlich, wie man es bestrafen sollte .. wie kontrollieren ? Keiner wird ernsthaft ein Inhaftierung ohne Zugang zu Zigaretten als angemessen ansehen, auch Zwangsabtreibung wäre wohl keine mit dem Grundgesetz vereinbare Massnahme. 

Leidtragender von diese schweren Körperverletzung ist ja nicht die verantwortungslose Mutter, sondern das Kind, (und die Gesellschaft). Die staatliche Untätigkeit finde ich also auch nicht akzeptabel, eine Lösung, wie ein Gesetz aussehen könnte, habe ich leider auch nicht !

Aber ich würde auch das Rauchen im Auto mit Kindern verbieten, sicher wichtiger als 1 Mio Blitzer aufstellen, oder den Griff zum Handy mit 2 Punkten zu belegen.

Wie stellst du dir das vor?

Soll neben jeder Schwangeren jemand stehen, der ständig auf sie aufpasst?

Jeder Mensch sollte doch von Geburt an das Recht haben

Damit beantwortest du deine Frage doch schon selbst.

Das Leben eines Menschen (und damit die Rechte) beginnen juristisch in Deutschland mit der Vollendung seiner Geburt.(§1 BGB).

Vorher kann an ihm keine Straftat begangen werden - und für dich ist das Rauchen in der Schwangerschaft ja eine Körperverletzung. Ich sehe das genauso, aber am Ungeborenen kann keine Körperverletzung begangen werden.

Jede Mutter hat in Deutschland das Recht, ihr Kind in den Schwachsinn zu saufen . Ich wechsle hier mal zum Alkohol, da es das wesentlich schlimmere Zellgift ist.

Es ist unfassbar, dass jedes Jahr einige 1000 Kinder mit dieser 100 % vermeidbaren Behinderung geboren werden.

Warum immer und immer wieder?

Immer wieder kommen irgendwelche Leute, die sich einbilden irgendwas zu wissen, sprechen dann flugs ungeborenen ihr Recht auf Leben nach GG ab, und ich muss wieder nerven und richtigstellen.

"Das Leben eines Menschen (und damit die Rechte) beginnen juristisch in Deutschland mit der Vollendung seiner Geburt.(§1 BGB)."

Nein; § 1 BGB regelt lediglich, ab wann ein Mensch als natürlich Person gilt.

Da sich aber Rechte in D aus der Menschenwürde und nicht der Personenwürde ableiten, ist es für die Grundrechte völlig egal, was der § 1 BGB sagt; da könnte auch stehen, dass man erst mit 18 als natürliche Person gilt und es würde absolut gar nichts an den Grundrechten von Kindern ändern.

Ob oder ob nicht Recht vor Geburt existieren, hängt vom GG ab und - insofern dieses da unklar ist - von der Auslegung vom BVerfG.

Letzteres hat festgestellt:

http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv088203.html

"1. Das Grundgesetz verpflichtet den Staat, menschliches Leben, auch das ungeborene, zu schützen. Diese Schutzpflicht hat ihren Grund in Art. 1 Abs. 1 GG; ihr Gegenstand und - von ihm her - ihr Maß werden durch Art. 2 Abs. 2 GG näher bestimmt. Menschenwürde kommt schon dem ungeborenen
menschlichen Leben zu. Die Rechtsordnung muß die rechtlichen Voraussetzungen seiner Entfaltung im Sinne eines eigenen Lebensrechts des Ungeborenen gewährleisten. Dieses Lebensrecht wird nicht erst durch die Annahme seitens der Mutter begründet.
"

dass ungeborene schon Rechte haben, z.b. das Recht auf Leben nach Art. 2 Abs. 2 GG.

"Vorher kann an ihm keine Straftat begangen werden"

Doch, siehe § 218 StGB:

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__218.html

Nur halt die Schädigung durch Rauchen oder ähnliches ist nicht strafbar, da der Gesetzgeber kein entsprechendes Gesetz gemacht hat.

Aufgeklärte Menschen wissen, dass Rauchen während der Schwangerschaft gefährlich ist. Falls eine Frau es noch nie gehört haben sollte, was sehr unwahrscheinlich ist, da es ja auch auf den Ziggipackungen fett draufsteht, erfährt sie es in der Arztpraxis oder schon beim ersten Lesen einer Schwangerschaftszeitschrift.

Manche können dennoch nicht die Finger davon lassen, weil die Sucht zu stark ist. Das wäre aber auch der Fall, wenn es ein gesetzliches Verbot gäbe.

Gegen Alkohol in der Schwangerschaft gibt es auch kein Gesetz.

Sinnvoller wäre das kostenlose Angebot eines Raucherentwöhnungskurses, am besten einen speziell für schwangere Frauen, weil die Frau da unter Gleichgesinnten ist.

Raucherentwöhnungskurse gehören aber leider (und seltsamerweise) nicht zum Vorsorgeprogramm, ebenso wie rezeptfreie Ersatzstoffe, falls der Entzug zu schwer ist.

Eine schwangere soll auch Entzug vermeiden. Deshalb ist radikal aufhören wenns im kopf nicht klick machte keine gute Lösung.....  jemand der freiwillig aufhört u überzeugt ist erleidet keinen Entzug. Ist zwar ungewohnt aber man kann sich arrangieren u paar Gewohnheiten ändern.

Das schreib als erfahrene Raucherin u Mutter. 

@Maleficent666

Jemand der freiwillig aufhört und überzeugt ist, erleidet trotzdem Entzug. Nikotin ist in ein paar wenigen Tagen aus dem Körper raus,allerdings ist die psychische Abhängigkeit noch immer da.

Das gesetzlich zu verbieten wäre noch viel komplizierter als ein Verbot von Abtreibungen.

Wenn du dir mal anschaust, was es alles so für Abtreibungsregelungen in den verschiedenen Ländern gibt und wie sie sich auswirken, dann merkst du vielleicht, dass es wohl kein Land gibt, das sowohl den Rechten der Schwangeren als auch denen des ungeborenen wirklich gerecht wird.

An irgendeiner Ecke klappt es nie so, dass man zufrieden sein könnte.

Und das gleiche nochmal 10mal komplizierter und weniger erfolgreich bei sowas wie Rauchen in der Schwangerschaft will wohl keiner.