Verkehrsunfall - Geschädigter verlangt utopische Schadensregulierung?
Hallo. Ich bin 16 Jahre alt und habe eine kleine Frage.
Ich hatte vor einem Monat einen Motorradunfall. Ein SUV hat versucht mich in einer Kurve bei nasser Fahrbahn abzudrängen (einspurige Spur). Da ich die Kurve dann dementsprechend von innen nehmen musste, bin ich weggerutscht und mein Motorrad ist mit einer "Aufprall" -Geschwindigkeit von ca. 10 bis max. 15 Kmh mit dem Kennzeichenhalter in ein entgegenkommendes Fahrzeug gerutscht. Das entgegenkommende Fahrzeug ist vor dem Aufprall zum stehen gekommen. Wie üblich ist der SUV Fahrer weg gefahren und und hat somit Fahrerflucht begangen, da er an dem Unfall schuld war. Natürlich konnte ich mir in der Situation das Nummernschild nicht merken und der Fahrer von dem geschädigten Fahrzeug hat diesen gar nicht wahrgenommen, da das abdrängen ja vor der knapp Kurve passiert ist. Also gab es keinen Anhaltspunkt, den SUV irgendwie ausfindig zu machen, was mir die Polizei auch auf eine Anfrage zur Anzeige gegen Unbekannt sagte. Die Polizei haben wir vor Ort gerufen und diese hat den Unfall aufgenommen. Um den SUV geht es jetzt aber nicht, da dieser nun eh nicht auffindbar ist.
Jetzt aber zum eigentlichen Problem:
Heute habe ich die Information meiner Versicherung (Haftpflicht) bekommen, dass dem Geschädigten eine Schadensregulierung in Höhe von 4.120€ erlassen wurde, obwohl meine Versicherung kein einziges mal Kontakt zu mir oder zu meiner Mutter aufgenommen hat. (Zur Info, der geschädigte PKW war ein Dienstwagen der Deutschen Post.) Das eigentliche Ding ist aber, dass der Schaden NIEMALS, nicht einmal annähernd, einen Wert von über 4.120€ hat. Somit wird ja außerdem auch meine SF Klasse erhöt und müsste bzw. muss einen Beitrag von 130% bezahlen!!!!!
Der Schaden am Auto war sehr gering. Das Kühlergitter (Plastik) war an einer stelle gebrochen und das Nummernschild war etwas eingedellt. Ansonsten war NICHTS an dem Auto. Das Auto war ein Renault Clio. Der kostet neu knapp 11.000€ und ich kann mir NICHT im Traum vorstellen, dass der entstandene Schaden fast die Hälfte des Neuwertes betrifft...
Da ich erst 16 bin und meine Mutter sich mit der ganzen Thematik auch nicht auskennt und mir helfen kann, brauchw ich wirklich Hilfe... Ich sehe es nicht ein, 850€im Jahr für mein Motorrad mit 15 PS zu bezahlen, für welches ich gerade mal 1.100€ bezahlt habe?!?!
Ich brauche wirklich dringend Hilfe und Rat :/ .
Liebe Grüße Thyljo
14 Antworten
Das muss deine Versicherung klären. Dass du mit dem geringen Tempo einen so hohen Schaden gemacht haben sollst, kann ich mir auch beim besten Willen nicht vorstellen.
4'000 Euro sind schnell zusammen. PU-Teil lackieren und Tauschen -> 1'500 bis 2'000 Euro. Dann noch ein wenig Abdeckung neu dort, gebrochene Halterung hier. Plus Arbeitszeit.
Den Zahn, dass die von dir genannte Schadenssumme irreal hoch ist, muss ich dir leider ziehen. Vor vielleicht 15 Jahren hat eine Autozeitung mal einen ganz interessanten Test gemacht. Dort wurden die Schäden begutachtet, die bei Parkrempler an mit lediglich 3-6 km/h entstehen können. Da entstanden Schäden bis zu 3500 €. Das ist also schon erschreckend.
Problem einen modernen Fahrzeugen ist, dass sich die Kunststoffstoßstangen beim Aufprall sehr leicht und deutlich eindrücken, sobald das Hindernis – in diesem Fall dein Motorrad – aber wieder entfernt ist, also wegrutscht, beulen die sich wieder aus und du siehst hauptsächlich eine kleine Macke, vielleicht einen Lackschaden oder eine winzige Delle. Darunter sind aber Prallpuffer, die Schaden nehmen und irgendwann auch Blech oder ein Träger, dann wird es richtig teuer. Womöglich hast du auch - nur ganz eben - die Kannte der Motorhaube erwischt, dann ist gleich eine komplett neue Haube mit Lackierung fällig. Auch sitzt vorne an der Kühler, womöglich auch ein Teil der Klimaanlage, die Teile sind auch schnell erwischt bei einem Frontalzusammenstoß und müssen nicht direkt undicht werden, so dass man sie an der Unfallstelle tropfen sieht, sind aber dennoch eingedrückt.
Die Kosten summieren sich schnell auf. Das Gottvertrauen in die Versicherungen, dass sie sich auf jeden Fall darum kümmern, wenn der aufgerufene Schaden zu hoch ist, das hier viele User haben, teile ich nicht. Das ist auch vom Engagement der Versicherungsmitarbeiter abhängig und oft haben die Versicherungen ja auch – abhängig vom womöglich vorliegenden Gutachten – auch nur eine eingeschränkte Vorstellung vom Schaden. Wenn du tatsächlich Zweifel an der Höhe des Schadens hast – seien sie nun berechtigt oder unberechtigt – kontaktiere deine Versicherung und womöglich darfst du ja das Gutachten des Schadens einsehen, um dir ein Bild davon zu machen. Aber wie ja schon gesagt wurde steigt die Prämie unabhängig von der Schadenshöhe.
T3Fahrer
Bei dem Schaden dem du beschrieben hast ist die Summe aber mal recht sportlich. Und dir steht es frei das gegnerische Gutachten zu beanstanden. Was aber letztlich völlig wurscht ist da du ja ohnehin keinen Cent bezahlst. Und deine Prozente steigen auch unabhängig der Schadenhöhe. Wenn dem anders wäre hätte ich mir bei meinem Unfall vor Jahren die Versicherung wohl nicht mehr leisten können.
Und abgesehen davon sind KfZ-Schäden heutzutage ruckzuck recht Teuer. Du siehst jetzt nur dieses Gitter und das verbogene Nummernschild. Ein Gutachter oder die Werkstatt sieht dieses Gitter in allen Einzelheiten. Das heißt vom reinen Bauteil an sich und jeder noch so kleinen dazugehörigen Schraube, Mutter, Stecker, Clip oder sonst was. Dann kommt dazu ob dieses Gitter noch lackiert werden muss oder eben nicht.
Dazu kommt dann die komplette Arbeitszeit - man spricht da von AW=Arbeitswerten - die es braucht um den Schaden wieder komplett Instandsetzen zu lassen. Diese AW werden in der Regel nach den Herstellervorgaben kalkuliert. Und da wird jeder Handgriff berücksichtigt. Das heißt das auf dem Kostenvoranschlag oder Gutachten nicht einmal nur der AW für alles steht, sondern je nach dem was wie gemacht wird. Bei den Ersatzteil Preisen und den AW Kosten kann man sich recht schnell vertun was deren Höhe betrifft. Das kann schnell mal richtig ins Geld gehen.
Wie schon erwähnt, du kannst das Gutachten von deiner Seite aus komplett anfechten. Oder aber du rufst bei der Versicherung an, beschreibst noch einmal ganz den Unfallhergang, und gibst ihr oder ihm dann das du die Höhe des Schadens bezweifelst.
Meine Frau hatte letztes Jahr auch einen Unfall. Ihr ist jemand hinten drauf gefahren. Augenscheinlich nicht war nicht viel passiert, da äußerlich nur die Heckstoßstange beschädigt war. Nach dem.hutachten kam raus : Totalschaden. Warum? Weil der halbe Kofferraum unten drunter zusammengedrückt würde.
Ich hatte vor einem Monat einen Motorradunfall. Ein SUV hat versucht mich in einer Kurve bei nasser Fahrbahn abzudrängen (einspurige Spur).
Schon damals hat man dir hier versucht, nahezubringen, dass der Fahrer des SUV dich nur nach deiner subjektiven Meinung und Wahrnehmung bedrängt hat, dies aber für den Unfallhergang völlig irrelevant war. Zwischen dir und dem flüchtigen Fahrer kam es zu keiner Kollision, stattdessen bist du aufgrund überhöhter Geschwindigkeit ins Schleudern geraten und gestürzt.
Heute habe ich die Information meiner Versicherung (Haftpflicht) bekommen, dass dem Geschädigten eine Schadensregulierung in Höhe von 4.120€ erlassen wurde,
Normal.
obwohl meine Versicherung kein einziges mal Kontakt zu mir oder zu meiner Mutter aufgenommen hat.
Das ist auch gar nicht erforderlich. Dafür ist die Versicherung ja da.
Das eigentliche Ding ist aber, dass der Schaden NIEMALS, nicht einmal annähernd, einen Wert von über 4.120€ hat
Du bist KFZ-Mechaniker? Eben. NB.: Zu dem reinen Schadensbehebungskosten kommen auch Kosten für Ersatzfahrzeug etc. hinzu.
Somit wird ja außerdem auch meine SF Klasse erhöt und müsste bzw. muss einen Beitrag von 130% bezahlen!!!!!
Das ist völlig unabhängig von der Schadenshöhe. Die Höherstufung wäre auch fällg, betrüge der Schaden nur € 412.--
Das Kühlergitter (Plastik) war an einer stelle gebrochen und das Nummernschild war etwas eingedellt.
Wenn der Kühlergrill gebrochen war, wird die gesamte Plastikschürze des Fahrzeugs in einem Stück ausgetauscht, weil dadurch auch die Kunststoffhalterungen der Schürze hinüber sind. Und das Ganze mit Lackieren, Ersatzfahrzeug, ggfs. Gutachterkosten etc., das ist mit € 4.120.-- ausgesprochen billig. Zum Vergleich: Bei einem BMW 2er kostet schon der Scheinwerfer alleine € 2.600.-- - ohne Arbeitszeit.
Ich sehe es nicht ein, 850€im Jahr für mein Motorrad mit 15 PS zu bezahlen, für welches ich gerade mal 1.100€ bezahlt habe?!?!
Tja, dann melde es eben ab, wenn du es dir nicht leisten kannst. Denn genau darauf läuft es hinaus. Die Kosten des Erwerbs eines Fahrzeugs sind das Eine - der Betrieb das andere.
Wenn der Kühlergrill gebrochen war, wird die gesamte Plastikschürze des Fahrzeugs in einem Stück ausgetauscht, weil dadurch auch die Kunststoffhalterungen der Schürze hinüber sind. Und das Ganze mit Lackieren, Ersatzfahrzeug, ggfs. Gutachterkosten etc., das ist mit € 4.120.-- ausgesprochen billig. Zum Vergleich: Bei einem BMW 2er kostet schon der Scheinwerfer alleine € 2.600.-- - ohne Arbeitszeit.
Das Kühlergitter ist als Einzelteil verbaut, hatte ein paar abgebrochene streben in der Mitte und diesen kann man Original vom Renault Ersatzhändler für das Modell für ca. 120€ neu kaufen... Lackiert ist es nicht.
Schon damals hat man dir hier versucht, nahezubringen, dass der Fahrer des SUV dich nur nach deiner subjektiven Meinung und Wahrnehmung bedrängt hat, dies aber für den Unfallhergang völlig irrelevant war. Zwischen dir und dem flüchtigen Fahrer kam es zu keiner Kollision, stattdessen bist du aufgrund überhöhter Geschwindigkeit ins Schleudern geraten und gestürzt.
Als ich Anzeige gegen Unbekannt erstatten wollte haben die Beamten die schuld des SUV's gesehen und nicht verneint. Da es aber zu nichts geführt hätte, da ich das Nummernschild nicht sehen konnte habe ich von einer Anzeige abgesehen
Tja, dann melde es eben ab, wenn du es dir nicht leisten kannst. Denn genau darauf läuft es hinaus. Die Kosten des Erwerbs eines Fahrzeugs sind das Eine - der Betrieb das andere.
Mein Bruder ist 22, hat einen A2 Führerschein kürzer als ich meinen A1 und muss für seine Maschine 250€ Versicherung im Monat bezahlen.
Ich bin 16, hab nen A1 und nur weil "der 16 Jährige" ja so dumm und unfähig ist ein Kfz zu führen, muss er dann erstmal schön 650€ (jetzt 850€) Versicherung im Jahr bezahlen.
Versetze dich doch mal in meine Situation anstatt alles so zu sehen, als hätte ich keine Einsicht oder würde alles nicht verstehen.
Soll nicht böse klingen, aber das ist genau wie wenn du dir ein Auto für 50.000€ kaufst und dafür 40.000€ für die Versicherung im Jahr bezahlen musst.
Das Kühlergitter ist als Einzelteil verbaut, hatte ein paar abgebrochene streben in der Mitte und diesen kann man Original vom Renault Ersatzhändler für das Modell für ca. 120€ neu kaufen... Lackiert ist es nicht.
Nochmal für dich zum Nachlesen:
"Wenn der Kühlergrill gebrochen war, wird die gesamte Plastikschürze des Fahrzeugs in einem Stück ausgetauscht, weil dadurch auch die Kunststoffhalterungen der Schürze hinüber sind. Und das Ganze mit Lackieren, Ersatzfahrzeug, ggfs. Gutachterkosten etc., das ist mit € 4.120.-- ausgesprochen billig."
Verstehst du es jetzt? Hier wird nicht einfach nur der Kühlergrill ausgetauscht. Das ist ein Dienstfahrzeug der Post, da wird nicht rumgefrickelt, sondern pauschal die Schürze getauscht, um zu vermeiden, dass in x Jahren beim nächsten Schaden oder Problem gestritten wird, ob das nun alte oder neue Schäden sind, und wer dafür haften muss.
Als ich Anzeige gegen Unbekannt erstatten wollte haben die Beamten die schuld des SUV's gesehen und nicht verneint.
Die Meinung der Polizei ist bei Schuldfragen nur dummerweise völlig irrelevant. Das entscheiden die Versicherungen untereinander, und wenn es keine Einigung gibt, ein Richter.
Versetze dich doch mal in meine Situation
Das kann ich, nur ist hier schlicht nichts anderes zu empfehlen. Ist ja bei KFZ-Versicherungen auch nicht anders; wer als Anfänger mit SF0 beginnt, zahlt locker mal auf die Schnelle € 1.500.--/p.a. für die HP.
Nochmal für dich zum Nachlesen:
"Wenn der Kühlergrill gebrochen war, wird die gesamte Plastikschürze des Fahrzeugs in einem Stück ausgetauscht, weil dadurch auch die Kunststoffhalterungen der Schürze hinüber sind. Und das Ganze mit Lackieren, Ersatzfahrzeug, ggfs. Gutachterkosten etc., das ist mit € 4.120.-- ausgesprochen billig."
Verstehst du es jetzt? Hier wird nicht einfach nur der Kühlergrill ausgetauscht. Das ist ein Dienstfahrzeug der Post, da wird nicht rumgefrickelt, sondern pauschal die Schürze getauscht, um zu vermeiden, dass in x Jahren beim nächsten Schaden oder Problem gestritten wird, ob das nun alte oder neue Schäden sind, und wer dafür haften muss.
Das meine ich ja. Das Bauteil ist einzeln auswechselbar. Nicht alle Autos sind gleich. Die Kunststoffhalterungen waren nicht defekt da 1.: Das Gitter nur an einer Stelle (am Rand) gebrochen war, und 2.: Das Gitter noch fest verbaut und nicht lose war oder gewackelt hat. Und auch wenn sich die Post gerne eine neue Frontschürze gewünscht hätte, wird NORMALERWEISE bei einem Gutachten nur das berechnet, was tatsächlich defekt ist. Ich meine wenn deine Türklinke ausgerissen ist tauscht man ja nicht gleich die ganze Tür mit aus... Klar ist das ein anderes Bauteil, vom Prinzip aber ähnlich. Ich gehe aber mal davon aus, dass der Gutachter nicht nur EINEN Wunsch von der Post erfüllt hat...
Mein Bruder ist 22, hat einen A2 Führerschein kürzer als ich meinen A1 und muss für seine Maschine 250€ Versicherung im Monat bezahlen.
Ich bin 16, hab nen A1 und nur weil "der 16 Jährige" ja so dumm und unfähig ist ein Kfz zu führen, muss er dann erstmal schön 650€ (jetzt 850€) Versicherung im Jahr bezahlen.
Brüderchen zahlt damit 3000€ pro Jahr, deine ist wesentlich günstiger; Brüderchen hat anscheindend paaar Unfälle gehabt ....
Das kann ich verstehen. Jedoch glaube ich, dass da bei dem Gutachten nicht alles mit rechten Dingen verlaufen ist... Wie gesagt, mein Motorrad ist mit dem Nummernschild und ca. 10KMh un das auto gerutscht... Ich meine, alleine vom Aufprall schaden her war ja auch nur mein Nummernschild verbogen.