Spenden für Afrika - Wo am besten? Und: Ist das Spendengeld von den Steuern absetzbar?

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Hallo, natürlich sollte man VORHER ganz genau hinschauen, über welche Organisation spendet. Große Org. sind meist mit dem DZI-Spendensiegel ausgestattet, was gewährleistet, dass alles genau geprüft wird. Aber kleinere Organisationen können sich das Spendensiegel meist nicht leisten, weil die Kosten dafür in keinem Verhältnis zum Spendenaufkommen steht, Ich bin z.B. Patin bei www.hilfswaise.de, die Vereinsvorsitzende Erdmute Krafft (ehem. Krankenhausseelsorgerin) sagte, von den Kosten für das Siegel kann ein Waisenkind in Äthiopien 6 Jahre leben und zur Schule gehen. Bei den kleinen Vereinen wird Transparenz und Glaubwürdigkeit geschaffen durch Veröffentlichung der Bilanzen, durch Auflistung der konkreten Projekte und Zahlen, die umgesetzt wurden und durch einen persönlichen Ansprechpartner des Vereins, der alle aufkommenden Fragen beantwortet. HilfsWaise unterstützt 3 Waisenhäuser in Äthiopien; es werden Patenschaften für die Waisenkinder vermittelt und Schulen, Wohn- und Schlafraum sowie sanitären Anlagen von den Spenden gebaut. Ganz wichtig: die Spenden kommen zu 100% bei den Waisenkindern an, die Verwaltungskosten werden von den Mitgliedern getragen; Frau Krafft fliegt jedes Jahr auf eigene Kosten nach Äthiopien, um die "zweckgebundenen" Spenden zu überbringen, zu schauen, ob wirklich das alles durchgeführt wurde, was abgesprochen war und sich wirklich die Lebensbedingungen der Waisenkinder dadurch verbessert haben. 2 Waisenhäuser sind christlich-orthodoxe Kloster gebunden, die Nonnen kümmern sich wirklich sehr liebe- und aufopferungsvoll um die Kinder. Du kannst auf der Webseite von HilfsWaise alles genau verfolgen, durch Berichte der Nonnen, der Verantwortlichen vor Ort, durch Reiseberichte von Frau Krafft und durch viele Fotos aus Äthiopien. Jede Spende hilft, weitere Kinder von der Straße zu holen, weil dann weitere Wohn-, Schlaf- und Schulräume gebaut werden können, um die Kinder unterzubringen. Auch die Kinder aus den umliegenden Ortschaften nutzen die Klosterschulen und Kindergarten. Es ist somit Entwicklungshilfe für ein ganzes Gebiet. Und Bildung und Schulen sind fast das Wichtigste für eine bessere Zukunft in Afrika. Jetzt ist es hier viel geworden, aber ich finde, es ist einfach, zu sagen, ja kommt ja alles nicht an etc. ; man sollte sich schon die Mühe machen genau hinzusehen und wenn man anderen gar nicht vertraut, selbst ein Hilfsprojekt zu starten. Dann kann man ja zeigen, dass man selbst alles besser macht. In Äthiopien gibt es kaum Hilfe staatlicherseits für die Waisenkinder, deshalb ist die Hilfe von aussen so wichtig. Ich vertraue zu 100% HilfsWaise und hoffe, dass unsere "Unterstützerfamilie" immer größer wird, im Sinne unserer Waisenkinder, die unsere Hilfe dringend brauchen. Alles Liebe Ines

Die Bemerkungen über die engagierte Hilfe kleiner Vereine und die Erklärungen zu den Gründen, weshalb das DZI-Siegel fehlt, kann ich nur unterstreichen!

Noch ein Nachtrag zum DZI-Spendensiegel, das Siegel bescheinigt den Hilfsorganisationen unter anderem, dass ihre Verwaltungskosten unter 20% liegen, bei den meisten großen Hilfsorganisationen liegen die Verwaltungskosten bei ca. 10 - 15 %, da ein größeres Spendenaufkommen natürlich auch mehr Verwaltung erfordert. Im Vergleich: Bei HilfsWaise (ohne DZI-Spendensiegel) gehen 100% der Spenden an die Waisenkinder, bei einer größeren somit "nur" 85 bis 90% der Spende..Ich will nur damit sagen, dass das Spendensiegel nicht heisst, dass bei diesen Organisationen mehr von Ihren Spenden ankommt. Kleinere Vereine arbeiten hauptsächlich ehrenamtlich und tragen oft auch noch die Verwaltungskosten selbst. Deshalb: Schauen Sie sich vorher die Bilanzen an, lassen Sie sich die prozentualen Verwaltungskosten nennen etc., dann sind Sie auf der sicheren Seite und wissen genau, wieviel von Ihrer Spende wirklich ankommt, unabhängig vom Spendensiegel. Herzliche Grüße Ines

Also ich bin durch eine Reportage im SWR (drittes Programm in Baden-Württemberg) auf eine kleine, familiäre "Organisation" aufmerksam geworden. Es handelt sich um eine Familie, deren Sohn vor ein paar Jahren nach Tansania aufbrach, um dort ein Kinderheim zu gründen. Es ist eine recht persönliche Angelegenheit, dort zu spenden. Seine Mutter regelt dies alles in Deutschland und hat mich damals persönlich angerufen und sich bei mir im Namen aller bedankt. Es gibt leider zu wenig solcher Menschen bzw. Organisationen, deswegen ist die Presse wohl auch schon mehrfach auf ihn aufmerksam geworden. Er hat eine recht informative Homepage, worüber man Informationen bekommt, wo das Geld eingesetzt wird. Und da Idee, nicht einfach nur Geld zu spenden, sondern auf einem Geschenketisch herauszusuchen, was die Kinder so am dringendsten brauchen, find ich ziemlich gelungen. Man spendet also nicht einfach nur Geld, sondern kann direkt mitentscheiden, für das dieses dann eingesetzt wird.

Hallo flb89,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Meine Endrücke in Afrika waren auch so, dass ich unbedingt, als ich wieder zurck in Deutschland war, etwas tun wollte, um Kinder dort zu unterstützen. Ich kann auch die Vorurteile nicht teilen, dass Geld nicht richtig ankommt. Das mag bei manchen Organisationen ja so sein, aber dort, wo ich mich engagiere, kann ich die Hand ins Feuer legen, dass das weiter geleitete Geld bei Spenden zu 100% und bei Patenschaften zu 98-100% ankommt (manchmal wird ein Verwaltungskostenanteil fällig, um z. B. die Korrespondenz mit den Paten zu führen und Briefe und Zeugnisse der Kinder an die Paten weiter zu leiten). Der Verein, den ich Dir ans Herz legen kann, heißt "Bulungi - Hilfe für Kinder in Uganda e. V." (www.bulungi.de) und wird von einem deutsch-schweizer Team geleitet, die mit zwei ugandischen NGOs zusammen arbeiten. Diese leisten Unterstützung für AIDS Waisen und Kinder aus zerrütteten oder sehr armen Familien. Außerdem gibt es in einem Projekt eine eigene Grundschule und im anderen werden verschiedene Womens Groups geleitet, wo Frauen lernen, wie sie sich selbst finanzieren und mit kleinen, Einkommen schaffenden Projekten selbstständig machen können. Wenn Dich eine solche Art der Hilfe interessiert, wende Dich dorh über die Internetseite einfach an das Team. Nicht alle Projekte, die man unterstützen kann, sind auch auf der Seite ausgewiesen. Einfach nachfragen.

Ich habe das Spenden eingestellt, ist zwar bitter - aber es geschieht oftmals einfach zuviel Mißbrauch mit den Spendengeldern. Was da allein für ein riesen Anteil für die Verwaltungsapparatschiks draufgeht - das wenigste komtm bei den Bedürftigen an und selbst dort wird von den Polit- und Parteibonzen noch ein gehöriger teil abgezwackt. Viele afrikanische STaatschefs sind stinkreich, weil sie sich an den Spenden und Spendengeldern schadlos halten. Es gibt Länder, die auch die Lebensmittelspenden konfiszieren und weiterverkaufen. Und was gerade Afrika angeht. Dort können doch zur Abwechslung mal die neuen Kolonialherrscher - China - spenden - die haben Geld im Überfluss und beuten das land noch mehr als als es die Europäer jemals taten - und die Politik verschließt die Augen. wenn du dennoch spenden willst. ´Das Rote Kreuz ist eine weltweit mächtige und einflussreiche Organisation.

Steuerlich absetzbar ist Deine Spende nur, wenn die Organisation den Gemeinnützigkeitsstatus in Deutschland hat. Dann kann sie Dir auch eine Spendenbescheinigung ausstellen. Möglichkeiten gibt es da viele. Die meisten Hilfsorganisationen haben auch Afrikanische Projekte in ihrem Programm.

Was ich ein etwas andere und sehr gute Art zu helfen finde, ist über http://www.kiva.org Da spendet man Geld, beispielsweise 100 Dollar, und sucht sich aus, welches Projekt man fördern will, verleiht das Geld aber nur zinslos und kann nach Ablaufdatum neue Empfänger festlegen. Immer für jeweils 25 Dollar. Hilfe zur Selbsthilfe.