wieso darf man eigentlich Spenden von der Steuer absetzen?

9 Antworten

Du weisst, was "absetzen" bedeutet?

Wenn du 2000 € brutto verdienst und 100 € spendest, dann musst du nur noch von 1900 € deiner Steuern zahlen.

Bei einem fiktiven Einkommenssteuersatz von 10 % würdest du also ohne Spende 200 Euro Steuern zahlen. Mit Spende nur 190 Euro. Mit der Spende würdest du also 10 € weniger Steuern zahlen.

Das Ganze wird damit begründet, dass eine Spende einem spendenfähigen Verein zugute kommt. Spendenfähigen Vereine arbeiten nicht gewinnorientiert sondern mehr oder weniger für die Allgemeinheit.

Meandor hat ja schon drauf hingewiesen, dass Spenden für den Notre-Dame gar nicht absetzbar wären. Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht auch bei uns als gemeinnützig anerkannte Organisationen gibt, über die man dafür spenden kann.

Auch ich bin der Meinung, dass in diesem Fall eine steuerliche Förderung nicht sinnvoll ist. Der Dom gehört dem Erzbistum Paris, für das ich leider keinen Euro übrig habe. Auch als damals die Dresdner Frauenkirche in einem Kraftakt wiederaufgebaut wurde, habe ich die Frage nach Sondermarken auf der Post immer verneint.

Es ist aber ganz klar, dass die Steuergesetzgebung auf demokratischem Weg zustande gekommen ist. Da sind Dinge enthalten hinter denen ich stehen kann, und andere gehen mir gegen den Strich. Wenn man kein Rebell ist dann wird man das so akzeptieren müssen.

Notre damm ist in Frankreich, da hinterfragt man gerade die Regeln.

Bei uns darf man nur einen Teil des Gehalts spenden und nur Gemeinnützig. Und "absetzen" bedeutet nicht wirklich das man das Geld zurückbekommt, man reduziert nur die Steuerlast

"absetzen" "Abschreiben" "von der Steuer zurückbekommen" scheinen bei allen Neid auszulösen, obwohl kaum einer versteht wie das geht

50000 Euro verdienen = 8982 Steuern
50000 Euro verdienen - 5000 Spenden = 7518 Spenden

man spart also 1464 Euro, den Rest spendet man tatsächlich selber

Steuerlich absetzbar sind Spenden an gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Organisationen; auch Spenden an Parteien oder Wählervereinigungen sind grundsätzlich absetzbar (sogar begünstigt).

Diese Körperschaften erfüllen Aufgaben, die grundsätzlich der Allgemeinheit zu Gute kommen - da diese Körperschaften aber i. d. R. nicht voll finanziert sind, möchte der Gesetzgeber die Organisationen zusätzlich fördern und gibt den Spendern die Möglichkeit ihre Spenden von der Steuer abzusetzen.

Es ist aber keine Pflicht, die Spende auch bei der Steuer anzugeben - ich sehe das im Grunde wie Du, daß es unredlich ist, sich einen Teil der Spende zu Lasten anderer Steuerzahler wieder zurückzuholen.

Ich spende jährlich ca. insgesamt 1.000 € verteilt auf verschiedene Organisationen - ich setze die Spenden generell nicht von der Steuer ab - eine Spende ist aus meiner Sicht eine freiwillige Gabe und es soll auch ein gewisses "Opfer" darstellen.

Würde man aber andererseits die Spendenabzugsmöglichkeit generell abschaffen, könnte ein Großteil der Organisationen die für die Allgmeinheit wertvolle Arbeit nicht mehr erfüllen.

Deshalb sollte jeder für sich entscheiden, ob er die Spenden von der Steuer absetzen möchte oder nicht.

Nicht jede Spende kann man von der Steuer absetzen. Dazu müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden, was den Empfänger angeht.

Ganz grundlegend muss der Empfänger einen gemeinnützigen Zweck erfüllen, also der Allgemeinheit dienen. Meist durch Förderung von Kultur, Sport, Umweltschutz oder ähnlichem. Also eine Aufgabe, die sonst durchaus der Staat übernehmen würde. Wenn diese Aufgaben durch Spenden übernommen werden, spart der Staat dadurch sogar Geld, denn er muss nur die Steuerersparnis zahlen, nicht die gesamte Aufwendung.

Im Übrigen gibt es (zumindest in Deutschland) auch eine Höchstgrenze, was jemand als Spenden von der Steuer absetzen kann.