Sparbuch für Finanzamt einsehbar? Freistellungsauftrag?

3 Antworten

Hört sich echt paranoid an, das Finanzamt interessiert sich für Geldwäsche und vielfache Geldbewegungen über 10 000 werden deshalb ggf. näher angeschaut.

Und du hast einen Freibetrag von 801 Euro pro Jahr bei den Zinsen. Was denkst du denn bitte, was ein Konto mit 150 Euro für Zinsen bringen kann, insbesondere beim heutigen Zinssatz? Du gehst einfach zur Bank, löst es auf und gut.

Mit dem Freistellungsauftrag, frag halt nach, ob die deine SteuerID bereits haben, ich denke aber schon, sonst hätten die sich sicher mal gemeldet und nachgefragt, schon allein wegen des Girokontos.

Wenn bei der Abrechnung 0 steht, dann hast du halt 0 Zinsen erhalten, beim Girokonto gibt es eh kaum mehr was. Ohne Freistellungsauftrag würden die von den Zinsen die Steuer ans Finanzamt abführen jedes Jahr, falls es überhaupt Zinsen gibt. Siehst du dann ja im Sparbuch.

Hat man einen Freistellungsauftrag, dann wird erst über 801 Euro an Zinsen Steuern abgeführt. Da musst du aber schon einige Tausender dort liegen haben an Geld.

Für deine 150 Euro interessiert sich echt niemand, schon gar nicht das Finanzamt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn du Zinsen bekommst, und dafür kein Freistellungsauftrag vorliegt, der diese abdeckt, dann führt die Bank die Steuern automatisch ab. Willst du diese dann wieder haben, weil du unter der Freigrenze liegst, musst du eine Steuererklärung machen.

Auf Girokonten gibt es eigentlich keine Zinsen mehr, zumindest bei der Sparkasse,. wahrscheinlich bei allen Banken.

Lolla94 
Fragesteller
 31.08.2020, 21:05

Danke! Führt die Bank auch Steuern ab, wenn die Zinsen nur bei ein paar Euro oder Cents im Jahr liegen?

Sowohl auf Sparbücher als auch auf Girokonten gibt es keine nennenswerten Zinsen mehr, insofern erübrigt sich die Frage.

Eine Vermögenssteuer gibt es in Deutschland zZt nicht.

Heißt: Wenn du nur "Geld rumliegen hast", fällt darauf keine Steuer an.

PS: Nein, das Finanzamt kann von sich aus nicht auf Konten schauen. Banken melden aber verdächtige Kontobewegungen ans Finanzamt. Ab einer gewissen Größenordnung.

Bei 150€, die seit Jahren rumliegen, handelt es sich aber weder um eine "Kontobewegung", noch um eine verdächtige.

Insofern keine Sorge 😃

Lolla94 
Fragesteller
 31.08.2020, 22:37

Danke! Die letzte Kontobewegung hatte ich ja 2015, wenn ich also jetzt die 150€ abhebe, werden dann die Zinsen nachgetragen und ans Finanzamt gemeldet? Oder kriegen die davon gar nichts mit?

Schnarchnix  31.08.2020, 22:42
@Lolla94

Zinsen wurden jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich direkt dem Sparbuch gutgeschrieben. Als es noch welche gab. Bei 150 Euro dürfte sich das im einstelligen Bereich bewegt haben. Das lag weit unter dem Freibetrag, da ist nichts zu "versteuern".

Wie gesagt: Heutzutage gibt es wahrscheinlich gar keine Zinsen mehr aufs Sparbuch. Allenfalls 0,01 % (oder in der Art). Da stellt sich die Frage nicht mehr.

Der Sparkasse würde ich eher zutrauen, fürs Auflösen des Sparbuchs noch eine Bearbeitungsgebühr von 10 Euro zu nehmen.

PatrickLassan  01.09.2020, 07:26
Banken melden aber verdächtige Kontobewegungen ans Finanzamt.

Meldungen nach dem Geldwäschegesetz gehen nicht ans Finanzamt, sondern an eine Abteilung beim Zoll.