Sind Immobilienmakler reich?

7 Antworten

Bei Vermittlung eines Kaufvertrages einer Immo nehmen Makler im Schnitt 5 - 8 % des Kaufpreises.

Das klingt erst mal viel. Allerdings Hat ein Makler mit Sicherheit nicht jeden Monat so einen profitablen Abschluß.

Oft muß er sich monatelang mit Kleinkram, wie z. B. Mietverträgen, über Wasser halten.

er müsste also nur 5 Häuser im Jahr verkaufen damit er 90.000€ im Jahr verdient 

Davon müßte er aber auch sämtliche Kosten bestreiten. Die Einkommenssteuer die er dafür berappen muß ist auch nicht zu unterschätzen

Einnahmen sind nicht i. d. R. nicht das was am Ende tatsächlich zur Verfügung hat.

lesterb42  06.11.2016, 08:11

Die Einkommensteuern werden völlig überbewertet und fällt  auch nur an, wenn Gewinne entstehen.

Colombo1999  06.11.2016, 08:43
@lesterb42

Möchtest Du längere Zeit ohne Gewinn arbeiten? So ganz von Luft unf Liebe?

Ach, übrigens: bei zu langer Liebhaberei zweifelt das Finanzamt die Gewinnerzielungsabsicht an und dann ist Deine Unternehmensgrundlage fragwürdig und dann ist es vielleicht aus mit der Liebhaberei.

oldtimer4711  25.11.2018, 22:41
@lesterb42

Problem sind die hohen Sozialabgaben und Benzin, Krankenkassenbeiträge 850 Euro. sind 30.000 Euro weg für Versicherung und Benzin im Jahr.

Du bist irgendwie völlig weltfremd. Einnahmen sind doch niemals netto , sondern brutto. User Colombo1999 hat es richtig geschrieben, es gibt unzählige Kosten die davon zu bezahlen sind und der Durchschnittsmakler verkauft eben nicht jeden Monat ein Haus dieser Größenordnung. Die Provisionen sind auch regional unterschiedlich. In meiner Region bekommt ein Makler im Idealfall 4,76 % vom Käufer .... und 4,76 % vom Verkäufer ;-), also sogar mehr als das was du annimmst. Aber trotzdem stehen den Einnahmen auch enorme Kosten gegenüber. Da bist du nicht alleine, wenn auf Makler geschimpft wird wird das gerne übersehen und dieser nur als unnützer Kostenpunkt und Abzocker angesehen. Deine Aussage "obwohl man nichtmal eine Ausbildung/ guten Schulabschluss braucht" zeigt nochmals auf wie weit weg vom Thema du bist. Wieviele Makler kennst du denn die ohne Ausbildung etc. arbeiten?! Genau, keinen einzigen ... sonst hättest du ja hier nicht gefragt. Die vorhergehende Aufzählung betraf vorwiegend die Selbständigen, ist man als angestellter Makler tätig, sieht die Rechnung anders aus. Dann hat man oftmals ein geringes Fixum und im Erfolgsfall eine Beteiligung an der Provision. Bekommt er z.B. 20 % bei einer Provision von 20.000 €, dann bekommt er 4.000 €. Da freut sich das Finanzamt und nimmt gleichmal die Hälfte weg, bleiben 2.000 € zzgl. Fixum. Aber klar ist, es gibt auch reiche Makler. Wer in entsprechenden Gegenden mit "vielen" Villen arbeitet hat durch die Größe des Objektes sehr gute Verdienstmöglichkeiten .... aber auch nur dann wenn er sorgfältig arbeitet.

lesterb42  06.11.2016, 08:12

Hälfte an das Finanzamt ist stark übertrieben.

sieh mal hier:

https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/ekst.jsp

Colombo1999  06.11.2016, 08:32
@lesterb42

Hälfte an das Finanzamt hat AchIchBins nicht gesagt, sondern er meinte: Hälfte abziehen für ALLE augelisteten Kosten.

Trotzdem darf ich Dich korrigieren. Wenn Du von 200.000 € Provisionsumsatz 19% USt. abziehst und Dir dann nach Abzug aller weiteren Kosten z. B. 100.000 € Gewinn bleiben, dann bist Du beim Höchststeuersatz und zahlst in einem Rutsch 42 % ans Finanzamt. Und noch einige Tausend Gewerbesteuer. - Summa summarum mehr als 50%.

Da kommt Freude auf. Insbesondere wenn Du Deine 200.000 € mit einer 7-Tage-Woche erwirtschaftest! Da kann man nur zusehen, dass man noch ein paar steuermindernde Käufe tätigt oder Vorauszahlungen oder Sondertilgungen leistet.

AchIchBins  08.11.2016, 19:14
@lesterb42

@ lesterb42 ... "Die Hälfte" war mehr überschlägig formuliert. Natürlich hat man in der Zeit der Vermittlung ja auch laufende Kosten die man dem Umsatz entgegen rechnen könnte, aber ich wollte jetzt nicht eine Rechnung aufmachen mit der Genauigkeit auf die zweite Kommastelle ;-) .... ob 30, 40 oder 50 %, viel ist es definitiv.

oldtimer4711  25.11.2018, 22:47
@lesterb42

Zuerst kommt die Versicherung und nehmen das meiste weg.

oldtimer4711  25.11.2018, 22:46

Finanzamt nimmt nicht gleich die Hälfte weg. Zuerst kommt die Versicherung die nehmen das meiste weg und dann kommt das Finanzamt.

Wenn er selbstständig ist, dann ja. Arbeitet er aber in einem Unternehmen, bekommt er nur einen geringeren Anteil.

jonsnow24 
Fragesteller
 03.11.2016, 10:49

aber würde er bei Engel & Völkers arbeiten bekommt er eine Provision von 3,57% damit kann man ja auch bei hochpreisigen Immobilien ordentlich Geld machen...

wurzlsepp668  03.11.2016, 10:54
@jonsnow24

ähm, die 3,57% ist die Provision, die die FIRMA bekommt ......

glaubst du allen Ernstes, es entstehen keine Kosten?

libellenfee18  03.11.2016, 10:54
@jonsnow24

Stimmt, aber ob sie damit reich werden? Dazu müssten es gute Markler sein und abgesehen davon, der Gewinn wird ja auch besteuert.

libellenfee18  03.11.2016, 10:56
@libellenfee18

Und die Provision gilt ja nicht für den Markler, sondern für die Firma.

Colombo1999  03.11.2016, 11:33
@libellenfee18

Bei E & V bekommst er dann vielleicht 20% der Provision ... äääh, die armen Schuhe, die er sich ablaufen muss, um Geld zu verdienen ... Mein Beileid!

AchIchBins  06.11.2016, 03:03
@libellenfee18

Makler kommt von makeln und schreibt sich daher ohne "r" !!!

oldtimer4711  25.11.2018, 22:50
@jonsnow24

Das ist überhaupt garnichts. Du bezahlst im Jahr ungefähr 30.000 Euro an Versicherung und Benzin. Und auf 90.000 Euro kommst du schon mal nicht.

Ohje, ohje vergiss es. Du bezahlst Krankenversicherung um die 10.000€ im Jahr, dann Auto und Sprit und Rentenversicherung. Wenn er die Hälfte hat und davon ziehst du die Versicherungsbeiträge ab, bleiben noch 25.000 Euro im Jahr oder 2000Euro Brutto und da musst du noch Gewerbesteuer bezahlen, bist bei 20.000 Euro und davon nochmals Steuer bist bei 15.000/12 = 1250 Euro.

Der muss aufpassen dass es nicht zum Sozialamt muss. Du hast wohl Vorstellungen.

Erstmal muss der Makler einen Kunden gewinnen, der ein Haus im Wert von 500.000 € oder mehr verkaufen möchte. Das ist aber nicht so einfach, den Makler gibt es viele und ohne die nötigen Beziehungen bzw. den entsprechenden Ruf, ist es fast unmöglich hochpreisige Immobilien zu bekommen. 

Außerdem darfst du den Einfluss der Digitalisierung und den Ruf, den die Maklerbranche generell genießt, nicht vergessen. Viele potentielle Verkäufer oder Vermieter stellen ihre Immobilie heutzutage lieber selber online, als dass sie einen Makler beauftragen. Denn "das bisschen Tür aufschließen" bekommen sie auch noch selber hin. Dass ein guter Makler natürlich noch viel mehr tut, als nur die Tür aufzuschließen, sehen die meisten nicht.

Zweitens bekommt der Makler zwar eine Provision (je nach Gebiet zwischen 3,57% und 8,33%), davon muss er dann aber noch die Miete für sein Büro, Steuern, Gebühren für Anzeigen und Werbemittel, etc. bezahlen. Von den 17.850 € aus deinem Beispiel bleiben am Ende dann vielleicht die Hälfte übrig. Kann auch weniger sein.

Drittens gilt das oben genannte Beispiel nur für selbstständige Makler. Wenn du zum Beispiel bei Engel & Völkers angestellt bist, bekommst du nicht die komplette Provision sondern höchsten einen Anteil davon. 

Bei vielen Immobilienmaklern besteht die Möglichkeit ein Praktikum zu machen. Und das würde ich dir auch dringend raten! Zurzeit scheinst du nämlich noch eine leicht rosarote Brille, was diesen Beruf betrifft, aufzuhaben. Und die wirst du nur los, wenn du dir direkt vor Ort selbst ein realistisches Bild machst. 

oldtimer4711  25.11.2018, 22:44

Das wichtigste hast du vergessen. Versicherungsbeiträge und Benzin. steuer ist das kleinste Problem aber Versicherung ist das größte Problem. Man bezahlt das doppelte als wenn man fest angestellt ist. Steuer bezahlt jeder.