Putzfrau arbeitet schwarz - wo kann ich das melden - aussichten?

11 Antworten

du kannst deine beobachtungen sachlich und unter angabe deiner persönlichen daten überall melden.. also auch bei polizei und zoll.

Hey, und Du nennst Dich selber "Schwarzkopie", ja ? :-))

Geht es dir um Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen - oder um geeignete Möglichkeiten deine Nachbarin in Schwierigkeiten zu bringen?

Schwarzarbeit ist illegal und verursacht jährlich volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe!

Vor diesem Hintergrund ist dein Vorhaben einen Fall von Schwarzarbeit anzuzeigen sicher nicht zu beanstanden.

Allerdings frage ich mich auch ob und woher du so genau Bescheid weißt?

Du schreibst: .....dass bei meiner Nachbarin eine Putzfrau "schwarz" arbeitet?

Im Gegensatz zu einem begründeten Anfangsverdacht, handelt es sich bei deiner Behauptung um eine erwiesene Ordungswidrigkeit oder sogar um eine Straftat.

Ein inniges Nachbarschaftsverhältnis setze ich hier einfach mal nicht voraus. Deshalb fällt es mir schwer anzunehmen, dass dir deine Nachbarin erzählt hat, dass Sie bewusst die Schwarzarbeit fördert.

Weshalb hältst du es nicht für möglich, dass die "Putzperle" ihren Job ordnungsgemäß angemeldet hat oder evtl. über eine Agentur tätig ist?

Du wirst sicher wissen wann die Frau das Haus betritt und wie lange es dauert, bis sie wieder heraus kommt. Aber bist du auch dabei wenn die Vergütung bezahlt wird?

Geht es dir tatsächlich um Verbrechensbekämpfung oder um einen privaten Kleinkrieg unter Nachbarn, dem ggf. auch "Putzfrauen" zum Opfer fallen, wenn es der eigenen Sache dient?

Um Missverständnissen vorzubeugen. Es geht überhaupt nicht darum Schwarzarbeit zu tolerieren. Aber es geht ganz bestimmt darum, menschlich zu bleiben und vor allem sich zu überlegen, wem welcher Schaden entsteht.

Es gibt z.B. Menschen, die sich schämen zum Amt zu gehen und Sozialleistungen zu beantragen. Die sich selbst helfen und teilweise für unter 5,- EUR malochen und nicht selten auch noch um diesen Hungerlohn gebracht werden.

Ist es gerecht solche Menschen dafür zu bestrafen, weil sie bei anderen den Dreck weg machen?

Du müsstest auch jeden Rentner wegen Schwarzarbeit anzeigen, der sich ein paar Euro fürs Rasenmähen verdient und aufstockende Sozialhilfe bekommt, weil die Rente das Existenzminimum nicht abdeckt.

Vor allem aber müsste man sich wahrscheinlich auch selbst einige Male im Leben anzeigen, weil man Leistungen in Anspruch genommen hat, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen haben.

Da ist der Arbeitskollege der einen günstigen Maler kennt oder der Bekannte, der einem für kleines Geld die Einkommenssteuererklärung macht.

Genau genommen müsste man auch jeden Anzeigen, der in Mülltonnen nach Leergut sucht. Rechtlich gesehen ist der Müll nämlich Eigentum der Stadt!

Ist ein Urlauber, der 2 Stangen Zigaretten durch den Zoll schmuggelt, auf eine Stufe zu stellen, wie ein Unternehmer der sein Schwarzgeld nach Luxemburg über die Grenze bringen will?

Zu welchem Irrsinn falsch verstandene Gerechtigkeit führen kann, erzähle ich mal kurz in einer wahren Begebenheit.

Ein Freund von mir ist Polizist. Vor einigen Jahren hatte die Polizei mit einem Rentner zu tun, der regelmäßig auftauchte und Halter von Autos anzeigte bei denen der Tüv abgelaufen war.

Natürlich ist dafür das Straßenverkehrsamt zuständig, doch die Polizei ist verpflichtet eine Anzeige zumindest entgegennehmen zu müssen. Ob das Verfahren eingestellt wird entscheidet anschließend die Staatsanwaltschaft.

Einmal abgesehen davon, welcher Aufwand hier betrieben werden muss und was das kostet, im Vergleich zum Nutzen, muss man sich mal überlegen, wie viele Fahrzeuge der Typ kontrolliert haben muss, um über Wochen regelmäßig Anzeigen erstatten zu können.

Fazit: Man sollte sich überlegen ob eine Anzeige immer wirklich sinnvoll ist. Oder ob man selbst nicht auch hin und wieder in Situationen kommt, wo man von anderen Verständnis und Toleranz erwartet?

Schwarzarbeit ist illegal und verursacht jährlich volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe!
Vor diesem Hintergrund ist dein Vorhaben einen Fall von Schwarzarbeit anzuzeigen sicher nicht zu beanstanden.

Irgendwie passt diese gute und richtige Aussage nicht zum Rest deines Textes. Was denn nun?

@Spezialmann

Wie ich bereits in meiner Antwort geschrieben habe, betrachte ich die Sache aus verschiedenen Perspektiven und vor allem individuell.

Zitat: Geht es dir tatsächlich um Verbrechensbekämpfung oder um einen privaten Kleinkrieg unter Nachbarn, dem ggf. auch "Putzfrauen" zum Opfer fallen, wenn es der eigenen Sache dient?

Und wie vermutet, geht es der Fragenden nicht grundsätzlich um die Bekämpfung von Schwarzarbeit, hier werden persönliche Motive in den Vordergrund gestellt. Und genau das finde ich nicht in Ordnung!

Zitat: Ich würde hier niemanden der in einer Notlage ist anschwärzen. Wie schon geschieben möchte ich meine Beweggründe nicht näher erläutern aber in diesem Fall werde ich etwas unternehmen.

Sich als befähigt zu betrachten, nach eigenem Ermessen entscheiden zu können, wer sich der Schwarzarbeit schuldig gemacht hat und wem sein Vergehen nicht angelastet wird, halte ich persönlich für anmaßend!

Entweder man handelt aus Überzeugung und konsequent oder man lässt es.

Und mal ehrlich. Wer würde nicht einen Bekannten fragen und ihm ein paar Euro für seine Hilfe zahlen und stattdessen einen Handwerker beauftragen?

Ein Beispiel:

Ein Kumpel von dir ist von Beruf Maler und zur Zeit arbeitslos. Du ziehst um und deine Wohnung soll nach dem Auszug einen Renovierungsanstrich erhalten.

Würdest du das Angebot das Freundes, dir zu helfen ausschlagen - noch dazu wo du weißt, dass er einen kleinen Nebenverdienst zum ALG-2 Bezug bestimmt gut gebrauchen könnte?

In diesem Fall könntest du dich nicht einmal auf Nachbarschaftshilfe berufen, weil dein Maler-Kollege Leistungsempfänger ist.

Das heißt: Er müsste den Job beim Job-Center melden. Dier ersten 100,- EUR sind frei. Von dem was darüber hinaus verdient wird, kann er 20 % behalten.

Nehmen wir an du würdest für den Job 500,- EUR zahlen.

Dann dürfte der Maler aufgrund der oben genannten Berechnungsgrundlage genau 180,- EUR davon behalten. Der wesentlich größere Rest nämlich 320,- EUR, würde mit den laufenden Leistungen verrechnet.

Und genau das ist es, worum es mit letztendlich geht.

Rechtlich gesehen nicht zu beanstanden, frage ich mich menschlich allerdings, ob und wem geholfen ist, wenn du dich linientreu an die Gesetzgebung hältst.

Und natürlich frage ich mich, ob man im eigenen Umfeld nicht doch schon mal ein Auge zudrückt?

Viel mehr sollte man doch die Unternehmen verfolgen, die Scheinselbständige beschäftigen und damit jegliche Verantwortung von sich weisen.

Interessante Informationen zur Rechtsprechung findest du hier:

Gebäudereiniger: Gefahr der Scheinselbstständigkeit bei Solo-Selbstständigen/Alleinunterneher

https://www.anwalt24.de/fachartikel/soziales-und-sozialversicherung/30018

oder bei der deutschen Rentenversicherung.

https://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Navigation/1_Lebenslagen/02_Start_ins_Berufsleben/03_Existenzgruender/05_woran_sie_echte_selbststaendigkeit_erkennen/woran_sie_echte_selbststaendigkeit_erkennen_node.html

Fazit: Im Bezug auf den Kommunikationsverlauf dieser Frage, kann ich das Vorhaben der Fragenden weder billigen, noch befürworten.

Ich persönlich halte das Ganze für einen Rachefeldzug gegen die Nachbarin.

Mehr als fraglich ist wohl auch, woher die Fragende so datailiert über die Umstände Bescheid weiß?

@heurekaforyou

Deine Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Du erkennst richtig, dass Schwarzarbeit Milliarden kostet und findest es richtig, dass sie angezeigt wird. Andererseits verteidigst du Schwarzarbeit wieder, und eine Anzeige ist deiner Meinung Nach dann nicht OK, wenn du ein persönliches Motiv dahinter vermutest. Sehr inkonsequent.

@Spezialmann

Du verstehst leider nicht was ich meine.

Es sind doch nicht die Putzfrauen, die Milliarden an Steuern hinterziehen. Und genau so sieht es auch das Finanzamt.

Was hier immer als Schwarzarbeit bei den Putzfrauen hoch und runter gebetet wird ist in Wahrheit eine Ordnungswidrigkeit.

Zwar werden auch Putzfrauen bestraft, doch wie du auch wenn die Strafen für die Putzhilfe empfindlich ist, sind die Kosten im Verhältnis zur Ordnungswidrigkeit wohl erheblich höher.

https://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/steuerhinterziehung-putzhilfe-und-ohne-rechnung/9583386-4.html

Außer Schwarzarbeit könnte und sollte man vielleicht auch mal den Begriff Steuerhinterziehung verwenden. Da fährt der Unternehmer nebst Ehefrau mal am Wochenende nach Luxemburg um 100.000,- EUR Schwarzgeld außer Landes zu schaffen.

Und was ich persönlich am aller schlimmsten finde ist, dass diese Steuerhinterzieher aus reiner Geldgier handeln. Sie kriegen den Hals einfach nicht voll.

Prominente Beispiele gibt es doch genug.

@heurekaforyou
Was hier immer als Schwarzarbeit bei den Putzfrauen hoch und runter gebetet wird ist in Wahrheit eine Ordnungswidrigkeit.

§266a StGB ist keine Ordnungswidrigkeit. Dass das Finanzamt daraus eine leichtfertige Steuerverkürzung macht, mag sein. In der Sozialversicherung gibt es sowas nicht, und damit bist du bei einer Straftat. Zudem macht es die Menge. Eine schwarz arbeitende Putzfrau macht nix. Tausende schon. Wo willst du anfangen mit verfolgungswürdiger Schwarzarbeit?

Zwar werden auch Putzfrauen bestraft, doch wie du auch wenn die Strafen für die Putzhilfe empfindlich ist, sind die Kosten im Verhältnis zur Ordnungswidrigkeit wohl erheblich höher.

Die Putzfrau wird nur dann bestraft, wenn sie nebenbei Leistungen bezieht und den Nebenverdienst nicht angibt. Ansonsten wird bei Schwarzarbeit der Arbeitgeber bestraft.

Außer Schwarzarbeit könnte und sollte man vielleicht auch mal den Begriff Steuerhinterziehung verwenden. Da fährt der Unternehmer nebst Ehefrau mal am Wochenende nach Luxemburg um 100.000,- EUR Schwarzgeld außer Landes zu schaffen.

Schwarzarbeit IST Steuerhinterziehung. Dein Beispiel hat aber nichts mit dem Thema zu tun.

Und was ich persönlich am aller schlimmsten finde ist, dass diese Steuerhinterzieher aus reiner Geldgier handeln. Sie kriegen den Hals einfach nicht voll.

Warum beschäftigt man eine Putzfrau schwarz, anstatt sie für weniger als 100€ anzumelden? Weil man das Geld sparen will.

meistens arbeiten alein erziehende Mütter schwarz um ihren Kindern was bieten zu können.
sicher gibt es bessere Lösungen aber manche Menschen sehen kein anderen Ausweg.
wen du das meldest wirt sie sicherlich hohe Strafen zahlen müssen damit ruiniert du ihre restliche Familie.

Misch dich einfach nicht in anderen Angelegenheiten ein. man kann nie wissen wie kapput und am Ende schon ein Mensch stehen kann da braucht man nicht den finalen schups geben.

ich peze ja auch nicht wen mein Nachbar das eine mal in 3 Wochen Musik hört und dabei der ganze Boden wibriert.
sei einfach korrekt.

Im Fall der alleinerziehenden Mutter hast du sicher recht. Ich möchte hier meine Beweggründe nicht näher erläutern. Du kannst mir glauber oder nicht aber dieser Fall ist anders und da werde ich eine Meldung machen. Ich kenne die Nachbarin und die Putzfrau!

also wen es eine ist die zb keine finanzielle Notlage hat das ist das auf jeden Fall etwas das beim Ordnungsamt gemeldet werden soll.

@rushergames: genau so ist es! Ich würde hier niemanden der in einer Notlage ist anschwärzen. Wie schon geschieben möchte ich meine Beweggründe nicht näher erläutern aber in diesem Fall werde ich etwas unternehmen.

@Trinchen2007

Mensch, dann mach es doch endlich!

Du hast bereits im April informiert:

Zitat: Werden anonyme Anzeigen gegen Schwarzarbeit überhaupt verfolgt?

Du schreibst: Ich würde hier niemanden der in einer Notlage ist anschwärzen.

Frage: Gesetze sind für alle da. Das du entscheiden willst für wen sie gelten, ist anmaßend!

Da die Putzfrau in der Regel einen Minijob ausübt, bei dem die sowieso keine Abzüge hat, bringt ihr die Schwarzarbeit nix, nur ihrem Arbeitgeber. Und auch nur der wird bestraft.

@Spezialmann

Warum sollte die Schwarzarbeit nix bringen? Sie bringt schlißlich Geld ins Haus. Und auch ihr würde eine Strafe drohen.

@Lord2k14

Nur dann, wenn sie nebenbei Leistungen bezieht, zB Hartz 4. Davon steht aber nix in der Frage. Ansonsten gehen die Arbeitnehmer in der Regel straffrei aus - Pflichten, gegen die verstoßen werden kann, haben nur die Arbeitgeber zu erfüllen.

@Lord2k14

Wenn es sich um einen Minijob handelt, bringt sie - ob angemeldet oder nicht - den gleichen Betrag nach Hause, da der Arbeitgeber in der Regel die Abgaben trägt. Arbeitet die mehr als geringfügig oder bezieht Hartz 4, bringt sie angemeldet weniger nach Hause, dann lohnt es sich auch für sie.. Das kann man der Frage aber nicht entnehmen.

Ich kopiere mal eine Antwort, die ich vor ein paar Jahren zu dem Thema gegeben habe:

Zuständig sind die Hauptzollämter, genauer die Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Die werden hier ggf. ein Ermittlungsverfahren einleiten. Du kannst dich aber auch an die Polizei, Krankenkassen, Rentenversicherungsträger, Finanzamt, Arbeitsagentur... wenden, die leiten deine Anzeige dann an den Zoll weiter.

Auszug aus "Wie melde ich Schwarzarbeit":

Was Sie benötigen:
  • Demokratisches Grundverständnis
  • Rechtsbewusstsein
  • Gerechtigkkeitsempfinden

Diese drei Voraussetzungen sind hier bei vielen, die geantwortet haben, anscheinend nicht gegeben. Lass dich aber nicht beirren, Schwarzarbeit melden ist richtig.

Kann das total verstehen. Seit Monaten suche ich eine Putzfrau, die ich gerne einstellen möchte. Alle wollen das aber nur schwarz machen. Das sehe ich nicht ein. Die Nachbarn haben eine, die nimmt 15 EUR pro Std. und arbeitet ca. 60h pro Woche. Alles Schwarz. Dazu H4 und Miete vom Amt. Findet ihr alle, dass das ok ist? Warum sollte ich meine Putzfrau doppelt bezahlen?

Verpetzen würde ich aber auch keinen. Das macht man einfach nicht. Keiner mag Petzen!

Das ist eine respektable Entscheidung.

Ich habe eine andere Nachbarin, die putzt auf 400 Euro. Wie du auch schreibst, da bekommt jemand 15 Euro die Stunde und zusätzlich H4 und Miete vom Amt - Sorry das geht einfach nicht!

Woher weißt du das alles?

Meine Nachbarn und wir reden diesbezüglich offen. Die nette Putzfrau, die übrigens einen guten Job macht, hat uns das auch angeboten. Sie selbst redet ebenso offen darüber. Ich weiß auch wo sie überall putzt und kann mir in etwa errechnen, wieviel Stunden sie arbeitet. Die hat sogar ne Warteliste.
Einerseits Respekt dafür, dass sie viel leistet, andererseits finde ich es zum kotzen.

Wir wohnen aufm Land.