Nach Ausbildung im Außendienst in den Innendienst gehen? (Versicherung)

3 Antworten

Hallo,

Ich habe schnell gemerkt, dass der Außendienst nicht die richtige wahl für mich persönlich war

vorab: ich finde es anerkennenswert, wenn jemand das Rückgrat hat zu sagen: "Diese oder jene Entscheidung war falsch." Besser, als sich über Jahre hinweg mit einer nicht endend wollenden Unzufriedenheit herum zu schleppen.

und nun kann ich meine Ausbildung nicht mehr ändern

Wie lange läuft die Ausbildung denn schon? Vielleicht ist es prüfenswert, das auf den ersten Blick böse Wort "Abbruch" doch noch in die Überlegungen mit einzubeziehen, ehe man z.B. noch 2 1/2 Jahre nur widerwillig - und möglicherweise wenig erfolgreich - eine Ausbildung absolviert, die mit der späteren Berufswahl wenig zu tun hat und man somit eher sogar Zeit verliert.

Unabhängig hiervon gilt aber: In der Versicherungsbranche gibt es durchaus auch im Bereich "Innendienst" eine ganze Reihe von Tätigkeitsfelder, in die man noch "seitlich" einsteigen kann. (Ich kenne persönlich z.B. einen Leiter einer Vertragsabteilung, der vorher im AD tätig war.)

Es gibt sogar Bereiche, in denen eine vorherige AD-Tätigkeit ausdrücklich erwünscht bzw. von Vorteil ist.

Andererseits sind natürlich manche Bereiche auch naturgemäß "gesperrt": Wer z.B. in seiner Ausbildung wenig bis gar nichts mit buchhalterischen Themen zu tun hatte, wird möglicherweise Schwierigkeiten haben, in der Inkasso-Abteilung Fuß zu fassen. (Womit wir mitunter wieder beim Thema "Abbruch der 1. Ausbildung" wären...)

Es kommt also auf deine individuelle Situation an...

Viele Grüße

Loroth

Mariposa7 
Fragesteller
 14.05.2014, 16:06

Danke erstmal für die Antwort!

Die Ausbildung läuft seit 9 Monaten und ich würde ungerne abbrechen, weil es erstens nicht so leicht war hier in meiner Nähe überhaupt eine Stelle zu finden und weil ich mit meinem Chef und meinen Kollegen sehr zufrieden bin!!

Ich finde Außendienst auch nicht so schlecht, dass ich es jetzt nicht mehr aushalte oder unglücklich bin. Nur kann ich mir das mein Leben lang nicht vorstellen, weil ich im Kundenkontakt immer schüchtern rüber komme und einfach nicht dazu geboren bin "zu verkaufen".

Loroth  16.05.2014, 09:18
@Mariposa7

Wenn es beruhigt/hilft: Mit Deinem Problem beschäftigen sich viele, vor allem junge Leute.

Einerseits ist es völlig normal, dass man in jungen Jahren noch nicht ganz so eloquent und sicher beim Kunden rüberkommt. (Es macht auch zudem bei vielen Kunden keinen guten Eindruck, wenn da ein junger "Hoppla-jetzt-komm-ich"-Mensch aufschlägt, der glaubt das Rad neu erfunden zu haben.)

Andererseits wird in vielen, vielen Gesellschaften immer noch nach irgendwelchen Handlungs-Leitfäden geschult, die - wenn sie dann in der Praxis angewendet werden - absolut einstudiert und auswendig gelernt rüberkommen.

Dass sich dabei weder der junge Außendienstler noch der Kunde wohlfühlen, ist mehr als verständlich.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Branche - nicht ganz zu Unrecht - einen schlechten Ruf im Allgemeinen hat. Aber daran werden weder die neue Weiterbildungsinitiative des GDV noch die kreide-beschmierten Werbesprüche der Gesellschaften etwas ändern...

Fazit: Mit der Ausbildung für den Außendienst ist "Polen noch nicht verloren". Ein Wechsel in den Innendienst ist nicht ausgeschlossen. (Vielleicht kann man ja während der Ausbildung schon einmal "Netzwerk-Kontakte" zu attraktiven ID-Stellen knüpfen, so dass man da anschließend mit einer erfolgreichen Bewerbung anknüpfen kann...

Mariposa7 
Fragesteller
 14.05.2014, 16:07

Und ohne "verkaufen" kommt man halt nicht weit, auch nicht gehaltsmäßig, da es nach der Ausbildung kein festgehalt mehr gäbe sondern ich nur Provision bekomme für das, was ich geleistet habe.

Hey Mariposa7,

erst mal hab' ich dir eine schlaue Internetseite in der azubi-welt.de unter Kaufleute -> Allgemeines -> Berufsprofil

Du hast dich also auf die Kernqualifikation Beratung und Verkauf festgelegt?

Ich persönlich bin als Quereinsteiger (ohne qualifiziete Ausb.) u. Weiterbildung als Versich.fachfrau in den Aussendienst "vemittelt" worden. War dort über 12 Jahre in verschiedenen Gesellschaften als selbsständige Handelsvertreterin HGB 84 tätig im Vermittlungsgeschäft, als Agenturinhaberin und zuletzt als Hauptagenturinhaberin.

Aus gesundheitlichen Gründen mußte ich anschließend in den Innendienst wechseln - und wenn schon, dann gleich richtig in die Maklerschiene! Seither habe ich diese "Horizonterweiterung" noch niemals bereut und war zuständig für Beratung und Betreung der "Laufkunschaft", von Angebotsberechnungen der Kollegen bis zur Antragsverwaltung u. -erfassung, wobei mir die bisherige Aussendiensttätigkeit sehr hilfreich für diese Innendiensttätigkeit war!

Gruß einer ehem. Versich.maklerin

Mariposa7 
Fragesteller
 14.05.2014, 17:32

Super, danke für die Antwort und Respekt vor dem Werdegang! Ja im Außendienst ist mein Hauptproblem, dass ich einfach nicht gut überzeugen und "verkaufen" kann, weil ich dafür eine zu schüchterne Person bin.

Ja klar kannst du das. Du kannst ja auch branchenübergreifend arbeiten (musst ja nicht nur im Bereich Versicherungen bleiben). Mit deiner kfm. Ausbildung hast du die Wahl in sämtlichen kfm. Berufen (außer es wird eben spezifisch ein z.B. Export- Mitarbeiter, Buchhaltungserfahrung, bla bla) gesucht.

Mariposa7 
Fragesteller
 14.05.2014, 18:09

Danke ! Wo denn zb? Weil ich denke für alles braucht man schon gewisse Kenntnisse z.B Immobilien .. Sonst gäbe es ja keine extra Ausbildung zur Immobilienkauffrau

Fellya  15.05.2014, 09:02
@Mariposa7

Ich denke, ganz so streng ist es heut nicht mehr. Im Innendienst meiner Firma arbeiten z.B. gelernte Bankkaufleute, Industrie, Groß-und Aussenhandel, Bürokaufleute, also queerbeet. Es kommt wohl eher darauf an, in welchem Bereich einer Firma du arbeiten willst (Fakturierung, Buha, Export, ManagementBereich, Asisstenz, ID, etc). Ich denke, da wird dann eher entschieden, ob deine Ausbildung hierfür passend ist.