Lohnt sich eine Dienstunfähigkeitsversicherung?

11 Antworten

Die wirklich kritischen Jahre sind die ersten fünf Jahre, weil Du dann nur bei einem Dienstunfall gute Chancen auf eine Versorgung (Unterhaltsbeitrag) hättest. Danach wird die Lage besser und nach der Verbeamtung auf Lebenszeit ist so etwas weitgehend überflüssig, weil es keine Reichtümer gibt, aber zum Leben reicht das (amtsunabhängiges Mindestruhegehalt 65 % der Besoldungsgruppe A 4 und amtsabhängiges Mindestruhegehalt, außerdem Zurechnungszeiten, das ist nicht ganz so einfach zu berechnen) - und bei einem Monatsbeitrag von 50 € bekämst Du im Ernstfall auch keine übermäßig hohe Leistung.

MeinCtutW88 
Fragesteller
 15.06.2022, 17:56

Danke für die Einschätzung.

Bei den 50€ monatlich würde ich im Fall der Fälle rund 515€ monatlich bekommen, also wirklich nicht so viel.

HugoHustensaft  15.06.2022, 17:58
@MeinCtutW88

Das macht den Kohl nicht fett, zumal der öffentliche Dienstherr fies sein kann und solche Leistungen ggf. auch anrechnet (Verwendungseinkommen).

kevin1905  15.06.2022, 20:12
@MeinCtutW88

Wenn die Leistung unterhalb des Sozialhilfesatzes zzgl. Kosten der Unterkunft liegt, kannst du es dir auch ganz sparen.

Nimm eine höhere Rente und reduzier den Vertrag später, wenn er dies nicht automatisch tut, sobald du entsprechende Versorgungsansprüche hast.

DerHans  16.06.2022, 10:23
@MeinCtutW88

Die 515 € bekämst du aber ZUSÄTZLICH zu deinen Bezügen aus dem Beamtenverhältnis. Reich wird man davon natürlich nicht, aber du wärst jedenfalls weit über der Grundsicherung

HugoHustensaft  16.06.2022, 16:29
@DerHans

Nein, beschäftige Dich mal mit den Beamtenversorgungsgesetzen. Sog. Verwendungseinkommen wird generell auf Versorgungsbezüge angerechnet, da gibt es zwar Ausnahmen und das ist bundesweit nicht mehr vollkommen einheitlich, da wir hier aber primär über die Phase reden, in der regelmäßig noch kein Anspruch auf Versorgungsbezüge sondern einer auf einen Unterhaltsbeitrag bestünde, sehe ich für eine Nicht-Anrechnung tiefschwarz.

Von Experte kevin1905 bestätigt

Statistisch betrachtet ist eine Versicherung für den Versicherungsnehmer nicht sinnvoll, denn die Versicherungsgesellschaft möchte letztlich an ihren Kunden verdienen. Die Beiträge sind also so gewählt, dass die Versicherungsnehmer im Schnitt mehr bezahlen, als sie an Leistungen erhalten. Das gilt so für alle Versicherungen.

Ob man nun eine Versicherung abschließen sollte, hängt allerdings nicht alleine von diesem Erwartungswert ab, sondern davon, ob man ein Gewisses Risiko eingehen kann. Wenn du nun beispielsweise eine Million Euro an Ersparnissen und bestenfalls noch ein passives Einkommen hast, dann solltest du keine Dienst- / Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Solltest du aber auf dein monatliches Gehalt angewiesen sein - und die meisten Arbeitnehmer sind das - sollte man eine solche Versicherung abschließen.

Es geht letztlich bei Versicherungen also nicht um die Frage, ob es sich lohnt, die Versicherung abzuschließen - denn das ist nie der Fall. Stattdessen geht es darum, sich durch regelmäßige Beiträge gegen Risiken zu versichern, die anderenfalls immense negative Auswirkungen auf dein Leben haben könnten.

Eine Versicherung ist in etwa so, als würdest du zu jedem Flug einen Fallschirm mitnehmen. In den allermeisten Fällen ist er purer Ballast und negativ zu bewerten. In sehr unwahrscheinlichen Fällen wird er dir aber das Leben retten.

Mehr Gedanken mache ich mir bezüglich psychischer Erkrankungen, da beispielsweise Depressionen mittlerweile eine Volkskrankheit sind.

Und genau aus diesem Grund ist die Versicherung auch für dich wichtig. Die Tatsache, dass körperliche Beeinträchtigungen bei dir unwahrscheinlicher sind und nicht unbedingt so schnell zur Berufsunfähigkeit führen, ist in den Beiträgen berücksichtigt. Ein Feuerwehrmann, der nur Außeneinsätze übernimmt, würde wahrscheinlich für die gleiche Berufsunfähigkeitsrente wesentlich mehr bezahlen.

Da muss ich Dir vollkommen Recht geben. Als Innendienstler bist Du ja auch in der Glocke und wirst ja auch nie krank werden. - Ironie aus. Vielleicht lesen Sie mal welche Priorität die Verbraucherschützer der BU/ DU einräumt und warum. Der Mitarbeiter der Debeka hat sich mit dem Angebot korrekt verhalten und seinen Beratungsauftrag sehr ernst genommen.

Woher ich das weiß:Recherche

Statistisch gesehen solltest du garnichts kaufen, weil statistisch gesehen wollen Wirtschaftsunternehmen an ihren Klienten oder Kunden Geld verdienen um unter anderem ihre Mitarbeiter zu bezahlen. Was für ein Perfides System. Sagt euch los von kaufen und Konsum!
Ich prangere das an. Wenn ich den Schwachsinn hier manchmal lese. Was glauben manche eigentlich was hier los wäre wenn es keine Versicherungen gäbe.
#JanyoOoO

Kuestenflieger  16.06.2022, 18:42

dann sind die , die kein 60 wartemonate erfüllen , arm dran bei einer schweren verletzung mit arbeitsunfähigkeit . muß man ja nicht wissen .

Bis zum Beamten auf Lebenszeit ist es auf jeden Fall sinnvoll. Auch wenn du derzeit gesund bist, können auch die Folgen eines Autounfalles eine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis mit sich bringen.