Kommt es blöd am Makler vorbei den Eigentümer zu kontaktieren?

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Hallo micholee,

meistens kommst Du ohne Auskunft des Maklers gar nicht an den Eigentümer ran. Und in dem Moment, wo Dir der Makler die Daten rausgibt, hat er auch Anspuch auf Provision, da der Kontakt durch ihn hergestellt wurde.

Wenn Du weißt, wer die Eigentümer sind, kannst Du sie natürlich auch ohne Einbindung des Maklers ansprechen. Du brauchst und solltest dabei ja auch nicht sagen, dass Du von einem Inserat des Maklers von dem Verkauf weißt, sondern Du hast einfach von einem Bekannten gehört, dass sie ihr Haus verkaufen wollen und Du hast Interesse. Dann sind drei Reaktionen denkbar:

  1. Sie haben mit dem Makler einen Exklusivvertrag abgeschlossen, können also gar nicht ohne ihn verkaufen
  2. Sie haben auch die Möglichkeit, selbst zu verkaufen, haben aber entweder keine Lust drauf (so ein Verkauf ist ja mit viel Arbeit verbunden) oder sind selbst ao aufrichtig, dass sie den Makler nicht um die Provision bringen möchten
  3. Sie zeigen sich interessiert

Du brauchst keine Angst haben, dass das aufdringlich o.ä. wirkt und sie alleine wegen der Kontaktaufnahme so verägert sind, dass sie nicht mehr an Dich verkaufen wollen. Die sind doch letztlich auch froh, wenn sich jemand für ihr Objekt interessiert, das schlimmste, was Dir passieren kann, ist eben, dass sie sagen "Wenden Sie sich an unseren Makler".

Ich würde entweder dort anrufen, sofern die Telefonnummer im Telefonbuch steht oder sonst einen Brief schreiben (lieber per Post statt persönlich einwerfen). Je nach Örtlichkeit kannst Du auch an dem Haus vorbeigehen und hoffen, dass Du im Garten jemanden triffst, ist zu dieser Jahreszeit aber eher unwahrscheinlich. Einfach klingeln würde ich auch nicht, da fände ich anrufen deutlich unaufdringlicher.

Hi, du hast es wirklich sehr schön beschrieben und meinen Gedankengang untermauert. Also am Besten nicht klingeln, sondern anrufen oder einen Brief schreiben. Ich hätte halt nur eine Anrede, wie ich sonst auf das Angebot aufmerksam wurde, außer das Insernat des Maklers gesehen zu haben, von dem ich auf das Haus schließen konnte.

@micholee

Also Du musst das Inserat ja nicht selbst gelesen haben, sondern ein Bekannter hat es vielleicht gelesen ohne sich dafür selbst zu interessieren und dann beiläufig mal zu Dir gesagt "Wusstest Du schon, dass das weiße Haus in der xxxstraße verkauft werden soll" Und da der Bekannte dann aber auch nicht mehr wusste, wo er es gesehen hatte, hast Du Dich halt entschlossen, die Eigentümer mal anzusprechen. So oder ähnlich könnte man es darstellen, wenn seitens der Eigentümer der Vorwurf kommt, wieso man sich nicht an den Makler wendet, aber ich denke dieser Vorwurf wird nicht kommen. Und wenn sie fragen, wie Du denn von dem Verkauf erfahren hast, sagst Du eben, dass ein Bekannter es Dir erzählt hat.

@cchrisa

Ach, so macht es natürlich Sinn. Sehr gut :-) Leider kann man die Nachricht als hilfsreichste Antwort erst nach 24 Stunden markieren. Ich bedanke mich jetzt schon mal für die sehr ausführliche Antwort. Natürlich bedanke ich mich auch bei allen anderen hilfreichen Kommentatoren. Vielen Dank

nein, finde ich nicht...ich bin auch gerade dabei, ein haus verkaufen zu wollen und ich wäre froh, wenn sich jemand bei mir melden würde....den makler kann man doch dann immer noch dazuholen....man kann ja zuerst mal über die vorstellungen über preis etc. reden.....

Bei manchen Angeboten weiß man, um welches Haus es sich in der Gemeinde oder Stadt handelt, da man es von außen kennt. Man könnte ja nun über mehrere Wege versuchen den Kontakt aufzubauen. Brief, Telefon (falls im Telefonbuch vermerkt, wobei aber Telefon aus Datenschutzgründen etwas heikel werden kann) oder einfach mal klingeln. Ich überlege mir halt, ob das ganze dann nicht dreist wäre, bzw. eine Störung der Privatsphäre.

Was du nicht erreichen kannst und erreichen wirst ist dadurch die Maklergebühren zu sparen. Sag doch den Makler, dass Du Dich gerne einmal an den Eigentümer wenden möchtest und frag, ob das bei der und der Frag ok ist. Wo ist da das Problem?

Der Makler wird einen Teufel tun !

Der ist doch nicht so blöd seine Provision aufs Spiel zu setzen.

@Bluekobalt

Na irgendwann muss man doch mit dem Eigentümer in Kontakt treten?! Hat der Makler den Kontakt schon vermittelt setzt er auch keine Provision aufs spiel, wenn sich nach Kontaktvermittlung Käufer und Verkäufer kontaktieren. Der Makler hat zu diesem Zeitpunkt seine Provision schon sicher!

@step432

Ja, das ist wenn den Kontakt zum Eigentümer über den Makler sucht. Dann geht wie bereits erwähnt kein Weg mehr an der Provision vorbei.

Es gibt durchaus legale Wege, Courtage an den Makler zu sparen. Man braucht Geduld und ein klitzekleines bißchen "Fachwissen".

@turalo

Bei einem Kaufpreis von 200.000 oder 300.000 sind die Provisionen nicht gerade wenig, bei 3.57 oder 4.57%. Und manchmal stehen Makler vor einem, die wenig Ahnung haben. Manchmal gibt es aber auch Makler, die von Beruf Architekt oder sonstige Ingeneure sind. Dann ist es durchaus auch mal okey, wenn man sehr gut beraten wird oder speziellere Fragen stellt.

@turalo

Bis es sich einer nicht gefallen lässt. Auf Dauer ist diese Haltung kaum durch zu halten.

@speeedi

Wenn der Makler sein Geld nicht bekommt und sich umgangen fühlt geht er zum Rechtsanwalt ist doch klar. Oder?

@turalo

Gibt doch mal bitte ein Beispiel, wie man an der Maklergebühr sparen kann! Welches konkete Fachwissen meinst Du denn?

@step432

@ turalo: Turalo war gemeint.

Den Eigentümer kannst Du immer vor dem Makler kontaktieren. Allerdings ob Du oder der Eigentümer einen Vorteil davonträgt, kommt immer auf den Vertrag an. Es gibt bindende Verträge wo der Makler immer sein Geld bekommt aber auch freie Verträge wobei der Makler nur bezahlt wird wenn er den Käufer bringt.

Meine Sorge wäre, ob ich die Privatsphäre des Verkäufers eventuell störe, wenn das Verkaufsangebot derzeit nur über den Makler verbreitet wird. Aber, ein Verkaufswille ist ja dann eigentlich da, weswegen man den Käufer eventuell bedenkenlos kontaktieren könnte, auf welchem Weg auch immer.

@micholee

Die Privatsphäre des Verkäufers störst Du sicher nicht, da er ja etwas verkaufen will. Und wie schon erwähnt bekommt der Makler bei einem gebundenen Vertrag so oder so seine Provision. Auch der Verkäufer hat normalerweise keinen Vor oder Nachteil (wenn nicht extra im Vertrag was anderes festgelegt ist, trägt der Käufer die Maklerkosten). Daher der Verkäufer bekommt sein Geld und Du könntest unter Umständen etwas sparen. Wenn Du allerdings vorher schon mit dem Makler betreffs dieses Objektes Kontakt gehabt hat, kommst Du allerdings nicht drum herum die Provision zu bezahlen.

Wenn Du die Adresse vom Makler hast, wird es kaum gehen - unabhängig davon, was der Eigentümer sagt.

Wenn Du anderweitig von der Vermietun g Kenntnis erghalten hast, kannst Du selbstverständlich den Eigentümer direkt kontaktieren. Hat er dem Makler einen Exklusivauftrag unterschrieben, wird es nichts nützen - ansonsten: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

So sieht es aus. Wenn es keinen Exklusivvertrag gibt, kann man auch anders mieten oder kaufen.

Selbst mit einem Vertrag - dann wartet man einfach die Laufzeit ab.

@turalo

Sind aber oft lange Wartezeiten denke ich, bzw. eventuell bis ein Verkauf stattfindet? (Denn viele Angebote fangen zur Anfangszeit mit einem sehr stark überhöhten Preis an. Manchmal fast das doppelte, welches man nie und nimmer laut der Angebotsbeschreibung und der Marktlage an dem Ort erreichen kann)

@derleopardi Im Angebot ist nur die Adresse des Maklers und sonst auch nirgends eine zusätzliche private Anzeige. (Weder Online noch in den Zeitungen oder sonst wo). Aber äußerlich kann man gut erkennen, um welches Haus es sich handelt

@micholee

Du hast Recht: Die Wartezeiten sind mindestens 6 Monate - und wenn bis dahin nicht verkauft ist, muss man sich fragen, warum, resp. gibt es reichlich Verhandlungsspielraum.

Wenn Du das Haus auf dem Bild erkannt hast und den Makler noch nicht kontaktiert hast, kannst Du es auf eigene Faust versuchen (aber erwähne nicht das Foto).