Kindesmutter will Kind nicht impfen lassen.

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Wir wissen, dass sie das Kind nicht hat impfen lassen (typische Kinderimpfungen...Tetanus, Diphtherie und was da noch alles so bei ist...). Sie begründet es damit, dass das Kind in den ersten Lebensmonaten allergisch auf Milcheiweiß reagierte, was ja in Impfstoffen vorhanden sein kann. Das Kind hat diese Unverträglichkeit jedoch komplett abgelegt.

Mal davon abgesehen, dass ich keinen Impfstoff kenne der Milcheiweiß enthalten würde ist eine Allergie auch etwas anderes als eine Unverträglichkeit. Die Begründung der Kindsmutter ist an Schwachsinn kaum zu überbieten....

Außerdem wäre das bei gemeinsamen Sorgerecht rechtlich wahrscheinlich genauso fragwürdig wie das, was sie macht.

Nein das wäre es nicht. Die Bundesrepublik Deutschland hat die UN-Kinderschutzkonvention ratizifiert und die sieht explitzt vor, dass ein Kind Anspruch auf Gesundheitsfürsorge hat wozu ausdrücklich auch prophylaktische Massnahmen wie allgemein empfohlende Impfungen gehören. Rechtlich droht dem Vater also keine Gefahr wenn er seinem Kind zu dieser Fürsorge verhilft die ihm zusteht.... Wenn die Mutter die Herausgabe der Versichertenkarte verweigert würde ich als erziehungsberechtiger Vater mal Kontakt mit der Krankenkasse aufnehmen - was spricht dagegen, dass er ebenfalls eine entsprechende Karte für das Kind bekommt?

Ich würde sagen ruhig bleiben und immer wieder miteinander darüber reden, jeder legt seine Argumente auf den Tisch... Es besteht ja keine akute Gefahr für das Kind plötzlich an z.B. Polio zu erkranken. Da ist sehr viel Panikmache dahinter.

Ich verstehe beide Seiten: Sie Angst vor Nebenwirkungen, er Angst vor Krankheiten - beides ist eher unwahrscheinlich - also die Wahrscheinlichkeit vom Auto überfahren zu werden oder blöd zu stürzen und zu sterben ist um vieles höher.

Rechtlich gesehen darf ein Elternteil einfach ohne Zustimmung des anderen Elternteils impfen. Bei größeren Eingriffen müssen beide zustimmen.

Ich finde es eine knifflige Situation, denn beide wollen das Beste fürs Kind. Ich würde aber auch hier nicht einfach den anderen übergehen, sondern mit seinen Ängsten und Sorgen ernst nehmen. Irgendwann ist euer Kind auch in einem Alter, wo es selbst entscheiden kann.

Übrigens mein 2. Kind ist nicht geimpft, weil wir beim ersten Kind mit den Impfungen sehr schlechte Erfahrungen machen mussten - deshalb verstehe ich beide Seiten sehr gut.

Meine Mutter hatte als ich ein keines Kind war die Impfungen auch ausgelassen. So eine Impfung kann ja schon auch Nebenwirkungen bescheren, nicht oft aber es passiert doch immerwieder. Wenn das Kind dann noch Allergisch reagieren könnte kann ich es nochmehr nachvollziehen. Inzwischen bin ich erwachsen und ohne Impfung. Ist aber nun meine Entscheidung und mein Risiko. Bei nem Kind siehts da anders aus, das kann noch nicht selbst entscheiden.

Ich würde euch raten: Geht zu einem Spezialisten, wenn möglich alle zusammen und lasst euch aufklären. Lasst euch genau beschreiben was welche Impfung tut, wie wichtig welche Impfungen sind und welche Nebenwirkungen und allergische Reaktionen auftreten könnten. Dann habt ihr alle mehr Wissen als der Rest von uns. Vielleicht könnt ihr damit auch die Mutter umstimmen.

Das Kind zu schnappen und gegen den Willen der Mutter impfen würde ich nicht tun. Versucht einen gemeinsamen Weg zu finden.

Auf was genau hat das Kind denn Allergisch reagiert? Auf Muttermilch? Normale Milch soll man kleinen Kindern bzw Babys sowieso nicht geben.....

Nrathea 
Fragesteller
 06.01.2013, 16:37

Das Kind hat keine normale Milch bekommen. Es hatte trotzdem eine Unverträglichkeit. Sowas kommt vor. Du hast ja evtl auch eine Nuss- Allergie ohne jemals eine Nuss gegessen zu haben. Aber das ist ja nicht die Frage. Die Unverträglichkeit ist weg...ärztlich bescheinigt. Dieses Argument trifft also nicht mehr zu. Reden hilft leider auch nicht. Das wäre der nunmehr fünfte Versuch mit der Mutter eine Einigung zu erzielen...

user2431  07.01.2013, 12:02
@Nrathea

War ja nur ne Frage. Was weiß man schon was den Menschen einfällt. Könnte mir schon vorstellen, dass ein Baby allergisch reagiert wenn es Kuhmilch bekommt. :-)

Die Mutter denkt sich vielleicht etwas wie "Mein Baby war schon auf Milch allergisch. Wer weiß wie es dem geht bei einer Impfung!"

Naja.. irgendwo kann ich die Angst der Mutter schon auch nachvollziehen.

Allerdings halte auch ich es für nicht verantwortungsbewusst dem Kind die Impfung zu verweigern, da es sich für mich eher nach einer sturen Haltung der Mutter anhört, als nach Fakten. Ab und an können Impfungen schon auch Nebenwirkungen haben, aber in Summe sind die wirklich extremst selten und doch helfen Impfungen sehrviel. Das Risiko/Nutzen Verhältnis spricht eindeutig für eine Impfung.

Is echt ne blöde Situation. Einerseits gehört ein Kind schon geimpft, andererseits stellt sich die Mutter quer.

Vielleicht findet ihr ja n Weg das Kind einfach impfen zu lassen. Dann habt ihr ein ruhiges Gewissen und die Mutter kann die Wand anfluchen gehen.

Es einfach so gegen den Willen der Mutter zu machen, wäre sehr bedenklich und würde auch das gesamte Vater-Mutter-Kind-Verhältnis belasten. Dein Mann soll sich bitte beim Gesundheitsamt erkundigen, welche Möglichkeiten es gibt. Vielleicht kann man dann dort auch ein gemeinsames Aufklärungsgespräch führen und die Mutter dann davon überzeugen, dass es um das Wohl des Kindes geht. Man sollte schon miteinander kooperieren und vernünftige Lösungen finden! Mit deiner Argumentation liegst du genau richtig: Das Kind sollte auch vor gefährlichen Erkrankungen geschützt sein!

Tja, schwieriger Fall, wenn die Eltern sich nicht einig werden.

Bei absolut abweichenden Meinungen und wenn es für das Kindeswohl erforderlich ist, kann auf Antrag, eine gerichtliche Entscheidung nach § 1631 Abs. 3 BGB herbeigeführt werden.