Jurastudium Stundenplan etc?

2 Antworten

Viele Erwartungen und Vorstellungen würde ich mir an deiner Stelle nicht machen. Denn es kommt 1. anders und 2. als man denkt. Ich persönlich war noch nie ein Freund von Vorlesungen. Bloß einige wenige Vorlesungen, die entweder interessant gestaltet wurde oder einfach von großer Bedeutung sind, habe ich (regelmäßig) besucht. In der Regel gibt es keine Anwesenheitspflicht, sodass man größtenteils frei, aber auch eigenverantwortlich arbeiten kann / muss.

Absolute Pflicht sind meines Erachtens die Übungen und - vor allem im ersten Semester - die Arbeitsgemeinschaften, weil man dort das Handwerkszeug lernt, das zum Bestehen der Klausuren absolute Grundlage ist. In die Bearbeitung von Fällen würde ich auch gerade im ersten Semester mehr Aufwand stecken, als ich es persönlich getan habe. Das fachliche ist zwar freilich nicht weniger wichtig, richtig verstehen wird man es in meinen Augen aber erst in einem weiter fortgeschrittenen Stadium, weil man den Stoff in einem Gesamtzusammenhang überblicken kann und das stumpfe Lernen an Bedeutung verliert, soweit man sich die Zusammenhänge eigenständig erarbeiten und so zu einer vertretbaren Lösung von Problemen zu kommen.

Eine feste Zeitangabe zu nennen ist wenig sachgerecht, da es von deiner persönlichen Eignung, der Studiensituation und vielen anderen Umständen abhängt. Im ersten Semester hat man - so war es zumindest bei mir - drei große Vorlesungsblöcke: Staatsrecht, BGB AT und Strafrecht (AT). Ersteres kann man aufgrund der prozessualen Bezüge mE nur schwerlich erfassen, aber das wird im Laufe des Studiums.

Bei mir war es leider so, dass das Studium komplett anders war als ich es mir vorgestellt habe, weswegen ich das erste Semester nur vier Stunden in der Uni war, bei den AG´s. Mit der Zeit habe ich das Interesse glücklicherweise aber gefunden und mich wieder eingearbeitet. Ratsam wäre es trotzdem gewesen, von Anfang an dabei zu sein. Wichtig ist es in meinen Augen, sich von scheinbarem Desinteresse, Überforderung etc. im Studium nicht unterkriegen zu lassen. Wegen des hohen Stoffumfangs und Komplexität in einzelnen Bereichen (das Studium als solches würde ich nicht zwangsläufig als hoch intellektuell, wissenschaftlich oder nicht begreiflich bezeichnen) ist das Studieren bei der ganz großen Mehrheit stets von Selbstzweifeln geprägt, eben auch weil man darauf gedrillt wird alles zu hinterfragen, sich logisch zu erschließen.

Fakt ist auch, dass sich erst im Examen zeigt, ob das Studium erfolgreich war oder nicht. Allerdings würde ich mich von Horrorgeschichten, Leidensberichten vom Examen nicht abschrecken lassen. Wenn man es will, dann schafft man auch das.

10 SWS wo man eigentlich hin muss.

10 SWS wo man zusätzlich hin kann.

2-3 Lehrbücher pro Semester lesen.

6-8 pro Wochen Falllösungen

2-5 pro Woche Klausur schreiben

Nur eine Anmerkung, falls die Fragestellerin es nicht weiß, SWS steht für Semesterwochenstunden.