Ist Kastration Tierquälerei?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Nein 64%
Ja 36%

7 Antworten

Ja

Nicht grundsätzlich eine Tierquälerei. Deshalb kann man nicht einfach mit JA/Nein antworten. Die Wahrheit liegt eher dazwischen : es kann eine Tierquälerei sein, je nachdem wie sie gemacht wird und wozu. Aber grundsätzlich ist eine Kastration eine Operation und eine Verletzung des Körpers. Und wenn das Tier dazu nicht oder nicht ausreichend betäupt wird, ist das für das Tier schmerzhaft und dann Quälerei. Aus Vernunft und auch im Sinne des Tierwohls ist eine Kastration sehr oft sinnvoll und notwendig. Doch sie sollte möglichst schmerzfrei für das Tier erfolgen.

Dackodil  24.01.2019, 16:44

Nochmal die Frage, wie du auf die abseitige Idee kommst, dass irgend jemand, ein Tierarzt ein Tier ohne Narkose kastrieren könnte?

Derjenige würde mit Recht wegen Tierquälerei vor Gericht kommen und ein Tierarzt würde seine Approbation verlieren.

Nein

Bei Katzen ist es ein notwendiges Übel, weil sich nicht kastrierte Katze sehr schnell und unontrolliert vermehren.

Ansonsten ist ne Kastra keine Tierquälerei, ist aber z.B. bei Hunden nicht unbedingt nötig.

Das kann man so verallgemeinert nicht sagen. Es kommt immer auf die Art und den Grund an. Oftmals ist es zum Tierwohl oder Tierschutz, manchmal aber auch Tierquälerei

Nein

Hallo JohnDasBrot,

ich kann jetzt zwar nur von Katzen sprechen, da diese eben mein Schwerpunkt sind, aber ich gehe mal davon aus, das es bei anderen Tierarten genauso WICHTIG sein wird !

Erstmal sollte man wissen:

Sex bei Tieren hat nur den einen Zweck, Fortpflanzung ! Das hat NICHTS mit Spaß zu tun. KEIN Tier sitzt irgendwo in der Prärie und denkt sich, ach heute hätte ich mal Bock auf Sex o.O

Der Paarungsakt ist für die Katze schmerzhaft, da der Penis des Katers sogenannte Hornpapillen (Widerhaken) an der Penisspitze hat, womit er den Eisprung der Katze auslöst. Alle männlichen Tiere haben einen solchen Widerhaken am Penis.

Warum Katzen Kastration so Wichtig ist:

Katzen und Kater läßt man, aus vielen Gründen, KASTRIEREN !

In aller erster Linie, um unkontrollierte und sinnlose Vermehrung zu vermeiden.

Hier versteht ihr warum: http://www.katzenhilfe-olpe.de/images/kastrationen_Tabelle-2.jpg

http://www.pfoetchenhilfe.info/kastration/

In vielen Gemeinden gibt es inzwischen sogar schon die Pflicht, sein Tier zu Registrieren und frühzeitig kastrieren zu lassen !!

Übersicht der Kastrations- und Kennzeichnungspflicht:

https://www.peta.de/mediadb/TMB-2016-02-19-Uebersicht_Katzenkastrationspflicht.pdf

Viele haben oft Angst, das sich ihre Katzen durch eine Kastration völlig verändern, gar einen anderen Charakter ausbilden. Aber das ist völliger Unsinn. Natürlich passiert, durch die hormonelle Veränderung, im Körper der Katze so einiges, aber die Katze bleibt die selbe. Viele werden zwar meist anhänglicher, sind auch ausgeglichener und weniger stürmisch, aber sie verlieren nicht ihr Gemüt oder ihre Aktivität.

Wann sollte man Kastrieren lassen ?

Katzen können bereits schon mit 6 bis 12 Wochen Kastriert werden. Inzwischen wird mit rund 3 bis 4 Monaten Kastriert, leider gibt es aber noch genügend TÄ, die erst ab 6 Monaten Kastrieren.

Auch kusirt seit längerem nun schon die Aussage, das eine Frühkastra oder eine Kastration vor der Geschlchetsreife, die Entwickling beeinträchtigen würde. Auch das ist völliger Quatsch.

Die Entwicklung hängt von den Genen und der Gesundheit des Tieres ab und nicht ob es Kastriert wird. Und es gibt, meines Wissens, auch bislang kein Studien die belegen, das Früh- oder auch Kastration vor der Geschlechtsreife, die Entwicklung beeinflusst. Auch Frühkastrierte Katzen wachsen und entwickeln sich völlig normal weiter. Und soooo viele Tierheime, Tiereschutzorgas, oder Züchter können doch auch nicht völlig irren. Denn da sind Kastras vor der Geschlechtsreife, so wie Frühkastra normal !!

Es ist ein absoluter Irrglaube, das erst ein Zahnwechsel, eine erste Rolligkeit, oder gar erst mal eine Trächtigkeit statt gefunden haben müssen.

Katzen läßt man außerdem kastrieren, da eine Sterilisation nur bewirkt, das die Fruchtbarkeit ausgeschaltet wird, aber nicht die Hormone. Da die Keimdrüsen (Eierstöcke) im Körper verbleiben. Ergo werden Katzen trotzdem Rollig und es kann z.B. zur Dauerrolligkeit kommen. Daher auch die Katze KASTRIEREN lassen.

Zudem, damit das Risiko von Brustkrebs, hormonbedingten Schäden an Knochenmark oder anderen Organen durch Eierstockzysten oder auch z.B. eine lebensbedrohende Gebärmuttervereiterung vorgebeugt wird.

Wie lange dauert eine Rolligkeit ?

Die Natur hat vorgesehen, das die Katze zwei mal im Jahr rollig wird. Die sogenannte Hitzeperiode dauert 8-10 Tage an und davon ist eine Katze an 4 Tagen Fruchtbar. Der Abstand zwischen zwei Rolligkeiten liegt meist bei etwa 2-3 Wochen (sofern es nicht zu einer Trächtigkeit gekommen ist), kann aber auch größer sein. Da das Paarungsverhalten auch durch das Tageslicht gesteuert wird, können, vor allem reine Wohnungskatzen, zu jeder Jahreszeit rollig werden. Wechseljahre kennen Katzen nicht, sie sind bis ins hohe Alter Fortpflanzungsfähigkeit, wenn sie nicht kastriert werden.

Kastrieren, wenn die Katze bereits Rollig ist ?

Da bei der Rolligkeit die Gefäße, also auch die Gebärmutter, stärker als sonst durchblutet werden, empfiehlt es sich, die Katze ausrollen zu lassen. Falls nötig, z.B. bei Dauerrolligkeit, kann man diese auch medikamentös beenden. Die OP sollte also bitte nach der Rolligkeit erfolgen, da so ein niedrigeres OP-Risiko besteht.

Kater werden kastriert, damit sie z.B. nicht in ihrer Umgebung mit übelriechendem Urin markieren, um ständige Revierkämpfe ein zu dämmen - meist mit nicht-kastrierten Freiläufern und sich dabei eitrige, manchmal tödliche Verletzungen zu ziehen - sich bei hormonell bedingten Kämpfen nicht mit unheilbaren Immunschwäche-Krankheiten wie Leukose oder Katzen-AIDS anstecken.

WICHTIG !

Ein Kater ist zwar nach der Kastration entbommelt, aber immer noch ein Mann ;-)

Denn die Kastration unterbindet nur die Zeugungsfähigkeit, nicht aber die Gefühle. Es gibt also Kater, die trotzdem noch Katzen, Kuscheltiere, Decken oder Kissen beglücken.

Der Hormonspielgel braucht nach der Kastra etwa 6-12 Wochen Zeit, bis er sich richtig eingependelt hat.

Außerdem sollte man noch beachten, das wissen viele leider nicht, das ein Kater nach der Kastra noch bis zu 8 Wochen Zeugungsfähig sein kann. Denn die in den Hoden produzierten Samen, werden in bestimmten Bereichen des Samenleiters „gelagert“. Wenn bei der Kastra, wo nur die Hoden entfernt werden, dort aber noch Samen vorrätig sind, kann der Kater nach der Kastra noch eine Katze befruchten. Und das eben so lange, bis der Samenvorrat aufgebraucht oder die Samen abgestorben sind. Das kann bis zu 8 Wochen dauern.

Manch mal kann es aber auch Vorkommen, das eine Nach-OP nötig ist. Denn es kann passieren, das die Hoden so tief im Bauch liegen, das noch Reste vorhanden sind. Das sollte man beim TA abklären lassen.

Serom:

Bei manchen Kastrationen bildet sich an der Naht ,ein postoperatives Serom. Dabei handelt es sich um eine Wundheilstörung, um eine sogenannte Pseudozyste. Das ist eine Ansammlung von Wundwasser, was für gewöhnlich auch keine Schmerzen verursacht. In der Regel sollte das nach 4- 6 Wochen weg sein. Ein Serom entsteht vor allem da, wo Lymphbahnen durchtrennt werden, wie z. B. nach Entfernung von Lymphknoten. Der Heilungsprozess wird evtl. verzögert, weil die Wundfläche durch das Flüssigkeitsdepot nicht verkleben und heilen kann, sondern immer wieder neu auf gedehnt wird. Fühlt sich das Serom jedoch sehr warm an, oder es wird sich in irgend einer Weise auffällig verändern, bitte unbedingt den TA drauf schauen lassen.

Bei längerem Bestehen, kann sich ein Serom leider auch entzünden und somit weitere Infektionen auslösen. Heilt das Serom nicht von selbst ab, sollte es abpunktiert werden ! Es sollte aber BITTE zweifelsfrei diagnostiziert werden. Ist es wirklich ein Serom, ein Hämatom, oder doch schon ein Abszess ? Einmal sollte per Palpation, also Abtasten, Untersucht (Größe, Elastizität, Festigkeit, Beweglichkeit und Schmerzempfindlichkeit) werden. Und einmal per Ultraschall !

OP-Naht, Halskrause, Body und Co ?

Heute wird bereits überwiegend mit selbst auflösenden Fäden genäht. Informiert euch vorher bitte bei eurem TA, das er diese zur Naht auch nutzt und dann Silberspray drauf macht. Diese Methode ist für die Katze besser, als sie noch mal zum Fäden ziehen oder Pflaster wechsel hin bringen zu müssen. Denn bei manchen Katzen, ist das auch nicht ohne weiteres ohne Sedierung möglich.

Wenn die Katze von der Wunde weg bleibt, lass bitte Halskrause, Trichter, Socke oder Body weg. Das ist dann echt unnötig und für die Katze zudem stressig.

Sollte die Katze allerdings ständig die Wunde ablecken, knabbern, zupfen, kratzen ect. MUSS sie einen Body oder ähnliches tragen.

Eine alte Herrensocke überziehen.

Ein Medical Pet Shirt: http://www.medpets.de/medical+pet+shirt+katze/

Katzenbody Wundschutz: http://www.katzenbody.de/

OP-Body: http://www.ebay.de/itm/OP-Body-KATZE-Wundschutz-Recovery-Suit-Leckschutz-Bauchverband-Kastration-/221644440254

Futter und Trinken nach OP ?

Bitte die Katze erst füttern, wenn die Narkose ganz ausgeschlafen ist. Denn durch die Nachwirkung der Narkose kann evtl. der Schluckreflex nicht korrekt funktionieren, oder die Nahrung nicht ganz runter geschluckt werden, oder gar die Zunge mit geschluckt werden.

Alles Gute

LG

CharlyB10  24.01.2019, 11:41

Grundsätzlich ist eine Kastration eine Operation und eine Verletzung des Körpers. Und wenn das Tier dazu nicht oder nicht ausreichend betäupt wird, ist das für das Tier schmerzhaft und eine Qual. Aus Vernunft und auch im Sinne des Tierwohls ist eine Kastration sehr oft sinnvoll und notwendig. Doch sie sollte möglichst schmerzfrei für das Tier erfolgen. Im Übrigen finde ich deinen Beitrag sehr, sehr gut und ausführlich erklärt. Vielen Dank dafür! Charly.

Dackodil  24.01.2019, 16:41
@CharlyB10

Wie kommst du drauf, dass Tiere ohne Narkose operiert/kastriert werden???

NaniW  24.01.2019, 17:45
@CharlyB10

spielst du auf diesen Artikel an, das Kastrationen für Tiere immer schmerzhaft sind ? Das war früher wohl mal so, aber heute ist auch die Medizin weiter. Mal vorweg... Je gesünder ein Tier ist, desto geringer ist das Risiko von Komplikationen während der Narkose.

Außerdem...

Ich Informiere mich VORHER bei meinem TA, WIE und WAS er macht und lasse einige Untersuchungen machen:

  • Labor (Herz, Lunge, Kreislauf, Blutbild, Urinprobe)
  • welche Medis werden gegeben
  • erhält die Katze einen venösen Zugang, den Venenkatheter, oder wird über Narkosegas in Narkose gelegt (hier bitte auf venösen Zugang bestehen !)
  • wird ein Luftröhrentubus gelegt ? (Denn ich möchte, das meine Katze über den Tubus ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird !)
  • werden auch Pulsoximeter, EKG, Atemvolumen, Blutdruck, Körpertemperatur regelmäßig kontrolliert ?

Die Tiere kommen erst im wachen zustand wieder nach Hause ! Futter wird am nächsten Tag erst gegeben, wenn die Tiere auch wirklich wieder Fit sind, da der Schluckreflex von der Narkose und dem Tubus beeinträchtigt ist. Wasser darf gegeben werden.

Sollte z.B. eine Narkose Unverträglichkeit bekannt sein, oder in sonst einer Art und Weise eine Erkrankung vorliegen und mein Tier somit ein Risikopatient für Narkosen sein, wird eben Stationär behandelt und das Tier bleibt mal paar Tage zur Sicherheit in der Praxis oder Klinik !

Alles Gute

LG

Ja

Wenn Du diese Sauerei bei männlichen Ferkeln meinst: Ja, ganz klar !!!

Das konnte man am vergangenen Sonntag bei "Bericht aus Berlin" kurz sehen.
Unvorstellbar, dass es dagegen kein Gesetz gibt !!

Man sollte den zuständigen Politikern auch mal diese Schmerzen spüren lassen, und den Leuten die das so machen auch !

Beim Hund würde ich es ebenso nicht machen lassen.

Quaeror  24.01.2019, 05:56

Für Schweine ist die Belastung einer Narkose mit Kastration in höherem Alter eine wesentlich höhere Belastung als eine Frühkastration ohne Betäubung, die mit Übung nur mit einfangen zwei Minuten dauert.

grisu2101  24.01.2019, 05:58
@Quaeror

Man kann die Ferkel auch betäuben, es gibt auch andere Wege.
Nur kostet das wieder ein paar Cent, und das ist zu teuer....

Quaeror  24.01.2019, 06:16
@grisu2101

Die Narkose ist eine viel längere Belastung für das tier , informiere dich nicht nur aus Petavideos. Impfen gegen den Geruch könnte man, aber das würde den industriellen Ablauf durcheinandebringen.

Dackodil  24.01.2019, 16:46
@Quaeror

Nein, das will der deutsche Verbraucher nicht, weil "Hormone" ja "Chemie" und also des Teufels sind.

Quaeror  24.01.2019, 16:47
@Dackodil

Das sind in dem Fall keine Hormone, sondern eine Impfung, bei der das körpereigene Immunsystem gegen die Hormone aktiviert wird

Dackodil  24.01.2019, 16:59
@Quaeror

In der öffentlichen Wahrnehmung hat das was mit Hormonen zu tun und es gibt auch immer mehr radikale Impfgegner.

Es wird leider nichts zur Aufklärung der Verbraucher getan. Oder hat hier schon mal jemand was von der Impfung gegen die Geschlechtsentwicklung von Schweinen gehört.

Falls es jemanden interessiert:

https://www.wissenschaft.de/umwelt-natur/impfung-gegen-ebergeruch/