Ist es normal, dass man 300 Euro für einen Bausparvertrag zahlen muss als Gebühr?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Guten Tag,

anhand der von Ihnen genannten Gebühr kann man von einer Bausparsumme zwischen 18.750,- EUR bis 30.000,- EUR ausgehen (1 - 1,6 % Abschlussgebühr).

Bei einer derartigen Größenordnung sollte der Bausparvertrag nicht mehr "nur" als Geldanlage (Abschöpfen der Wohnungsbauprämie bzw. Arbeitnehmersparzulage) abgeschlossen worden sein sondern es sollte ein langfristiges Interesse am Immobilienerwerb bestehen.

Mit der von Ihnen genannten Abschlussgebühr erkaufen Sie sich quasi das Recht der günstigen Finanzierungskondition bzw. der Sonderleistungen (Sondertilgung, etc.).

Selbst der BGH hat übrigens diese Abschlussgebühr für rechtmäßig erachtet! Diese Tatsache klärt jedoch nicht, ob sich die Abschlussgebühr auch für den Endverbraucher lohnt.

Legen Sie es beispielsweise darauf an, die Abschlussgebühr rückerstatten zu lassen, weil Sie auf das Darlehen verzichten, gehen Sie bereits heute davon aus, dass Sie den Bausparvertrag lediglich als Geldanlage nutzen - hierfür gibt es aktuell jedoch deutlich attraktivere Durchführungswege (abgesehen von der Nutzung um Wohnungsbauprämie bzw. Arbeitnehmersparzulage abzuschöpfen).

Hinterfragen Sie also ganz klar, ob der Vertrag seinen Nutzen auch für Sie ausspielt!

Beste Grüße

Hallöchen,

man hat Dich nicht auf den Arm genommen. Das Geld ist weg. Die Vertreter der Bausparkassen leben von dieser Gebühr / Provision!

Du bekommst auf diese Einzahlungen aber Wohnungsbauprämie / Sparzulage.

die Abbuchungen der ersten drei Monate , werden nicht berechnet

Ist ja schon von Vorteil, das sie Dir das gesagt hat, da war sie wenigstens ehrlich. Von den meisten wird das vornehm verschwiegen.

Grüße

Wenn du einen Bausparvertrag abschliesst, bekommt der Vertreter eine Provision. Auch ein Bankangestellter, der dir einen Bausparvertrag verkauft, erhält eine Provision. Dein Bausparvertrag fängt erst mal mit minus an, nämlich um den Betrag, den der Vermittler als Provision bekommt. Das ist ähnlich wie bei Lebensversicherungen auch. Erst wenn durch deine Einzahlungen der Provisionsbetrag ausgeglichen ist und du weitere Zahlungen leistest, dann erst geht dein Bausparkonto ins Plus. Die Bausparkasse lässt sich von dir die Provision bezahlen, die der Vermittler bekommt. Was dir die Beraterin gesagt hat, stimmt genau. Oder denkst du, dass Versicherungen Geld verschenken ? Das mit den günstigen Krediten stimmte bislang immer. Neuerdings gehen manche Bausparkassen dazu über, so ein Bausparvertrag über die 40% angespart ist, der Sparer das Geld, also den Kredit nicht abruft, den Vertrag zu kündigen. Begründet wird das damit, weil die Guthabenzinsen auf Bausparverträge besser sind, als z. B. bei einem Tagesgeldkonto. Je höher die eingezahlte Sparsumme ist, umso mehr muss die Bausparkasse an Zinsen zahlen. Um dem vorzubeugen fangen Bausparkassen in letzter Zeit damit an, "übersparte" Verträge zu kündigen.

Candlejack  08.10.2013, 10:42

Dein Bausparvertrag fängt erst mal mit minus an, nämlich um den Betrag, den der Vermittler als Provision bekommt.

Seit wann erhält der Vermittler die komplette Abschlußgebühr als Provision ? Der bekommt einen Teil davon und der rest fließt in Verwaltung und andere Kosten.

Das sind die horrenden Abschlussgebühren. Du müsstest einen Bausparvertrag über 30.000 Euro abgeschlossen haben (300 Euro Gebühr)?

Es lohnt sich nur, wenn man vor hat zu bauen (dann hast du über die gesamte Laufzeit in der Tat niedrige Zinsen).

Vorfinanzieren ist teuer - vorzeitig auflösen auch. Dann muss man sämtliche staatlichen Zuwendungen wieder zurück zahlen.

Anders ist es, wenn du nach der 7-jährigen Laufzeit (wenn der Bausparvertrag zugeteilt wird) und du kein Darlehen benötigst. Dann müssen sie dir die Gebühren wieder gutschreiben.

Ontario  07.10.2013, 14:02

Wo steht das denn, dass die Bausparkasse die bei Vertragsabschluss anfallenden Gebühren wieder rückerstattet, wenn man kein Darlehn beantragt und sich den angesparten Betrag auszahlen lässt ?

rhapsodyinblue  07.10.2013, 21:58
@Ontario

Beispielsweise ist es bei der LBS so und auch bei Wüstenrot.

Nil16 
Fragesteller
 07.10.2013, 14:48

warum lohnt es sich nur wenn man bauen möchte ? Super! , wusste zb nicht das ich die Gebühren gutgeschrieben bekomme wenn ich kein Darlehnen benötige

Candlejack  08.10.2013, 10:41

Ja richtig, 1% Abschlußgebühr sind ja horrend ! Die Abschlußgebühr kann zwischen 1,0 und 2,6% liegen, da sind 1,0% wieder horrend. Und die 1% sind für die Verwaltung während der kompletten Laufzeit, für das Beratergehalt während der gesamten Laufzeit und für das Darlehen, wenn Du mal eins nimmst. Bei anderen Banken kostet das dann nämlich oft 2% Bearbeitungsgebühr.

Vorfinanzieren ist nicht teurer als eine Annuität.

Nicht jeder Bausparvertrag wird nach 7 Jahren zugeteilt.

Wo steht geschrieben, dass man Dir ohne Darlehen die Gebühren wieder gutschreiben muss ?

So viele tolle Aussagen und (scheinbar) so wenig Kenntnisse.

Heidrun1962a  05.11.2013, 16:26
@Candlejack

LBS, Wüstenrot, Schwäbisch Hall, zahlen die Abschlußgebühr zurück, wenn kein Darlehn in Anspruch genommen wird.

Candlejack  06.11.2013, 14:02
@Heidrun1962a

Das stimmt doch nicht ! Wer erzählt denn bitte sowas ???

  • LBS, § 1 ABB: Die Abschlussgebühr wird nicht – auch nicht anteilig – zurückgezahlt oder herabgesetzt. Allerdings gibts einen Jugendbonus
  • Schwäbisch Hall: § 1 (3) ABB: Die Abschlussgebühr wird nicht – auch nicht anteilig – zurückgezahlt oder herabgesetzt. Auch hier Jugendbonus
  • soll ich mit Wüstenrot weitermachen ;-)

Sparverträge haben nunmal Gebühren. Bei Sparbuch und Tagesgeld sind die bereits im Zins eingepreist, bei Bausparverträgen gibt es die Abschußgebühr (gerichtlich bestätigt und zulässig), bei Fonds gibt es den Ausgabeaufschlag, bei... ich weiß nicht, wieso man Dich da auf den Arm genommen haben sollte.