Im Haus der Eltern wohnen (aber eigene Wohnung) oder weiter weg ziehen?

14 Antworten

Es kommt auf Dein Verhältnis zu Deinen Eltern an.

Wenn diese Dich trotz getrennter Wohnung (aber unter einem Dach) in Deiner Bewegungsfreiheit/Eigenständigkeit einschränken würden, würde ich einen örtlichen Umzug bevorzugen.

Andersherum gefragt: Würden Deine Eltern es den gut finden? ;)
Angenommen Du bekommst jetzt viel Komfort zugeteilt (Wäsche waschen, Essen kochen...) Sollte sich das konsequent auch ändern - so als wärst Du eigenständig. Es spricht natürlich nichts dagegen, wenn beide Parteien damit einverstanden sind und es gerne beibehalten würden.

Je nachdem wie das Verhältnis ist.
Ich habe jahrelang auch im Alter bei meinem Freund in einer abgeteilten Wohnung gewohnt.
Er lebte dort wie in einer eigenen Wohnung - mit selbst waschen, selbst kochen, einkaufen ...
Einer von den Vorteilen war z.B. wenn man im Urlaub fuhr, das jemand da war um die Post zu holen, Blumen zu gießen... (gilt ja dann auch andersherum).
Wenn Not am Mann war, konnte man einspringen. Zum Einkaufen z.B.

Das Verhältnis war so gut, das wir regelmäßig 2-3 mal im Monat zum Essen eingeladen waren.

Es kommt auf das Verhältnis zu deinen Eltern an. Wenn du sicher sein kannst das deine Wohnung auch deine Wohnung ist ohne das sich deine Eltern in deinen Haushalt einmischen dann ist die eigne Wohnung im Haus der Eltern sicherlich eine gute Wahl. Es ist sehr hilfreich wenn die Eltern Pakete annehmen oder man sie auch mal um Hilfe fragen kann. Andererseits sollte es dir nichts ausmachen hin und wieder mal eine Besorgung für deine Eltern zu erledigen.

Wenn du allerdings befürchten musst das deine Eltern dich ständig belagern und dir in deine Wirtschaft hineinreden dann solltest du besser eine Wohnung in der nähe deiner Arbeitsstelle suchen.

also 25km arbeitsweg ist peanuts. miete von 450 euro für eine wohnung oder 700-800 euro für ein zimmer ist schon ein unterschied. solange mama od. papa nicht alle 5 minuten bei dir auftaucht, ist es doch ok im gleichen haus zu wohnen. mein sohn wohnt auch über uns (wir sind extra wegen ihm in die untere kleinere wohnung gezogen damit er und freundin die grosse beziehen konnten). allerdings glucken wir nicht ständig zusammen und sehen uns manchmal tagelang nicht.

25 Kilometer Weg zur Arbeit sind nun wirklich nicht die Welt. Da fährt man eine halbe Stunde mit dem Auto und gut ists...

Es hat alles seine Vorteile und Nachteile.

Vorteil im Elternhaus: Geringere Kosten (Miete, Nebenkosten, Wäsche waschen, Verpflegung) - optional, je nachdem wie das ausgemacht wird mit den Eltern.

Nachteil Elternhaus: Eventuell ist man dann eben doch nicht so wirklich alleine in der eigenen Wohnung dort. Es gibt Eltern die einen dennoch am gemeinsamen Essenstisch erwarten, Regeln aufstellen, fragen warum man wann mit wem unterwegs ist, fragen warum man etwas gekauft hat. Fragen, warum man denn am Sonntag um 10 Uhr noch im Bett liegt. Eltern, die unter Umständen eben doch nicht so ganz aus ihrer früheren Rolle herausfinden können.

Vorteil eigene Wohnung sonstwo: Kürzerer Weg zur Arbeit, man wohnt tatsächlich alleine, man ist auf sich alleine gestellt in Sachen Haushalt und Rechnungen. Man kann sich entwickeln/ entfalten, lernt dadurch wann man sich wie selbständig um den Haushalt kümmert. Man lernt neue Leute kennen. Die Eltern gucken nicht komisch wenn man an einem freien Tag ausschläft oder am Tag nach einer abendlichen Party mit einem ONS in Unterwäsche am Küchentüsch frühstückt.

Nachteil eigener Wohnung: Rechnungen, Miete sind eben im Normalbereich (nix mit Vergünstigungen oder Teilung von Kosten), eventuell hat man direkte Nachbarn im selben Haus oder im Haus nebenan die nicht so das Gelbe vom Ei sind (laut, komisch, assi, aufdringlich...).

Eigenständigkeit in angemessener Entfernung zum Elternhaus begünstigt die persönliche freie Entwicklung.

Der Preis dafür ist nicht nur von der Miete her hoch, gibt man doch die mütterliche Fürsorge in Punkto Essen und Versorgung mit sauberer Wäsche und Wohnungspflege mehr und mehr auf.

Einen  bedeutsamen Schritt in der Entwicklung eines jungen Menschen stellt die distanzielle "Abnabelung" in jedem Falle dar.