Hatte mich mit bei der Warenannahme mit einem LKW Fahrer in der Wolle. Wer hatte da Recht?

8 Antworten

Hallo Jochen

Beschimpfen lassen muss sich niemand, auf Grund dessen kannst du durchaus auf die Warenannahme verzichten. Schließlich kommt die Ware von einer Firma, bei der ihr die Ware bestellt habt. Hättest du direkt beim Lieferanten angerufen, und ihm das geschildert, ist dieses Fehlverhalten ein Annahmeverweigerungsgrund. Bei Amazon/Edeka/etc.. fliegst du sofort vom Betriebsgelände wenn man sich so aufführt, und das kostet dann auch zB bei Amazon diekt 290 Euronen Strafe für den ausliefernden Spediteur, durch die AV.

Natürlich sollte man nicht mit Schimpfen erwidern. Ist man ruhig und gelassen macht man nie etwas falsch. :-)

Grüße

Ich war 15 Jahre lang LKW-Fahrer. Gelegentlich musste ich sogar tagelang warten, bis ich entladen wurde. Du warst völlig im Recht.

Wenn der LKW-Fahrer Probleme mit dem Warten hat, kann er nur seine Firma anrufen! Nur von dort aus kann der Fall gegebenenfalls geklärt werden.

Ich war nicht immer LKW-Fahrer. Wenn ein anliefernder Fahrer meinte, er hätte Rechte, wurde der seine Sendung überhaupt nicht los. Sowas kostet ihn dann unter Umständen die Stelle.

Crack  08.11.2017, 17:55

Wenn ein anliefernder Fahrer meinte, er hätte Rechte, wurde der seine Sendung überhaupt nicht los. Sowas kostet ihn dann unter Umständen die Stelle.

Das ist doch Unsinn.

Muss man immer den großen Max raushängen lassen?
Keine Ahnung warum manch Einer der Arbeit eines Anderen keinen Respekt entgegen bringt.

MKausK  08.11.2017, 18:05
@Crack

Ich war als Student Fahrradkurier da würde man oft wie der letzte Dreck behandelt, besonders von angegrauten fett gewordenen Vorzimmerdamen...

Ich bin zu jedem höflich...auch zu Müllarbeitern, Straßenfegern sogar Politessinnen..ich seh immer den Menschen der sein Brot verdient

Wurzelstock  08.11.2017, 18:07
@Crack

Nein, Crack, das ist kein Unsinn! Der Empfänger ist in jedem Fall der Kunde, und nicht umgekehrt. Wenn der Kunde nicht zufrieden ist, beschwert der sich, und nicht der Lieferant. Das müsste selbst dem dümmsten Fahrer klar sein.

Wurzelstock  08.11.2017, 18:17
@MKausK

MKaus - wenn Du dich nicht korrekt behandelt fühlst auf deiner Arbeitsstelle, kannst Du deinem Chef den Kram vor die Füße schmeißen. Du kannst aber nicht seinem Kunden erklären, wie der seine Arbeit machen muss.

Ich weiß recht gut, wie hochnäsig Fahrer manchmal behandelt werden. Bei mir waren es manchmal sogar gezielte Schikanen. Die habe ich mir auch nicht ohne weiteres bieten lassen.

In vorliegendem Fall hat sich aber eindeutig der Fahrer daneben benommen. Da gibt es nichts zu beschönigen. Ich wäre zwar nicht ausfallend geworden, aber der käme mir nicht mehr unter.

Crack  08.11.2017, 18:36
@Wurzelstock

Nein, Crack, das ist kein Unsinn!

Du hast dem Fahrer abgesprochen Rechte zu haben.

DAS ist Unsinn.

Jochen2 
Fragesteller
 08.11.2017, 17:55

Das ist natürlich unverschämt wenn man tagelang warten muss.

schleudermaxe  08.11.2017, 21:13
@Jochen2

.... hier wurde doch dem Mitarbeiter eine klare Weisung erteilt, wieso diskutieren wir hier über einen Arbeitsverweigerer?

Wurzelstock  22.11.2017, 20:48
@Jochen2

Nein, das ist nicht unverschämt, Jochen! Es ist ein Sachverhalt, den der Fahrer seinem Disponenten melden muss. Falls voraussehbar ist, dass der Disponent nach dem Grund fragt, muss der Fahrer ihn beim Empfänger erfragen, und weitermelden. Alles andere ist nicht seine Sache.

Doch hier ein Grund für lange Wartezeiten, bzw. lange Warteschlangen: Die Industriebetriebe verlegen nicht gerade selten ihr Rohstofflager auf die Autobahnen Europas. Der Produktionsprozess wird nicht von einem stationären Warenlager aus in Gang gehalten, sondern vom LKW herunter.

Das erfordert nicht nur die präzise Planung eines sogenannten Zeitfensters für die einzelne Anlieferung, sondern auch einen Sicherheitsvorlauf. Das bedeutet Warteschlange. Sonst besteht die Gefahr, dass die Produktion abreißt.

Es gibt auch den umgekehrten Fall: Kommt das Band wegen eines Maschinendefektes zum stehen, staut sich die Zulieferung. Die Zeche zahlt vermutlich der Spediteur; oder sein Fahrer.

Auch hier der gleiche Grund, wie in der Personalsituation: Es fehlt das Geld. Warum?

es kommt auf die Verträge mit der Spedition an...

Mal ohne Flax jetzt, die Lager und Rampenleute,wissen überhaupt nicht was es für einen Fahrer bedeutet ,lange zu warten.Ich habe auch eine Weile die Märkte beliefert.Und es gab etliche,die im Lager den Hermann machen und die Fahrer unnötig lange warten lassen.Mit den blödesten Ausreden.Selbst wenn die Ware vorher angemeldet war,kamen irgendwelche blöden Sprüche von irgendwelchen wichtigtuerischen Lagermitarbeitern,die teilweise erst draußen rauchten oder drinnen am  Spaß machen waren.Wenn dann der Fahrer um die Ecke kommt und abladen möchte,was der Lagerfuzzi in den meisten Fällen noch nicht mal selbst machen muss,dann ist der  Spaßvogel plötzlich sehr beschäftig und ne halbe Stunde verschwunden.Wärend beim Fahrer die Uhr läuft.Noch geiler ist es,wenn nicht ein einziges LKW vor einem ist,und auch keine Pause im Lager.

Der LKW Fahrer muss zu den Kunden freundlich sein.Das ist Fakt.Aber er braucht sich keinesfalls von irgendjemandem verscheißern lassen.Und auch nicht warten,bis Madames e Monseueres ihre fetten Hintern bewegen,um die bestellte Ware anzunehmen.

Ist doch wohl Logo das einem irgendwann der Kragen platzt.Ich wäre mit dir noch ganz anders verfahren.Dein Vorgesetzter hätte meiner Dispo erst mal Rede und Antwort gestanden.

Jochen2 
Fragesteller
 22.11.2017, 15:32

Wenn ich meine Kunden nicht bedienen bekomme ich eine Abmahnung bzw. Kündigung.

Velvetsunny  22.11.2017, 19:32
@Jochen2

Darum hätte ich persönlich halt den Marktleiter heran geholt.DU und Ich,wir beide können nichts dafür,das zuwenig Personal eingestellt wird.In deiner Branche wollen die Bosse lieber sparen und einer Person die Arbeit von zweien aufdrücken,und alles am besten noch unterbezahlt und über Zeitarbeit.

Und in meiner Branche finden sie keine Leute,weil es im Prinzip das gleiche ist.Und der Fahrer nicht selten um 3.30 aufsteht und aber erst um 17 oder 18 Uhr wieder Zuhause ist.

Und immer mit einem Bein im Knast,weil er zuviel Ladung aufgebrummt bekommt,seine Pausen während der Verladung drückt ( Im VDO) und gnadenlos gezwungen wird die Fahrzeit zu überziehen. Am Ende des Monats unterschreibt er die Lenkzeitverstöße und die Spedition samt ihrer Disponenten sind fein raus.Tut mir leid wenn ich eben doof war.

Aber solche Dinge wie jemandem mit Kündigung zu drohen,oder die Fahrer zu malträtieren,gehen echt nicht.

Genau dieses führt zum Streit ,der nicht sein muss.

Wurzelstock  22.11.2017, 20:19
@Velvetsunny

"In deiner Branche wollen die Bosse lieber sparen und einer Person die Arbeit von zweien aufdrücken,und alles am besten noch unterbezahlt und über Zeitarbeit."

Das ist überall so, Velvet! Nicht nur in der Logistik. Es gab sogar andere Branchen, wo die Unternehmer den eigenen Untergang unentgeltlich organisieren mussten. Es ist in der Tat jede Menge Arbeit da, aber nirgendwo Geld, um sie zu bezahlen!

Deshalb: Du beschreibst das Problem völlig richtig! Doch Du ziehst die falsche Konsequenz für den konkreten Fall: Der Lagerist ist nicht zuständig für die Probleme im Fuhrunternehmen und umgekehrt!

Merkst du was? - Dieser Streit, den Du beklagst, ist gewollt! Aber von wem?

Jochen2 
Fragesteller
 22.11.2017, 23:13

Was ich schlim finde ist dass euere Bosse Druck machen. Sie verlangen, dass ihr euere Lenkzeiten überzieht. Wenn ihr dann Strafe bezahlen müsst ist denen Scheißegal. Ich habe noch nie verstanden warum nichtmal die Bosse zur Verantwortung gezogen werden.

Wurzelstock  24.11.2017, 03:58
@Jochen2

"Ich habe noch nie verstanden warum nichtmal die Bosse zur Verantwortung gezogen werden."

Das versucht man seit einigen Jahren mit der Fahrerkarte. Die neuen LKW haben keinen Tachographen mehr, in dem die Lenkzeiten auf einer Scheibe festgehalten werden. Vielmehr muss der Fahrer seine Karte einschieben und die Lenkzeit wird auf einem Chip vermerkt,  wie auf der Karte der Krankenkasse. Dasgleiche macht er in seinem Betrieb, wo die Karte ausgelesen wird. Jede Minute Lenkzeitüberschreitung kostet, glaube ich, 50 Cent, die nun vom Unternehmer kassiert werden.

Der Fahrer kann aber unterwegs seine eigenen Zeiten nicht mehr feststellen. Das ist besonders nachts wegen des Sekundenschlafs ein Problem. Der ist multifaktoriell und nicht berechenbar. Einer der tückischsten Faktoren ist das Licht des Gegenverkehrs. Bei langen Schlangen werden die Augenlider sehr schnell dick, und das immer wieder. Der Fahrer muss pausieren, u. U. mehrmals, und weiß über kurz oder lang nicht mehr, wieviel Lenkzeit er noch drauf hat.

Das ist aber nur ein Beispiel von vielen. Generell versucht man den Fahrer von der Kontrolle der eigenen Arbeit auszuschließen. Übrigens auch vom Nachvollzug seiner Lohnabrechnung. Die Unternehmer dagegen überlegten seinerzeit schon vor der Einführung, wie man das System trotzdem weiterhin überlisten kann.

Das ist nur ein Aspekt von vielen. Die Fuhrunternehmer machen das nicht etwa aus Soziosadismus, sondern weil sie sehr oft um das Überleben kämpfen müssen. Auch bei ihnen fehlt das Geld. Warum? Wo sind all die Trillionen?

Ich denke, dass du ihn bei seiner Arbeit behinderst und ihn das Geld kostet, rein vom wirtschaftlichen her. Deswegen denke ich tatsächlich, dass du ihm Unrecht getan hast, er dich aber nicht hätte anschnauzen dürfen. Ich muss ja davon ausgehen, dass ihr eine Uhrzeit ausgemacht habt. Sollte das nochmal vorkommen, würde ich an Stelle des Fahrers einfach wegfahren, oder dir die Wartezeit in Rechnung stellen. Allerdings sage ich das, so wie ich mir euer Geschäftsverhältnis vorstelle.