Hat ein Anwalt keine Freizeit?

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Hi.

Stimmt es, das ein Anwalt auch wärend der nicht Arbeitszeit trotzdem bei der Sachen ist und eigentlich immer nach Lösungen sucht?

Nun, Recht ist äußerst volatil. Ständig ändert sich Rechtsprechung und Landes-/Bundesregierungen erlassen ständig neue Gesetze. Als Anwalt bist du daher mindestens in der Pflicht die Fachzeitschriften regelmässig zu studieren. Das teils auch in der Freizeit, wenn anders kein Platz bleibt bzw. es sind keine "billable hours".

Wie sieht so eine normale Woche so aus?

Ganz unterschiedlich und hängt von Faktoren wie der Art der Anwaltschaft ab (Einzelkanzlei, Gemeinschaftskanzlei, Großkanzlei etc.) ein großer Teil geht in ersteren für die "Bewirtschaftung" drauf. Bedeutet nicht originär anwaltliche Tätigkeit sondern eher BWL. In der Großkanzlei wird dir das abgenommen, dort ist das Ziel so viele "billable hours" wie möglich zu bekommen. Da arbeitet man im Idealfall durchgängig an Mandaten.

Wie viel Urlaub hat man immer?

Auch das hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der Großkanzlei ist man angestellt und hat die gesetzlichen Urlaubstage. Die viele nicht nutzen, damit sie in der Karriereleiter weiter nach oben steigen und mehr Stunden abrechnen können. Auch die gesetzliche Wochenarbeitszeit wird dort oftmals deutlich überschritten.

Ist man selbstständig, kann man praktisch so viel Urlaub machen wie man will. Nimmt dann aber auch kein Geld ein und die Kosten (Büro, Storm, Internet, Datenbanken & Literatur etc.) laugen weiter an.

Ich liebe es für die Rechte der Menschen zu kämpfen und wollte eigentlich schon immer eine ausgezeichnete Anwältin werden aber ich liebe genau so viel Reisen und meine Freizeit.

Der Traum ist nachvollziebar, lohnt sich aber in der Form nicht weiter zu verfolgen. Im Jurastudium wird sich die Ansicht von Semester zu Semester ändern was einem gefällt. Zusätzlich hat man dann Praktika die zumindest einen Einblick in die Tätigkeit geben (die dann wertvoller sind als Schulpraktika, weil man etwas von Recht versteht).

Es heisst also wenn man wirklich Juristin werden will, dann erstmal das Studium anfangen und danach weitergucken.

PS: Es ist auch möglich in Organisationen zu arbeiten, die international arbeiten. Dann vermischt sich reisen und die Anwaltstätigkeit etwas. Beispielhaft wären verschiedenen Menschenrechtsorganisationen, die dann Enklaven in Konfliktgebieten bilden. Das ist aber keine wirkliche Freizeit.

Ich kenn auch persöhnlich eine Anwätin die ein kleines Büro bei sich zu Hause hat.

Sie hat eine überschaubare Anzahl an Mandanten , deshalb hat Sie wenig Stress und kann jeden Mandanten auch so betreuen wie er es benötigt.

Da auch Gerichte in den Sommerferien die Termine zurückfahren, sind Sommerferien für einen Anwalt durchaus planbar.

Spontane Urlaube sind natürlich öfters drin, solange du das Geld dafür hast.

Eine "eine ausgezeichnete Anwältin" hat in der Regel keinen 9-17 Uhr Job, sondern je nachdem, was für ein Mandat sie hat auch Nachtschichten und Wochenendschichten, um wirklich "eine ausgezeichnete Anwältin" zu sein.

Und wenn die Verhandlunegn sich halt über Wochen hinziehen, dann kann es sein, dass man bei den gewünschten Ferienterminen halt zurückstecken muss.

Aber das macht halt den Unterschied zwischen Job und Beruf: Beruf kommt von Berufung und dann verzichtet man auch mal auf Wochenende...

  1. Du kämpfst als Anwalt nicht für die Rechte von Menschen.
  2. Wenn du Freizeit willst ist Anwalt der falsche Beruf, weil man als Anwalt oft keine geregelte 40h Woche hat (dafür verdient man auch mehr).

Wenn du selbstständig bist dann gilt Punkt 2 umso mehr, da dann Arbeitszeit und Freizeit sich vermischen.

kommt drauf an, wo du arbeitest.

hast du deine eigene kanzlei, kannst du selbst entscheiden, wann du urlaub machst. 60 h wochen sind aber trotzdem keine seltenheit, wenn der laden läuft.

ähnlich ist es, wenn du angestellt bist. da hast du allerdings eine vertraglich geregelte zahl an urlaubstagen.